Beschreibung

vor 6 Jahren

 


Joachim Welz arbeitet freiberuflich als Wegbegleiter und Geomant.
Seine Spezialgebiete sind das Thema rund um die Hochsensibiltät
und der Lebensweg als ein Entwicklungsweg des Menschen. Dabei
nimmt die Verbindung mit der Natur einen wichtigen Platz ein.


 


Elevator-Pitch: Eine kurze Begegnung, in der du 10
Sekunden Zeit hast zu beschreiben was Du machst (in Bezug auf die
Natur und Deine Arbeit)


Zur Zeit arbeite ich in eigener Praxis als Wegbegleiter und
Geomant und mit einer halben Stelle als Naturtherapeut in einem
Krankenhaus in der psychatrischen Station. Den Wald nutze ich
dabei als Medium, in der sich der Mensch mit allen seinen Sinnen
erfahren kann und in Kontakt mit den natürlichen Lebensprozessen
und sich selbst kommt. Die Natur spricht automatisch alle
Sinnebereiche an. Als „Therapeut“ gestalte ich durch Übungen das
Setting derart, dass für den Menschen ein Raum entsteht, in dem
er eine eigene Erfahrung machen kann, die
Veränderungsprozesse in Gang setzen kann. Das geschieht zum
Beispiel durch das Lenken der Aufmerksamkeit auf bestimmte
Aspekte und eine anschließende Vertiefung. Dabei nutze ich freie
Naturerfahrungen, Achtsamkeits- und Wahrnehmungsübungen, Natur-
und/oder Sinnesmeditation, Rituale, den Wald als Spielraum
u.a.
Als Freiberufler biete ich verschieden Seminare oder Workshops zu
einzelnen Aspekten an, oder nutze bei Bedarf für Klienten die
Natur als Praxisraum.


 


Was ist Deine ganz persönliche Verbindung mit dem
Wald/der Natur?


Ich bin als Kind mit dem Wald groß geworden. Mein „Hauswald“ war
regelrecht hinter unserem Haus. Der Wald war mein Rückzugsort aus
dem Alltag, der Schule und all dem, womit ich schlecht zurecht
gekommen bin. Da konnte ich sein, so wie ich war, und das halte
ich auch heute noch für eine der größten Ressourcen: Der Wald,
oder die Natur lässt uns so wie wir sind, da können wir sein wer
wir sind, da wird nichts von uns erwartet.
Ich habe bei der Gartenarbeit immer mit mir selber gesprochen,
und wirklich gute Gespräche geführt, bis ich mich selber fragte,
wo diese sagenhaft guten Antworten herkamen, und ich festgestellt
habe, das ich immer im Kontakt mit den Pflanzen war.


Da habe ich gelernt, das da viel mehr hinter ist, hinter dem was
wir so normal wahrnehmen. Für mich hat sich die „unsichtbare“
Welt dahinter zum großen Teil erschlossen. Wenn ich heute in den
Wald gehe, vor allem in den Wald meiner Kindheit, dann bin ich
ein Teil dieses Waldes. Ich bin da nie alleine. Wenn ich mit
einer Frage in den Wald gehe, komme ich meistens auch mit einer
wirklich guten Antwort raus. Heute gehe ich mit meinen beiden
Jungs in den Wald meiner Kindheit und lasse sie ihre Erfahrungen
und Abenteuer machen.


 


Wo siehst Du eine Möglichkeit unsere Gesundheit im
Zusammenhang mit der Natur/dem Wald zu stärken?


Einfach rausgehen.
Viele sagen dass sie keine Zeit haben, oder wenn sie „dann mal
Zeit haben“ in den Wald gehen. Ich halte es für wichtig Routinen
zu haben. So wie ein Stundenplan: Samstag 10.00 Uhr
Waldspaziergang.


Das kann helfen. Oder ein Hund, mit dem man dann raus geht. Und
es muss nicht der Wald sein zu dem man erst einmal Stundenlang
mit dem Auto hinfahren muss. Es kann auch ein Park sein, ein
kleiner Grünstreifen, eine Grünanlage, oder sogar ein Friedhof.
Auf manchen kann man sehr gut spazieren gehen. Oder man sucht
sich einen „Lieblingsbaum“, den man regelmäßig besucht. In den
Städten werden immer mehr Industrieanlagen renaturalisiert. Ich
denke es gibt ganz viele Möglichkeiten wenn man möchte. Es
scheitert in der Regel nicht an den Möglichkeiten, sondern an
einem selbst.


