Episode 53: Safe Spaces für queere Jugendliche

Episode 53: Safe Spaces für queere Jugendliche

#science Hinweis: Für diese Podcast Episode sind Untertitel verfügbar. Einfach den Player starten, der Text läuft synchron zu den Sprechenden. Ein Raum, an dem du du selbst sein kannst. Ohne Anfeindungen, ohne Vorurteile. Das braucht jede*r von uns...
12 Minuten
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Podcaster
Der Podcast der FH St. Pölten – Wissen, was morgen zählt

Beschreibung

vor 1 Jahr

#science


Hinweis: Für diese Podcast Episode sind
Untertitel verfügbar. Einfach den Player starten, der Text
läuft synchron zu den Sprechenden.
Ein Raum, an dem du du selbst sein kannst. Ohne Anfeindungen,
ohne Vorurteile. Das braucht jede*r von uns.

Besonders für queere Jugendliche wären solche Safe Spaces
wichtig, aber: Es gibt sie nicht. Oder zumindest noch nicht bei
uns in Niederösterreich.


Viktoria Wiser hat sich im Studium der Sozialen Arbeit an der FH
St. Pölten in ihrer Bachelorarbeit mit dem Thema befasst und
mehrere Jugendliche nach ihren Wünschen gefragt. Dafür hat sie
den Gender und Diversity Award gewonnen. 


Im Campus Talk spricht Anna Michalski mit Viktoria Wiser darüber
– gleich anhören oder nachlesen! Am Ende des Beitrags finden Sie
hilfreiche Links zum Thema sowie 2 Tipps. 


 


"Ich habe 3 Interviews mit Jugendlichen geführt und ein Interview
mit einer Sozialarbeiterin. Alle waren der Meinung, dass es ein
queeres Jugendzentrum braucht. 
Es wäre ganz wichtig, dass es einen Raum gibt, wo man keine
Angst haben braucht, dass man gemobbt oder geschlagen oder sonst
irgendwie angefeindet wird."

Was sich die Jugendlichen vorstellen: von außen ein relativ
normales Gebäude. Weil etwas Auffälliges mit Regenbogen auch
wieder Hass abbekommen würde.


"Innen drinnen gleich aufgestellt wie in anderen Jugendzentren.
Dass es vielleicht einen Billardtisch gibt, einen
Tischtennis-Tisch, eine PS4 oder X-Box. Und geschulte
Mitarbeiter*innen, das ist ihnen schon wichtig", sagt Viktoria
und führt weiter aus:


"Weil es oft so ist, dass die Jugendlichen selbst in eine
Berater*innen-Rolle schlüpfen, weil sich ja nicht alle
Mitarbeiter*innen gleich gut auskennen. Und dann bekommen die
Jugendlichen wieder nicht die Unterstützung, die sie brauchen
würden. Da ist es wichtig, dass die Mitarbeiter*innen wirklich
eine fundierte Ausbildung haben.


Zum Beispiel sozialarbeiterisch, sozialpädagogisch oder
erlebnispädagogisch. Dabei ist es ihnen unwichtig, ob die
Mitarbeiter*innen dann heterosexuell sind oder trans-ident oder
lesbisch. Wichtig ist, dass sie sich mit dem Thema auskennen."
Bisher gibt es in Österreich noch fast nichts für queere
Jugendliche.

Ein Jugendzentrum macht einen queeren Abend. In Laa an der Thaya
gibt es eine Peer-to-Peer-Beratungsstelle. Aber nichts, wo
wirklich Sozialarbeiter*innen arbeiten. Nicht einmal in Wien.
Dort ist zumindest ein queeres Jugendzentrum in Planung, es soll
2024 in Betrieb genommen werden. 


Darum hat Viktoria das Thema für ihre Bachelorarbeit gewählt:
"Für queere Jugendliche gibt es fast noch nichts in Österreich.
Und da dachte ich mir, sowas könnten sich viele Jugendliche, die
zum Beispiel schwul oder lesbisch sind, wünschen."
Mir war ganz wichtig, dass ich mit den Jugendlichen
rede und nicht über die Jugendlichen. Weil es darum geht,
etwas Sinnvolles für sie zu machen. 

Ich hab zum Beispiel zwei Interviews mit transidenten Personen
oder non-binary gemacht. Und eine war lesbisch. Und auch die
Sozialarbeiterin, die ich dann interviewt habe, auch auf der
offenen Kinder- und Jugendarbeit, war auch selbst Teil der
LGBT-Community."
2 Tipps von Viktoria, die jede*r leicht umsetzen kann:
Thematisieren: Wenn Jugendliche homophobe Äußerungen tätigen, das
Thema mit ihnen aufgreifen. Einschreiten, Fragen stellen, warum sie
so eine Einstellung haben und wie es zu dieser Einstellung kommt.
Einfach ein offenes Ohr haben und generell offener sein. Sich
andere Sichtweisen anhören und nicht komplett auf der eigenen
Meinung beharren. Weil es darf natürlich jede Person die eigene
Meinung haben. Man sollte zumindest respektvoll bleiben. 
Infos zum Thema

Als künftige Expert*in queere Jugendliche
unterstützen: Soziale Arbeit studieren an der FH St. Pölten

Beratung bei den Themen Themen: Transsexualität,
Intersexualität & Homosexualität: Transgender Team
Austria in Laa an der Thaya

Young & Queer Stammtisch Niederösterreich in Wiener
Neustadt im Jugend- und Kulturhaus Triebwerk

Presseaussendung: "Queeres Jugendzentrum in Wien:
Regenbogenfamilienzentrum Wien für Umsetzung ausgewählt",
10.11.2022, APA-OTS

Diversity Referat der ÖH der FH St. Pölten

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