25 Tanja Mazurek - Das Geheimnis von Weihnachten

25 Tanja Mazurek - Das Geheimnis von Weihnachten

Tanja Mazurek - Das Geheimnis von Weihnachten
10 Minuten

Beschreibung

vor 5 Jahren
Weihnachten macht was mit uns.

Es erinnert uns an unsere eigene Sehnsucht nach Liebe und
Geborgenheit, nach Familie und einem Nest.


Wenn wir Glück haben, ist unsere Familie intakt, auf dem Weg nach
Hause singen wir „Driving home for Christmas“ und spüren diese
wohlige Vorfreude auf Tannenduft, Zimt und Lebkuchen, die Kerzen
leuchten, das Glöckchen bimmelt, das Christkind kommt – oder in
unseren modernen Zeiten auch der Weihnachtsmann mit Rudolf im
Gepäck.


Wenn wir Pech haben, graut uns vor den nassen Küssen von Tante
Gertraud, vor dem weinseligen, salbungsvollen Gelaber von Onkel
Heinz, der mal wieder mit Papa zum streiten anfängt, wir wissen,
dann wird Mama weinerlich und fühlt sich unverstanden, auch weil
wir wieder mal vergessen haben, ihre Weihnachtsgans in den
höchsten Tönen zu loben.
„Früher war alles besser“

Wir sitzen da und sagen zu uns – „früher war alles besser“, ja
früher waren wir Kinder und im besten Fall hatten wir Eltern, die
dafür sorgten, dass wir uns geborgen und geliebt fühlen. Heute
sind wir erwachsen, umsorgen vielleicht selbst eine Familie,
fühlen uns womöglich selbst unverstanden, weil unsere
Weihnachtsgans nicht in den höchsten Tönen gelobt wurde und
plötzlich fühlen wir uns …..einsam. Und wir wissen, dass es an
keinem Tag so viele familiäre Konflikte gibt wie am Heiligen
Abend.


Die Singles werden sagen – „echt, du fühlst dich einsam? Sei
froh, dass du eine Familie hast!“  Verständlicherweise wird
den Einsamen unter uns ihr Allein Sein an diesen Tagen noch mehr
bewußt, vielen von ihnen graut vor den nächsten Tagen, da hilft
auch nicht das Wissen, dass Weihnachten auch mit Familie eine
Herausforderung sein kann.


Man kann sich also auch im familiären Kreis sehr, sehr einsam
fühlen, denn das, wonach sich Menschen eigentlich sehnen, wird
nicht automatisch befriedigt, nur weil man ein so emotional
besetztes Familienfest feiert.


Ich glaube, das Thema, das wir an Weihnachten in komprimierter
Form erleben, ist das Thema, woran die Welt ganz allgemein
krankt.


Viele von uns fühlen sich getrennt, ausgeschlossen, unverstanden,
einsam und vor allem ungeliebt, unabhängig von den äußeren
Umständen, also ob wir  z.B. in einer Partnerschaft leben,
ob wir Familie haben oder nicht.
Unser aller Angst

Ich wage zu behaupten, dass es aber grundsätzlich noch um viel
mehr geht als um das Erleben der Getrenntheit von unseren
Mitmenschen. Viele von uns haben sogar den Bezug zu sich selbst
verloren. Wir haben Angst, zu fühlen, was wir fühlen. Wir lenken
uns lieber ab mit allem möglichen – Fernsehen, Internet, Handy,
Arbeit, jeder exzessiven Form von Sucht, man kann quasi fast
alles dafür hernehmen, Sport, Sex, Seminare besuchen, selbst die
spirituelle Suche kann zur Sucht werden, Hauptsache wir fühlen
scheinbar die Angst und den Schmerz nicht.


Irgendwo ist da die tiefe Furcht zu sterben, wenn wir uns mit
unserer eigenen Einsamkeit beschäftigen, mit unseren Ängsten,
unseren Traumata usw., also lenken wir uns lieber ab.


