E15: "Objektive Lügen & neutrale Extremisten“

E15: "Objektive Lügen & neutrale Extremisten“

1 Stunde 4 Minuten

Beschreibung

vor 3 Jahren
00:45: Susan Sontag, Samira Samstag und Friedemann Freitag begrüßen
heute die Zugeschalteten in aller Welt. Friedemann fühlt sich aber
wie ein Betrunkener im Spiegelkabinett. 02:00: Die Speisekarte:
Lagerfeuer-Romantik am Montagabend, als ganz Mediendeutschland die
Nazi-Doku „Rechts. Deutsch. Radikal“ von und mit Thilo Mischke auf
dem Politiksender PRO7 schaut, Sinn und Unsinn von False Balance
und vermeintlicher Objektivität (vor allem hinsichtlich
Klimakrise), eine Shitshow namens Debatte. 04:55: Wir haben
„Rechts. Deutsch. Radikal“ gesehen, und fanden diese Dokumentation
sicher sehenswert, weil sie etwas greifbar und verstehbar gemacht
hat, was unbedingt ans Licht muss. Den raren TV-Lagerfeuermoment
fanden wir beachtenswert. Die Ästhetisierung in ihrer ganzen
inneren wie äußeren Hässlichkeit gelungen. 13:20: Vor allem aber
haben wir ihren Macher Thilo Mischke zu Gast, er beantwortet drei
schnelle Fragen: wie war seine Woche, warum redet er mit
Rechtsextremen, wieso kamen keine Betroffenen zu Wort? Danke,
Thilo! Mehr dazu auf seinen Kanälen und in seinem joyn-Podcast
„Thilo Mischke Uncovered“. 22.21: Lisa Licentia und das nächste
Dilemma: wie kritisch darf, kann, muss man gegenüber
Aussteigerinnen sein? Wie den Weg nicht verbauen, aber auch kein
doppeltes Spiel zulassen? „Words are cheap“, findet Friedemann, und
zitiert seltenerweise die Bibel. 27:47: Immer diese Scherereien mit
dieser „Objektivität“, einem der Lieblingswörter der Wirrköpfe und
Wutbürger: Kann man auf die Klimakrise eigentlich überhaupt
verschiedene Perspektiven haben? Und wieso verzweifelt Samira an
der False Balance, die der ARD-Chefredakteur Rainald Becker
angedeutet hat für die Kommentare im Sender, die ab jetzt
„Meinungen“ heißen? Und was ist das Overton-Window nochmal? 35:21:
Mangelnde Objektivität als derailender Vorwurf, wo kommt sie
eigentlich her? Friedemann hat ein schlaues Buch gelesen und
kolportiert die Entstehungsgeschichte der Objektivität mit der
Erfindung der Photographie feat. Ernst Haeckel. Am Ende gewinnen
wieder mal die Konstruktivistinnen, hurra. 43:31: Samira wirbt für
die intersubjektive Objektivität und eine Transparenz, die in der
Postfaktizität besser ist als jede versuchte Objektivität. Das
Ideal der Neutralität bringt es hingegen einfach nicht mehr. 48:31:
Die Debatte zwischen Trump und Biden, puh. Samira hat sich alles
angeschaut, Friedemann nicht. Samira hat einen sehr schlechten Text
darüber bei SPON geschrieben. Und dann bekommt Trump auch noch
Corona. Samira beklagt das hufeisende Framing der Beobachtung und
pocht auf ihr Recht auf Schock. 57:41: Es heißt also jetzt nicht
mehr Trump gegen Biden, sondern Trump gegen die Demokratie.
Friedemann pocht auch sein Recht auf Schock. Die weitere Eskalation
ist nur logisch. Ein Präsident aus Verzweiflung, wir sind nicht
begeistert. Die ostdeutsche Deep Story dann nächste Woche.

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