Beschreibung

vor 14 Jahren
Diese Arbeit behandelt die Entwicklung und Evaluation eines
computergestützten Informationssystems zum Thema Biodiversität
sowie dessen Einsatz mit Schulklassen in einem Naturkundemuseum.
Die Erhaltung der biologischen Vielfalt wird als eine der größten
Aufgaben für die Menschheit erachtet. Bereits Kinder und
Jugendliche sollten an das Thema herangeführt werden, um sie auf
umweltgerechtes Entscheiden und Handeln vorzubereiten. Das Thema
Biodiversität mit seinen Aspekten Vielfalt der Erbinformationen,
Arten und Ökosysteme ist Schülerinnen und Schülern jedoch kaum
bekannt. Ziel war es daher, vor allem jungen Menschen mithilfe des
computergestützten Informationssystems einen interessanten und
informativen Zugang zum Thema Biodiversität bereitzustellen. Der
Einsatz von Computern im außerschulischen Unterricht, z.B. in
Naturkundemuseen, ist bislang wenig empirisch erforscht.
Forschungsbedarf besteht auch in der fachdidaktischen Umsetzung des
Themas Biodiversität. Die durchgeführten Untersuchungen werden
durch ein Rahmenmodell für das Lernen an außerschulischen
Bildungseinrichtungen, das „Contextual Model of Learning“ von Falk
und Dierking, theoretisch eingefasst. In der ersten Projektphase
wurde das Informationssystem entwickelt und unter Einbindung von
über tausend Schülerinnen und Schülern im Alter von zehn bis
achtzehn Jahren in Hinblick auf kognitive und motivationale
Wirkungen sowie Nutzerfreundlichkeit untersucht. Die Ergebnisse
zeigen einen signifikanten Lernzuwachs von Prä- zu Posttest sowie
eine gute Akzeptanz und Nutzerfreundlichkeit. Durch Log-Files
aufgezeichnete Navigationspfade verweisen auf den Zusammenhang
zwischen vorab bekundetem Interesse an Tieren und Pflanzen und
tatsächlichem Nutzerverhalten. In der zweiten Projektphase wurden
Wissenserwerb und Motivation bei der Nutzung des computergestützten
Informationssystems in Verbindung mit den Ausstellungsobjekten des
Naturkundemuseums als Feldstudie erforscht. Knapp 150 Schülerinnen
und Schüler im Alter von elf bis fünfzehn Jahren nahmen an der
Prä-Posttest-Fragebogenstudie teil. Von Arbeitsblättern geleitet,
erkundeten die Testpersonen selbstständig das Museum, wobei sie bei
bestimmten Aufgabenstellungen freie Wahl hatten zwischen den
Medientypen Computer und Ausstellungsobjekt. Durch den gezielten
Medieneinsatz wurde den Schülern Basiswissen über das Thema
Biodiversität vermittelt; die Arbeitsblätter unterstützten den
Lernprozess. Der Computer wurde häufig für Recherchezwecke
ausgewählt. Das Informationssystem wurde als lehrreiche und
motivierende Ergänzung der Ausstellungsobjekte gewertet. Auf Basis
der Forschungsergebnisse bietet diese Arbeit abschließend Hinweise
zur Einbindung des Themas Biodiversität in den Unterricht; sie
greift noch zu verwirklichende Forschungsaspekte im Bereich
Museumslernen auf und diskutiert die Rolle des „Contextual Model of
Learning“ für künftige Studien in außerschulischen
Bildungseinrichtungen.

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