Und es geht noch weiter. Oft fühlen wir uns nicht nur getrennt
von anderen Menschen und uns selbst, viele von uns wurden noch
dazu spirituell verkorkst durch die gängigen Religionen und ihre
Dogmen. Der Begriff „Gott“ ist manchmal irgendwie sogar negativ
besetzt.


Mich persönlich erinnert er an kalte, dunkle Kirchen, an sehr
unfreundliche Ordensfrauen, an eigenartige Priester mit einer
schmierigen Ausstrahlung, an Scham über meine damals jugendliche
Weiblichkeit, die gerade am Erblühen war und die am besten
versteckt werden sollte….all der Kram halt, den viele sicher auch
nur zu gut kennen. Man muß wissen, ich ging dreizehn Jahre lang
in zwei verschiedene Klosterschulen, meine Mutti dachte, da sei
ich gut aufgehoben, weil die Nonnen ja ihre Berufung leben.


Gleich nach Abschluß meines Hochschulstudiums trat ich dann aus
der katholischen Kirche aus, aus Protest und weil ich diese
Schein-Heiligkeit nicht mehr aushielt. Dann war erstmal viele
Jahre lang nix mit Gott und Jesus und so….
Der Eso-Himmel

Später dann, in einer tiefen emotionalen Krise, landete ich im
Eso-Himmel, folgte diversen Gurus, die letztendlich auch nur
Menschen sind und teilweise ihre unerlösten Themen und ihr Ego
unter dem Deckmantel der spirituellen Freiheit ausleben oder
auslebten, der eine oder andere Guru ist bereits tot.


Nach vielen Jahren fiel ich dann ziemlich unsanft aus dem
Eso_Himmel, erlebte die totale Desillusionierung durch
tatsächliches „Hin-sehen“ und „nicht mehr alles Schönreden“ und
dann war da nur noch Ent-täuschung und …..Trennung.


Ich fühlte mich getrennt, einsam, wurde mitunter sehr zynisch und
gleichzeitig, damit einhergehend, ploppten alle Themen aus der
Tiefe meines Unterbewusstseins auf, die mit diesen Gefühlen zu
tun hatten und ich begann aufzuräumen, ich wollte wirklich
wissen, warum mich meine Themen so plagten, ich wollte sie
heilen.
Meine wahrhaftig gelebte Spiritualität

Und dann erlebte ich diesen eigentlich sehr unspektakulären
Moment im Auto meines Mannes, auf dem Beifahrersitz, wo ich auf
Michael wartete – er hatte zu tun. Auf einmal wußte ich, ich muss
meine eigene Spiritualität finden, meinen Platz im kosmischen
Gefüge, sonst werde ich nicht glücklich.


Diese Erkenntnis, die in mein Herz rutschte, umhüllte mich sofort
mit einer Art Geborgenheit, die vermutlich nur Menschen kennen,
die sich mit einem gewissen Urvertrauen ganz dem Leben und seinen
Herausforderungen hingeben können, die voller Vertrauen sind und
einfach irgendwie „wissen“ dass alles gut ist.


Und ich glaube, es ist genau diese Geborgenheit, nach der wir uns
in Wahrheit sehnen, wir alle, egal woher wir kommen und im
welcher Gesellschaft wir leben sind welcher Religion wir
angehören.
Weihnachten und die Liebe

Weihnachten erinnert uns eben genau an diese Sehnsucht. Ist es
doch auch die Sehnsucht nach einer ganz tiefen Liebe, die wir
fühlen können, unabhängig von unseren Leistungen, von unseren
Taten und unserem Aussehen. Es ist eine Liebe, die nach beiden
Seiten wirkt, wir senden sie im besten Falle aus und das Gesetz
der Resonanz sorgt dafür, dass wir sie auch empfangen dürfen. Das
wäre die richtige Reihenfolge.


