Anonymous.Kollektiv & Migrantenschreck: Warum wir bei Rechten geklingelt haben (en)

Anonymous.Kollektiv & Migrantenschreck: Warum wir bei Rechten geklingelt haben (en)

Hunderte Deutsche haben illegale Schusswaffen beim Online-Shop “Migrantenschreck” bestellt. Wir haben Dutzende besucht, viele von ihnen sind Menschen aus der Mitte der Gesellschaft. Das zeigt: Rechte Parolen sind im Mainstream angekommen, das Bild des ang
53 Minuten

Beschreibung

vor 7 Jahren
Max Hoppenstedt, Simon Hurtz, Karolin Schwarz, Kai Biermann
Jahrelang hetzte die Facebook-Seite “Anonymous.Kollektiv” gegen
Flüchtlinge, Muslime, Juden und Politiker. Mit Fremdenfeindlichkeit
und Verschwörungstheorien sammelte sie fast zwei Millionen Likes.
Dann erntete Mario Rönsch mit dem Online-Shop “Migrantenschreck”,
was “Anonymous.Kollektiv” mit seinen Parolen gesät hatte: Hunderte
besorgte Bürger kauften dort illegal Schusswaffen, um sich vor
“Asylforderern” und angeblich “kriminellen Ficki-Ficki-Fachkräften”
zu schützen. Max Hoppenstedt, Simon Hurtz und Kai
Biermann haben Dutzende der Waffenkäufer besucht. Viele
von ihnen waren unauffällige Menschen aus der Mitte der
Gesellschaft. Ganz normale Deutsche. Erschreckend normale Deutsche.
Die steile Karriere der beiden Seiten zeigt: Mit geringem Aufwand
erreichen Rechte im Internet ein großes Publikum. Facebook und
deutsche Behörden schauen zu. Die einen wollen, die anderen können
nichts dagegen tun. Als Reaktion hat sich auf Facebook eine
Gegenbewegung gegen die rechten Online-Strukturen formiert:
Aktivisten betreiben sogenannte Watch-Seiten in ihrer Freizeit
Informationen über die rechten Hetzseiten zusammen. Einer von ihnen
wird von seiner Arbeit berichten und erklären, warum er Hunderte
Stunden pro Jahr opfert, ohne dafür irgendetwas zurück zu bekommen
- weder finanziell noch in Form öffentlicher Anerkennung. Der
Erfolg von “Migrantenschreck” zeigt auch: Offenbar verfängt die
Panikmache vor Flüchtlingen auch bei Menschen, die sich selbst
nicht am rechten Rand verordnen. Menschen, die sich Sorgen machen,
die Angst haben, wie sie sagen - Ängste, die man ernst nehmen
muss? Für Journalisten ist das eine wichtige Frage: Wie sollen
wir mit Menschen umgehen, die sich mit Waffen vor Flüchtlingen
schützen wollen? Ist es wichtiger zu verstehen, woher ihre Furcht
kommt - oder ist es gefährlich, diesen Ansichten eine Bühne zu
bieten und sie damit gesellschaftsfähig zu machen? Darüber
diskutieren wir mit Karolin Schwarz, die mit der Hoaxmap Gerüchte
und Falschmeldungen über Geflüchtete entlarvt.

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