E21: "Verschwörungskorridore und Meinungsdenker"

E21: "Verschwörungskorridore und Meinungsdenker"

58 Minuten

Beschreibung

vor 3 Jahren
00:30: Samira begrüßt und Friedemann lacht. Alles soweit normal.
01:50: Die Speisekarte heute per Lieferdienst: zehntausende
realitätsskeptische Hampelmänner und -frauen vor dem Bundestag,
miese Sozialempirie für angebliche Meinungskorridore – und zu
Beginn natürlich kurz Trump.  03:40: USA, USA, USA! Naja,
heute stellen wir nur schnell fest: im Westen nichts neues (leider
oder zum Glück). Trump soll ins Golfloch, Biden ins Weißhaus, wir
werden sehen. Aber werden die Republikaner endgültig zur gefügigen
Bewegungspartei? Soll der Begriff "Trumpismus" weg? Wir wiederholen
uns ein wenig und sagen: "Jein". Ganz sicher aber: lest Nils
Markwardt. 05:40: Trump ist nur Symptom, nur virtuoser Interpret
dessen, was man so "Trumpismus" nennt. Friedemann jedenfalls will
nicht dagegen demonstrieren. 08:00: ÜBERLEITUNG, ÜBERLEITUNG...
naja. Jedenfalls: "Querdenker"-"Demonstration" in Berlin, wir
wundern uns. Über deren Wirklichkeitsfabrikation zum Beispiel.
Samira hat den Begriff "reality-based community" mitgebracht, den
ein Bush-Berater erfunden hat. Die jedenfalls ist Trump und den
Querdenkern immer erstmal unterlegen. 11:50: Anekdotisches:
Friedemann war im Bio-Markt und musste einen Korb zum Einkaufen
nehmen. Jemand fand das "wie in der DDR". Das macht ihn glauben,
man muss von der Sachebene auf die performative Ebene. Also: Was
wollen diese Totalitarismus-Vergleiche genau darstellen? 14:30:
Ironischerweise ist das Infektionsschutzgesetz weniger Diktatur als
der Zustand die Monate vorher, aber egal, genau darum geht´s ja gar
nicht. Sondern um den "masochistischen Triumph" einer laut
leidenden Minderheit, die sich nur im maximalen Märtyrertum spürt.
20:00: Kann man diese Menschen ernst nehmen? Oder es ihnen
andererseits überhaupt übelnehmen? Und andererseits wissen wir ja
auch nicht, ob wir immer richtig liegen. Wir haben uns nur auf
einen gewissen Konsens geeinigt inkl. Demokratie und Wissenschaft.
26:00: Samira empfiehlt Michael Seemann, den man auch unbedingt
überall lesen sollte (Grüße!). Er hat eine Überorientierung bei den
Verschwörungsmenschen festgestellt, die nicht mehr anerkennen
können, dass auch etwas anderes wahr sein könnte. Auftritt
Durkheim, der sich mit dem Suizid als Ergebnis einer Über- oder
Unterintegration auseinandergesetzt hat. Sind "Querdenker"
vergleichbar über oder unter? 32:10: Antwort: beides gleichzeitig.
Friedemann ruft all möglichen Denker auf, um eigentlich nur eins zu
sagen: diese Menschen brauchen dringend eine neue Erzählung, weil
die alten für sie nicht funktionieren. Sie haben eine Ich-Schwäche,
und die kann man (vgl. aktuelle Autoritarismus-Studie) autoritär
und/oder durch die völlige Entgrenzung des Ichs vermeintlich lösen.
Also: narrativer Exodus, Wagenburg, ciao Gesellschaft. 38:00:
Samira hat Bedenken hinsichtlich eines Marktplatzes der
Erzählungen. Friedemann leitet über zu einer anderen
Quatscherzählung: Cancel Culture. Die ja nur eine andere Form von
Kritik ist. Und auf Wissenschaft übergreift. ÜBERLEITUNG 3000 zu...
41:05: ...Samiras neuer Lieblingsstudie aus dem Hause Allensbach.
Diese untersucht, ob linke Student*innen intolerant gegenüber
anderen Meinungen seien, oder so ähnlich. Spoiler: das ist
gescheitert (Samira erklärt, wie genau). 50:10: Spannend aber eher,
was daraus gemacht wurde, also irgendwas mit sich verengenden
"Meinungskorridoren" und sowas in der FAZ. Weil Menschen halt nicht
jeden Quatsch hören wollen, Überraschung, schon gar nicht an einer
Universität. Was ist das für ein Meinungsuniversalismus?

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