E47: "Freie Fahrt für freie PodcasterInnen!"

E47: "Freie Fahrt für freie PodcasterInnen!"

1 Stunde 2 Minuten

Beschreibung

vor 2 Jahren
00:17 Herzlichen Glückwunsch! Wir haben das Buchmanuskript in den
Schicksalsbergs unseres Verlags geworfen, es kommt im Oktober raus,
hurra. Darum soll es aber nicht gehen, sondern um: die Diskussion
um Tempolimit und was sie über die liberale Tiefengeschichte
verrät, inklusive Reenactment der lustigsten Onlinekommentare dazu,
dann die Biestigkeit des Wahlkampfs bei gleichzeitiger
asymmetrischen Demobilisierung und um Armin Laschets Steuerpolitik.
(Es klingt dröge, ist aber wirklich das aufreibendste Thema der
drei.) 2:55 Friedemann rast mit Überschallgeschwindigkeit in das
Wespennest des Tempolimits. In Deutschland kann man unbegrenzt
schnell fahren - was passiert allerdings, wenn man online darauf
hinweist, dass Geschwindigkeitsbeschränkungen zu enormen
CO2-Einsparungen führen würde? 8:28 Die Reaktionen waren
bemerkenswert: 1. viel Energie. 2. es kommen immer die gleichen 6
Argumente. „Hätten wir noch Atomkraftwerke, hätten wir das Problem
nicht“ „Niemand ist gezwungen schneller zu fahren als 130“ „Man
kann eh nicht so schnell fahren (Baustellen)“ „Zahlen werden nur
geschätzt“ „Deutschland ist nur für einen kleinen Teil des
Ausstoßes verantwortlich“ 23:29 Wenn die Argumente ausgehen kommt
man zu anekdotischen Evidenz, Friedemann präsentiert ein Best-of:
„Mein Auto fährt gar nicht schneller als 130“ „Ich bin selten auf
der Autobahn“ „Mein Bauchgefühl sagt mir dass die Zahlen frisiert
sind“ „Mich persönlich hat keiner für diese Umfrage gefragt“ 28:33
Was treibt die Kritiker um? Es fällt auf, es ist eine relative
homogene Gruppe, die besonders mobilisiert wurden und die das
tatsächlich, ganz unkritisch, sehr umtreibt. Diese Entschlossenheit
bringt uns zum Whalmkampg der Union: 30:47 Wie erfolgt politische
Aktivierung? Wir betrachten die asymmetrische Demobilisierung die
Laschet als Wahlstrategie. 37:46 Das Zentrum für Europäische
Wirtschaftsforschung hat ausgerechnet, wie die die
Parteisteuerpläne die Einkommen der Haushalte belasten würden, beim
Programm der Union würden Besserverdiener am meisten unterstützt:
"Laschet will Haushalte mit einem Monatseinkommen oberhalb von
12000€ weitaus stärker entlasten als den Rest der Gesellschaft.
Gutverdiener dürfen etwa durch Steuerentlastungen 5000€ mehr im
Jahr erwarten."
https://www.sueddeutsche.de/meinung/cdu-laschet-steuern-mittelschicht-ungleichheit-wahlkampf-1.5346149
40:27: Es ist keine Überraschung: Laschet ist auch in seinen
Aussagen ein klar neoliberaler Kandidat. Friedemann erklärt die
Lafer-Kurve vor der Folie von Laschets Aussagen. 47:30 Wie könnte
man diese ungerechte Politik und diese Steuerpläne in einen die
Union kritisierenden Wahlkampfslogan übersetzen? Wir tasten uns
laut denkend ran und versuchen es gedanklich über den Geldbeutel.
Gleichzeitig wählen die Menschen nicht ökonomisch rational,
ökonomisch schwächere Menschen wählen auch zu ihrem eigenen
Nachteil, „voting rich“, siehe auch das Wahlverhalten in den USA in
Bezug auf den von Bipocs gewählten Trump 50:17 Wir wählen mit
Projektion eines Aufstiegsversprechen, mit Sehnsucht und Angst,
weshalb wir nicht für unsere Lebenswelt wählen, sondern für eine
bessere Aussicht davon - wodurch Wahlentschiedungen auch gegen die
eigene Lebenswirklichkeit erfolgen kann. Vgl. die qualitativen
Interviews von Soziologen Klaus Dörre 56: 23 Hat deswegen auch der
Wahlkampf von Obama so gut funktioniert? 58:23 Laschet setzt auf
den starken Normalistarimus der Deutschen, als Vertreter des
„Weiter so“, Friedemann schließt mit einer Suada für den Einsatz
der eigenen Stimme in der Demokratie. Die Wahl ist noch nicht
entschieden!

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