Heute gibt es wichtigeres, als Verhandlungsratschläge

Heute gibt es wichtigeres, als Verhandlungsratschläge

Heute gibt es wichtigeres, als Verhandlungsratschläge
6 Minuten

Beschreibung

vor 2 Jahren
  Es ist mir selten so schwer gefallen einen Einstieg und
weitere passende Worte zu finden, wie bei der Vorbereitung dieser
Episode. Kriege gehören leider zum globalen Daily Business dazu.
Doch anders als beispielsweise bei den kriegerischen
Auseinandersetzungen im Mittleren Osten, den Kriegen gegen den
Terror, dem ganzen Mist, der z.B. im Kongo, in Nigeria und leider
in einigen weiteren afrikanischen Ländern abläuft oder die
Drogenkriege in Mittel- und Südamerika, ist dieser Krieg gefühlt
näher, greifbarer – und wird durch die militärische Schlagkraft und
Unberechenbarkeit Putins auch als gefährlicher wahrgenommen.
Jedenfalls hier in der westlichen Welt. Ja, ich gestehe mir ein,
dass auch mich das, was da in der Ukraine abläuft mehr beschäftigt
als die anderen Kriege auf der Welt. Meine Mutter fragte mich zum
Beispiel, ob ich als ehemaliger Soldat eingezogen werden könne, um
zu kämpfen... Ich fragte mich selbst sowas wie: Wie interessant ist
der NATO-Flugplatz, der sich in unmittelbarer Nähe meiner Familie
befindet als Angriffsziel? Wie schaffe ich es meiner Tochter zu
vermitteln, dass nicht pauschal alle Menschen mit Russlandbezug
böse sind?  Gleichzeitig kamen Gedanken auf, wie es wohl den
Familien und Freunden der Handvoll Ukrainern aus meinem
Bekanntenkreis geht aber auch wie es wohl den 5-6 Kontakten, die
damals mein Abschiedsspiel auf dem Fussballplatz vor und den
dazugehörigen Farewell im Anschluss in der russischen Botschaft in
Paris organisiert haben, gerade geht und ob diese direkt in die
Handlungen involviert sind.   Schlussendlich die wichtigste
Frage: Wie kann ich helfen?   Nun, Verhandlungen helfen
Konflikte zu lösen. Allerdings bedarf es für die Verhandlungen, die
notwendig sind, um diesen grausamen Krieg zu stoppen, deutlich mehr
als hilfreiche Tipps, wie die, die ich hier in meinem Podcast
preisgebe. Die Personen, die dort verhandeln sollten und sind es in
der Regel auch, extrem gut geschult sein und genau wissen, was sie
wie tun.   Mir fällt es aus verschiedenen Gründen sehr schwer
für diese Verhandlungen im Moment irgendwelche Ratschläge à là «Wie
verhandelt man mit Putin» rauszuhauen. Schwer, denn in meinen Augen
ist das anmassend und liefert eher Argumente für
Pausenraumdiskussionen als das sie tatsächlich helfen. Aus diesem
Grund habe ich auch schon 3 Interview-Anfragen dazu abgelehnt und
werde auch weitere Anfragen dahingehend ablehnen.   So,
nachdem ich jetzt aufgezeigt habe, was meiner Meinung nach NICHT
hilft, schaue ich jetzt mal auf das, was helfen könnte; wie Du und
ich auch helfen können:   Werde aktiv! Damit meine ich weniger
Loyalitätsbekundungen in Form von Farben im Profilbild oder
angepassten Logos, das ist in meinen Augen nur ein kurzfristiger
Effekt, wie der Ursprungsfall – Je suis Charlie aufzeigt und damit
verbinde ich leider viel zu häufig schiere Augenwischerei und pures
Marketing. Ich meine  aktive Unterstützung. Zum Beispiel durch
Spenden, z.B. an die Glückskette in der Schweiz der Bereitstellung
von Wohnungen, Zimmern, Betten, Lebensmitteln oder Hygieneartikeln.
Aktive Beteiligung an der Lieferkette z.B. durch Transporte direkt
an die Grenzen. Sammelaktionen für Kleidungsstücke, Kinderwagen, um
nur ein paar wenige zu nennen.     Was geht noch? Naja,
wir zählen zu dem privilegierten Teil, dessen Tagesgeschäft in den
meisten Fällen weitergeht. Fast wie bisher. Und damit eben auch die
Verhandlungen. Und so schwer dieser Schock auch sein mag, unser
Leben wird weitergehen.    Eine kurze Zusammenfassung
gibt es auch diesmal: Wir zählen zu den privilegierten Menschen,
deshalb helfe weniger privilegierten Menschen, wie und wo Du
kannst. Auch wenn es schwer fällt - Alle Menschen russischer
Abstammung pauschal zu verurteilen ist falsch. Hier ist
Fingerspitzengefühl gefragt.  Helfe, Handle und wenn nötig –
verhandle.   Wie Du besser verhandeln kannst, kannst Du in den
vielen anderen Episoden, Interviews und Buchbesprechungen hören –
heute liegt mein Fokus auf einem anderen Thema.   Ciao &
bis zum nächsten Mal.      

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