Beschreibung

vor 4 Jahren

Sind Tricks wichtiger als die Persönlichkeit? Der GG Magic
Perform Podcast gibt Antworten und Tipps.


 


Die Definition von Persönlichkeit ist ein Mensch mit ausgeprägter
individueller Eigenart. Und hier stellt sich schon das erste
Problem. Vor allem in jungen Jahren ist eine ausgeprägte Eigenart
selten. Eine eigene Art für sich zu finden, kann nicht erlernt
werden, sondern entwickelt sich über einen längeren Zeitraum
hinweg.


Alle Profis wissen das, wenn sie ihr früheres Ich mit dem
gegenwärtigen vergleichen. Während man als junger Zauberer eine
Kopie vieler Sachen war, bildet sich mit der Erfahrung eine
eigene Persönlichkeit. Der Weg ist spürbar und wird immer
ausgeprägter und definierter. Es gibt aber auch jene, die auf dem
anfänglichen Kopie-Level stehen bleiben.


 


Woher kommt Persönlichkeit?


Es ist die Faszination, die die Magie auslöst. Die Leidenschaft
für die Zauberei ist auf der Bühne spürbar und ohne diese lässt
sich eine eigene Art nicht entwickeln. Es ist das Feuer und der
Spaß für diese Kunst, die die Begeisterung auf das Publikum
überspringen lässt. Das Engagement, sich in der Zauberei zu
entwickeln, entspringt aus diesem Feuer, einer für alle spürbaren
Energie. Nur in einem begrenzten Rahmen lässt es sich verfeinern,
vorhanden sein aber muss es von selbst. Natürlich kann es eine
Leidenschaft für die Zauberei geben, die aber nicht mit der
Leidenschaft für die Performance von Zauberei einher geht.
Entsprechend wird auch hier der Funke nicht überspringen. Die
Leidenschaft muss die vor Menschen dargestellte Magie gemeinsam
betreffen.


Die Entwicklung ist das Entscheidende. Kopien bleiben immer
Kopien. Wer aber seine eigenen Einflüsse in die Tricks
integriert, die Tricks derart gestaltet, dass sie zu etwas
Eigenem werden, entwickelt somit gleichzeitig eine Persönlichkeit
für seinen Act.


 


Tricks wichtiger als Persönlichkeit?


Unsere Meinung: Die Frage ist falsch gestellt. Die Persönlichkeit
fließt in den Trick mit ein und der Trick wird von der
Persönlichkeit unterstrichen. Entsprechend ist es die Harmonie,
die im Miteinander entsteht, um Perfektion zu erreichen. Da die
eigene Persönlichkeit sich aber erst entwickeln muss und der
Zusammenklang nicht von Anfang an da sein kann, steht zu Beginn
der Trick im Mittelpunkt.


Das hat einen ganz einfachen Grund: Die Tricks können beim
Publikum, ganz gleich, welchen persönlichen Hintergrund der
einzelne Zuschauer hat, immer zum Gesprächsthema werden. Jeder
kann einen gesehenen Trick subjektiv beurteilen, sich eine
Meinung bilden und austauschen. Das Geheimnis der Zauberkunst
steht im Vordergrund aller Gespräche und es geht darum, ins
Gespräch zu kommen und im Gespräch zu bleiben. Das Publikum wird
sich erst dann über Aussehen oder Persönlichkeit eines
Zauberkünstlers unterhalten, wenn diese klar definiert sind. Den
Trick aber gibt es von Beginn an.


 


Gewichtung & Umsetzung


Du bist als Zauberer in der Pflicht, Zauberkunst zu zeigen,
ansonsten bist Du Comedian, Entertainer oder eine andere Art von
Bühnenkünstler. Das bedeutet allen voran, dass der Trick das ist,
was Dich als Zauberkünstler ausmacht. Stehst Du auf der Bühne,
gerade auch beim Open Stage, muss in den ersten zwei Minuten der
erste Trick-Effekt erfolgen, damit das Publikum dabeibleibt.
Hierbei helfen starke Tricks mit harten Effekten, die das
gewünschte Erstaunen auslösen. Findet Eure Art der Show, in der
Ihr durchaus auch lustige Geschichten erzählen dürft, um Eure
Persönlichkeit einzubauen. Aber der Humor steht nicht im
Vordergrund, sondern die magische Unterhaltung. Die
Persönlichkeit fließt also in die Tricks mit ein, die Tricks
begleiten nicht das Entertainment.


 


Es gibt durchaus Stimmen, die die Persönlichkeit als A und O
sehen. Für uns ist dies jedoch die Rechtfertigung dafür, dass es
okay ist, auch mehr oder weniger gute Standardtricks zu zeigen,
ohne sich weiterzuentwickeln. Erfährt ein Zauberkünstler aber
keine Entwicklung, wird er auf dem Kopie-Standard zurückbleiben
und niemals eine individuelle Eigenart herausbilden. Tricks und
Persönlichkeit müssen daher auf einer Höhe harmonisch miteinander
agieren und aufeinander abgestimmt sind. Hierzu kommt auch die
schon oft erwähnte Thematik, dass ein noch so cooler Trick, der
nicht zu einem selbst passt, schlichtweg fallengelassen werden
muss; oder die Objektivität zu sagen, dass Tricks, die vor zehn
Jahren ideal zu mir passten, jetzt nichts mehr mit mir zu tun
haben, egal wie toll sie auch funktionieren mögen. Das gehört zur
Authentizität und diese wiederum zur Persönlichkeitsbildung.


 


Wie weiß ich, was passt?


Grundsätzlich ist es die Erfahrung, die einen dies spüren lässt,
und auch eine gesunde Selbstreflektion. In den Anfangsjahren kann
das aber schwierig zu erkennen sein. Empfehlenswert sind in allen
Phasen immer ein sehr kleiner Kreis an versierten
Vertrauenspersonen, die fähig sind, konstruktive Kritik zu geben,
die mir als Zauberer auch wichtig sind. Ehrlichkeit, Vertrauen
und eine gewisse Grundlage an Fachwissen in ähnlichen
Entwicklungsrichtungen sind Voraussetzung.


Weiterhin kann es helfen, Requisiten so umzugestalten, wie man
sie sich vorstellt, dann werden sie ein Teil des persönlichen
Tricks. Zwanghaft versuchen, ein Requisit in eine Präsentation zu
quetschen, fühlt sich falsch an und ist es dann auch. Wichtig
ist, nie stehenzubleiben und immer nach seinem eignen Ich zu
forschen. Passt etwas zu mir oder will ich es nur, weil es bei
einem anderen toll wirkt? Ehrliche Antworten auf sich selbst zu
finden, kann geübt werden.


 


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