Vom Sinn des Lebens und der Arbeit

Vom Sinn des Lebens und der Arbeit

Edith Karl MUTexpertin
13 Minuten

Beschreibung

vor 3 Jahren

 


http://www.MutzurDigitalisierung.com
Zukunftsforscher und Zukunftsgestalter sind überzeugt: Der Sinn
des Lebens bedeutet, sich kontinuierlich persönlich weiter zu
entwickeln.

Diese These ist derzeit so bestimmend wie nie zuvor. Arbeitszeit
ist zugleich Lebenszeit. Die Menschen sind sich dessen mehr
bewusst als je zuvor. Dein Mindset wirkt sich auf beides aus.
Genau deswegen ist es so bedeutsam, das eigene Mindset weiter zu
entwickeln. Das gilt für Unternehmenslenker, Führungskräfte und
Mitarbeiter.


Sehen wir uns das an am Beispiel von zwei
Unternehmen:


Herr Müller ist ein typischer „Old-School“ – Chef. Er ist ein
gestandener Unternehmer und hat seine Firma erfolgreich geführt.
Darauf ist er stolz. Es ärgert ihn allerdings sehr, dass in den
letzten Jahren so neumodische Gedanken wie Homeoffice durch sein
Haus geistern. Davon hält er nichts. Das wehrt er ab. Wenn jemand
jetzt auch noch in Väterkarenz gehen will, dann bringt er das
Fass vollends zum Überlaufen.


Doch plötzlich verpflichtete ihn Corona dazu, seine Belegschaft
ins Homeoffice zu schicken. Ungeordnete Übergaben verursachten
jede Menge Chaos. Inzwischen sitzen wieder alle brav unter den
strengen Augen ihres Chefs ihre Arbeitsstunden ab.


Inzwischen haben 4 Mitarbeiter gekündigt. Schlechte Zeiten hin
und her. Diese Menschen konnten sich bei Herrn Müller weder
fachlich noch persönlich weiterentwickeln. Alle vier haben
inzwischen neue interessante Arbeit mit inspirierendem
Arbeitsklima gefunden. Schlechte Zeiten hin und her. Gute Kräfte
werden gebraucht – auch jetzt.


Bei Frau Malig läuft der Alltag vollkommen anders. Homeoffice
gibt es bei ihr schon lange. Natürlich gut abgesprochen und
strukturiert. Agile Arbeitsmethoden hat sie längst eingeführt.
Außerdem kennt sie Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und weiß
in welche Richtung sie sich weiterentwickeln wollen.


Häufiges Wechseln der Arbeit innerhalb des Unternehmens ist ein
beliebter Brauch bei ihr. Die Mitarbeiter rangeln sich auch nicht
um Aufstieg und Führungspositionen. Ihr Organigramm ähnelt nicht
wie bei vielen anderen einem Kleiderhaken. Fach- und
Führungskarrieren gelten als gleichwertig. Die Menschen wechseln
bewusst zwischen diesen Möglichkeiten. Sie wollen fachlich und
sozial kompetent bleiben.


Frau Malig arbeitet mit einem anderen Unternehmen eng zusammen.
Das bedeutet: Mitarbeiter können zwischen beiden Häusern hin und
her wechseln. Beide Chefs behalten die Chancen ihrer Leute im
Auge.


 
Welche Unterschiede erkennst du zwischen den beiden
Chefs und was bedeutet das für die Mitarbeiter?

Chefs führen unterschiedlich. Auch Mitarbeiter haben
unterschiedliche Vorlieben. Die Mitarbeiter bei Herrn Müller
kommen meist selbst mit einem Old-school-Mindset zu ihm. Sie
leben nach der Devise: Der Chef zahlt, also schafft er an. Sie
widersprechen ihrem Chef niemals. Selbst dann nicht, wenn sie
erkennen, dass er falsche Entscheidungen trifft. Sie warten
schadenfroh darauf, dass er seinen falschen Weg erkennt. Dabei
vergessen sie geflissentlich, dass auch sie selbst unter einem
sinkenden Betriebsergebnis leiden. Die Stimmung bei Herrn Müller
wirkt bedrückt. Lächeln sieht man hier nur selten jemanden. Die
meisten sind erleichtert, wenn ihr Arbeitstag endet.


Die Ma von Frau Malig müssen sich warm anziehen. Für sie zählen
Ergebnisse. Sie lässt ihnen viel Freiraum, wenn es darum geht,
wie sie ihre Ergebnisse erreichen. Sie können ihre Arbeitszeit
und den Arbeitsort in großen Teilen der Zeit selbst wählen.
Braucht jemand Hilfe, muss er das rechtzeitig vor dem
vereinbarten Termin kundtun. Das ergibt sich fast von selbst, da
die meisten agile Arbeitsmethoden anwenden. Da erhält jeder Hilfe
zur Selbsthilfe.


Man trifft sich gerne im Office. Es gibt dort auch Möbelstücke
zum Abhängen. Bunte Ohrensessel, Medizinbälle, Nischen für
ungestörte Stillarbeit. Bei Frau Malig herrscht eine
konzentrierte Arbeitsstimmung an einem Ort, fröhliches Lachen an
einem anderen. In manchem Räumen wird heftig diskutiert – aber
niemals persönlich untergriffig. So verhält sich hier keiner. Bei
sehr unterschiedlichen Interessen weist sie nochmals auf das
gemeinsame Ziel hin und bleibt so lange dabei, bis das Denken
wieder in diese Richtung läuft.


Frau Malig geht immer wieder durch die Räume. Die Leute reagieren
zufrieden darauf. Wer etwas braucht oder eine Idee loswerden
möchte, hat jetzt die Gelegenheit. Außenstehende und Besucher
erkennen hier gar nicht, dass gerade die Chefin anwesend ist.
Respektvolle Augenhöhe ist hier Gebot.


Bei welchem Unternehmen möchtest du anheuern? Und warum?


Teile deine Meinung mit uns.


 

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