 


Was hat Dich dazu bewegt, die Natur/den Wald mit in Dein
berufliches Tun einfliessen zu lassen?


Beruf kommt von Berufung. Ich wurde berufen, und ich bin diesem
Ruf gefolgt. Als ich vor über 15 Jahren an den Natur- und
Wildniskursen teilgenommen habe wurde ich von vielen in meinem
Umfeld belächelt. Es kam häufig die Frage, ob ich damit mal Geld
verdienen kann. Diese Frage habe ich mir nie gestellt. Ich bin
einfach meinen Weg gegangen, und dabei hat es sich so ergeben.


 


Welche Personen möchtest Du mit Deinem Angebot
ansprechen?


 


Mein Angebot richtet sich an Menschen die sich entwickeln
möchten. Häufig ist es leider so, dass wir erst in eine Krise
geraten müssen, damit wir uns persönlich weiter entwickeln. Die
Krise kann sich in Krankheit ausdrücken, ein Partnerkonflikt
sein. Sinnfragen. Menschen die die größeren Zusammenhänge
verstehen möchten. Z.B. Worauf weist mich meine Krankheit hin?
Damit kommen Menschen aus der Opferrolle heraus. Sie sind nicht
das Opfer einer Krankheit, sondern die Krankheit möchte sie auf
etwas hinweisen. Durch diesen Perspektivenwechsel werden sie zum
Gestalter ihres Lebens. Das ist ein völliges Umdenken für die
meisten Menschen, aber es bietet plötzlich neue
Perspektiven.
Was ich im einzelnen mit dem Menschen mache, hängt dann ganz von
der Situation ab. Welches Thema trägt der Mensch an mich heran
und was ist in diesem Moment die beste Unterstützung die ich
geben kann. Beim nächsten Treffen ist es möglicherweise ganz
anders. Wer eine Affirmation zur Natur hat, wird es vorziehen
raus zu gehen und da etwas zu machen. Ich bin da ganz frei. Ich
helfe dem Menschen in die Eigenverantwortung und Autonomie. Das
ist ein Weg, auf dem ich den Menschen begleiten kann. Und das
kann in der Natur stattfinden.


 


Was möchtest Du den Personen, die Dich auf Deinen Natur-
und Waldgängen begleiten mitgeben, beziehungsweise worin möchtest
Du sie unterstützen?


 


Was ist es dem Menschen wert, aus der „Opferrolle“ raus zu kommen
und aktiver Gestalter seines Lebens zu werden?


Jeder Mensch trägt in sich selbst das Potential zur Lösung all
seiner Probleme und Themen. Jeder Mensch ist in der Lage sich
selbst zu heilen. Jeder Mensch trägt ein riesiges Potential in
sich, das ein Teil des Ganzen ist. Jeder Mensch ist einmalig und
hat einen festen Platz in der Schöpfung. Wir selber sehen das
alles nicht in uns. Ich helfe den Menschen den Weg zu sich selbst
zu finden.


Das kann für den Einzelnen ein längerer Weg sein. Dieser Weg
fängt häufig damit an sich selber wahrzunehmen und seine eigenen
Gefühle zu benennen. Da kommt jemand wegen einer aktuellen Krise,
der denkt in der Regel nicht daran, was für ein Potential in ihm
steckt. Der ist in diesem Moment in Not und ohne Lösung. In der
Natur, im Wald können wir zur Ruhe kommen, in der Ruhe können wir
uns dan wieder selber spüren, wenn wir bei uns selber sind, dann
können wir anfangen dem aktuelle Problem auf den Grund zu gehen.
Konkret heißt dass, mit ganz einfachen Sachen anfangen, über
achtsames Gehen (oder Schleichen), und über die Sinneseindrücke,
die durch Steuerung der Aufmerksamkeit gezielt verstärkt und
gefördert werden kann. Einige brauchen Stille, die sie in der
Natur finden, anderen schafft es den Raum frei über sich und ihre
Themen zu reden.


