Homöostatische Proliferation und antigenabhängige Aktivierung zytotoxischer T-Zellen in vivo

Homöostatische Proliferation und antigenabhängige Aktivierung zytotoxischer T-Zellen in vivo

Beschreibung

vor 16 Jahren
Dendritische Zellen (DC) übernehmen essentielle Aufgaben in der
Homöostase des Immunsys-tems und in der Induktion von Toleranz oder
Immunität. Eine besondere Wechselwirkung findet hierbei zwischen DC
und T-Zellen statt, welche durch die Präsentation und Erkennung von
Selbstpeptiden, beziehungsweise Fremdantigenen, vermittelt wird. DC
spielen eine wichtige Rolle bei der Selektion eines funktionellen
T-Zell-Kompartiments im Thymus. In der vorliegenden Stu-die wurde
die Funktion der Antigenpräsentation von DC für die Homöostase und
die Aktivierung von CD8-T-Zellen in vivo untersucht. Diese Arbeit
soll zeigen, dass die Präsentation von Selbstpeptiden auf DC die
homöostatische Pro-liferation (HP) von naiven CD8-T-Zellen
induziert. Nach der Depletion von T-Zellen durch Be-strahlung oder
Antikörpergabe kam es zu einer HP von naiven CD8-T-Zellen. Diese
Proliferation war streng MHC-abhängig. Die Expression von MHC-I auf
DC reichte aus, um eine komplette HP zu erlauben, welche im
Teilungsmuster, der Aktivierungsmarkermodulation und den
Proliferati-onsraten jener von proliferierenden Zellen in
C57BL/6-Wildtypmäusen glich. Überraschenderwei-se waren
CD4-T-Zellen in der Lage, die HP von transferierten naiven
CD8-T-Zellen zu inhibieren. Erst durch die Depletion von endogenen
CD4-T-Zellen kam es zu Teilungen, während CD25-positive
regulatorische T-Zellen keinen Einfluss auf die HP von naiven
CD8-T-Zellen ausübten. DC sind essentiell um Toleranz
beziehungsweise Immunität nach der Erkennung von Fremdanti-genen zu
generieren. Um die Bedeutung der Antigenpräsentation auf DC genauer
zu charakterisie-ren, wurde die Immunantwort in einem Mausstamm, in
welchem alle Zellen MHC-I tragen zu Tie-ren, in denen nur DC MHC-I
exprimieren und somit naive CD8-T-Zellen aktivieren können,
un-tersucht. Hierbei wurde deutlich, dass DC ausreichten um
Toleranz, als auch Immunität von nai-ven CD8-T-Zellen zu
induzieren. Kam es jedoch zu einer differentiellen
Antigenpräsentation nach systemischer Administration des Antigens
(als Peptid oder Virus in die Blutbahn), waren
antigen-präsentierende nicht-DC in der Lage, die Immunantwort
abzuschwächen. Dies geschah durch In-duktion von Apoptose, wodurch
die Anzahl antigenspezifischer Effektor-T-Zellen verringert und
somit auch die Formation des immunologischen Gedächtnisses
beeinträchtigt werden konnte. Diese Ergebnisse betonen die enorme
Bedeutung der Antigenpräsentation durch DC, weisen aber auch auf
die besondere Rolle der Antigenpräsentation durch andere Zelltypen
als DC hin, welche in der Lage sind eine Immunantwort deutlich zu
modulieren.

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