Und ich glaube, an Weihnachten geht es auch genau um diese Liebe,
die mit Urvertrauen einhergeht. Ich kenne so viele Menschen, die
sagen, sie glauben an nichts, an keinen Gott. Oder sie sagen
schwammig, sie glauben ans Schicksal oder „ja vielleicht gibt es
irgendwas da draußen“.


Ich persönlich glaube an eine höhere Macht und wenn man sich auf
diese Frage mal wirklich tief einläßt und sich z.B. einfach nur
auf den eigenen Körper einläßt, sich fragt – wer oder was läßt
eigentlich mein Herz schlagen oder wer oder was bestimmt, wann es
aufhört zu schlagen, dann läßt einen die Frage nicht mehr los,
mir zumindest ging es so.


Ich kann oft nur staunen über die Perfektion, die sich in so
vielen kleinen Dingen zeigt – setz dich einfach mal vor eine
Sonnenblume und betrachte sie, oder eine Rose – welch Eleganz,
welche Ordnung, was für ein Wunder. Allein die heilige Geometrie,
die von der göttlichen Harmonie zeugt, ausgerichtet an der
Fibonacci Folge – was für ein Wunder! Selbst unser Körper ist
danach ausgerichtet – und das soll alles Zufall sein?


Oder wenn du mal über die Entstehung des Lebens nachdenkst –
woher weiß eine Zelle, dass sie eine Leberzelle wird und keine
Gehirnzelle? Wer bestimmt das? „Die Evolution“ sagen dann die,
die den Glauben an eine höhere Macht belächeln. Ja klar, aber
warum?


„Die Frage kann dir niemand mit hundertprozentiger Sicherheit
beantworten“, bekommt man dann zu hören, selbst von der eigenen
inneren Stimme. Stimmt, dennoch lohnt es sich, mal über all diese
Fragen nachzudenken. Mich persönlich haben sie dazu gebracht,
meine eigenen Antworten zu finden und eine davon ist, es muss
eine höhere Macht geben, anders macht das alles hier gar keinen
Sinn.


Ich persönlich frage mich eher, wie kann man nicht an eine höhere
Macht glauben? Auch, wenn man Anhänger der Wissenschaft ist –
grade die Quantenphysik spricht ja mittlerweile vom Quantenfeld,
das uns alle durchdringt, das uns alle verbindet, also selbst die
Wissenschaft ist mittlerweile soweit, anzuerkennen, dass es da
sowas wie eine höhere Intelligenz geben MUSS.
Die Wiedergeburt des Lichts

Wir feiern Weihnachten, wir feiern die Geburt des Jesu-Kindes,
selbst die, die sagen, sie glauben an nichts, feiern. Viele
wissen noch nicht mal, dass es sich beim Weihnachtsfest
ursprünglich um ein heidnisches Fest handelt, es geht um die
Wiedergeburt des Lichts, die längste Nacht des Jahres liegt
hinter uns, ab nun geht es bergauf.


Die Wiedergeburt des Lichts will auch in unseren Herzen
stattfinden, wäre es nicht schön, würden sich die Menschen dem
Licht wieder zuwenden?


Wäre es nicht wunderbar, dieses Licht in uns selbst zu suchen,
die Winterzeit für die innere Einkehr zu nutzen, dem Licht wieder
Platz zu machen? Ich glaube, irgendwas in uns weiß, worum es
wirklich geht, gerade deswegen macht Weihachten was mit uns
allen, auch mit denen, die sagen, sie glauben an nichts….


In diesem Sinne wünsche ich dir von Herzen wundervolle
Weihnachtsfeiertag mit viel Licht in deinem Herzen und ich hoffe,
dass du das Glück hast, noch alle um dich zu haben, die dir am
Herzen liegen. Weihnachten bietet eine wundervolle Möglichkeit,
ihnen zu sagen, dass sie dir wichtig sind und dass du sie liebst!


Von Herzen Deine Tanja Mazurek

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