Ich habe meine mir bestimmten Gaben für dieses Leben mitbekommen.
Damit sehe ich den Menschen vor mir ganz anders und kann ihn da
abholen. Die Gaben die wir in unserem Leben bekommen, sind dafür
bestimmt, dan anderen zu unterstützen. Wir sind alles eins, und
wenn ich den anderen so gut unterstütze wie es mir möglich ist,
dann tue ich das letztendlich für mich. Damit schließt sich für
mich der Kreis vom meinem eindrücklichsten Naturerlebnis wie oben
beschrieben, zu meinem Beruf/Berufung und meiner Einstellung und
den Umgang mit Menschen und was mich und mein Angebot
auszeichnet. Das hört sich für manche vielleicht ein bischen
abgehoben an, aber die Menschen, die das Verstehen, das ist meine
Zielgruppe. Ob die Zusammenarbeit passt, stellt man ziemlich
schnell im Kontakt fest.


 


 


Welchen letzten Tipp kannst Du uns mit auf den Weg
geben?


Ich habe mal bei einem Seminar im Hamburg teilgenommen, das fand
in einem schönen Privathaus mit großem Garten statt. Das
Besitzerehepaar war schon im deutlichen Rentenalter, und die
hatten einen alten Apfelbaum im Garten. Der war ziemlich krank,
und auf dem wuchsen mehrer verschiedene Pilzarten. Die hatten
extra einen „Baumdoktor“, der den Baum mit Präparaten behandelte.
Ich habe mich dem Baum zugewand und zu ihm hin meditiert, dabei
kam follgender Vers, den ich mit auf den Weg geben möchte:


 


Der Rat vom Apfelbaum


 


Ein Apfelbaum, der steht im Garten,


und wenn Du ihn fragst, kann er Dir verraten,


was das Geheimnis des Lebens ist,


was gar kein Geheimnis ist,


denn jeder hier, der tut es wissen,


nur wir, wir haben´s vergessen.


 


Buchempfehlung


Ich empfehle die Bücher beim Buchhändler in Ihrer Nähe zu
beziehen.


Es gibt ganz viele gute und interessante Bücher, wie z.B. „Das
letzte Kind im Wald“, „Mehr Matsch“, über Bäume und alles
mögliche. Ich schlage hier mal zwei Bücher vor die schon etwas
älter sind.
Zum einen das Buch „Rolling Thunder“ von Doug Boyd. Der Autor hat
zu wissenschaftlichen Zwecken den indianischen
„Schamanen/Medizinmann“ Rolling Thunder über einen längeren
Zeitraum begleitet. Daraus ist dann eine Freundschaft erwachsen
und dieses lesenswerte autobiografische Buch, das sich wie ein
Roman liest. Da sind für mich viele Beispiele drin, was möglich
ist, wenn wir uns auf unseren Weg im Einklang mit der Natur
machen. Das Buch hat für mich auch deshalb einen besonderen
Stellenwert, weil ich einiges bei Mala Spotted Eagel, dem Sohn
von Rolling Thunder lernen konnte.


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Als zweites empfehle ich das Buch „Mira und der Kreidestrich“ von
Christiane Sautter. Das Buch ist eigentlich für Kinder
geschrieben, und erzählt die Geschichte der kleinen Mira, die
Kontakt zu den Naturwesen im Wald bekommt. Es ist eine genial
geschrieben Anleitung, sehr kurzweilig und auch für Erwachsene
schön zu lesen.


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Ressourcenquelle 



Ich halte es für sehr effektiv sich im Verlauf des Tages Zeit zu
nehmen für sich selber. Z.B. in Form von kleinen Ritualen wie die
tägliche Danksagung, bei der ich meine Dankbarkeit ganz konkret
ausdrücke. Kurz in sich zu gehen, dadurch, dass ich einfach mal
still sitzenbleibe. Das muss nicht einmal eine Meditation sein.
Sondern vielleicht ein paar Minuten morgens und Abends innehalten
bei einem Tee oder Kaffee, einen Tagesspruch lesen, bewusst
Atmen. Da kann jeder für sich selbst herausfinden, was ihm gut
tut. Eine Freundin von mir schreibt jeden Morgen ein paar Zeilen
mit der linken Hand. Da kommen manchmal ganz erstaunliche Sachen
heraus.


 


 


Website 


www.Joachim-Welz.de


 


Kontaktdaten von Joachim Welz


mail(at)Joachim-Welz(Punkt)de


  


 


 

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