#1: Griechische Mythologie - Die Entstehung der Welt

#1: Griechische Mythologie - Die Entstehung der Welt

29 Minuten

Beschreibung

vor 2 Jahren

In der ersten Folge geht es um antike griechische Mythologie,
genauer gesagt, um den Schöpfungsmythos des antiken
Griechenlands. Steffi erzählt Sarah diesen spannenden und
verheißungsvollen Mythos voller Verschwörungen, Verrat, Sex und
Crime. Es kommen griechische Götter und Göttinnen vor, Giganten,
Titan*innen, Erynien und eigentlich absolut ALLES, woraus die
Welt, wie wir sie heute kennen, besteht. Einen kurzen Ausflug
machen Steffi und Sari auch in die Welt des Reality TV - in
Zukunft werden sie diese Rubrik wohl weiter ausbauen.
Enjoy!

Die Mythologie des antiken Griechenlandes ist sehr umfassend und
facettenreich. Dank antiker griechischer Autoren wie Hesiod,
Apollonios von Rhodos oder Plinius dem Älterem wissen wir heute
vergleichsweise zu anderen Kulturräumen sehr sehr viel über die
griechische Mythologie. Darum beginnen wir heute auch unseren
Podcast mit dem Schöpfungsmythos der Griechen: Wie ist die Welt
entstanden, woher kommen die Gött*innen und wie ist überhaupt die
Ausgangssituation für die späteren Abenteuer aller Held*innen,
die noch kommen werden?

Gaia, Uranos und das Chaos
Am Anfang ist in der griechischen Mythologie das Chaos: Eine
große Leere, unendlich dunkel und still. In dieser Leere lebt die
griechische Göttin und Personifikation der Erde Gaia. Gaia ist
als Urpotenz schon immer da und bringt zu Beginn der Entstehung
der Welt aus sich selbst weitere Bestandteile des Kosmos hervor.
Beispielsweise Uranos, den Himmel - gemeint ist der Gott es
Himmels, die Personifikation des Himmels, der Himmel selbst. Zwar
wurde Uranos laut Mythos von Gaia geboren, gleichzeitig ist er
ihr aber ebenbürtig und auch ihr Liebhaber.

Emanzipation der Titan*innen
Uranos, der Himmel der griechischen Mythologie, stellt sich als
ziemlicher Tyrann heraus, der vor allem auch auf seine eigenen
Kinder eifersüchtig ist. Er versteckt alle Kinder, die ihm von
Gaia geboren werden, in abgelegenen Winkeln der Welt (also IN
Gaia - weird). Das sind unter anderem die Cyclopen und die
Hekatoncheiren, aber auch die 12 Titanen und Titaninnen, zu denen
auch Kronos gehört, der nun das Dasein als Protagonist in diesem
Mythos übernimmt. Gemeinsam mit seiner Mutter Gaia, die
mittlerweile sehr gefrustet von Uranos‘ Verhalten ist, schmiedet
er einen Plan und als die Erdgöttin ihm heimlich eine Sichel
zustecken kann wittert er seine Chance: Er entmannt seinen Vater,
der sein Fortpflanzungsorgan jetzt im hohen Bogen davon fliegen
sieht, während er selbst ein für alle Mal nicht mehr mit Gaia
verbunden ist (Trennung von Himmel und Erde). Aus den Bluts- und
Spermatropfen seines umherfliegenden Penis entstehen weitere
mythologische Gestalten, zum Beispiel Nymphen, Giganten oder
Erynien - und zu guter Letzt trifft der letzte Tropfen aufs Meer
und daraus entsteht niemand Geringeres als Aphrodite, die
griechische Göttin der Liebe.

Die Titan*innen bilden nun Paare mit ihren jeweiligen
Schwestern/Brüdern und bevölkern die Welt, die sie nun
beherrschen, mit zahlreichen mythologischen Wesen und weiteren
Personfikationen / Naturgegebenheiten, sozusagen mit allen
Aspekten, die die Welt ausmachen. Die wichtigsten Protagonisten
bleiben hierbei Kronos und seine Frau / Schwester Rhea. Denn
schon bald stellt sich Kronos - genau wie sein Vater - als
tyrannischer Patriarch heraus und isst seine Kinder eins nach dem
anderen direkt nach seiner Geburt im ganzen auf. Und diese Kinder
sind keine Unbekannten, was zugleich ein Spoiler für den weiteren
Verlauf der Geschichte ist, denn es handelt sich um: Hestia, die
spätere griechische Göttin des Herdes und der Familie, Hera, die
griechische Göttin der Ehe und spätere Ehefrau des Zeus, Demeter,
die Göttin der Ernte, Poseidon, den Gott des Meeres, Hades, den
späteren Gott der Unterwelt und zuletzt Zeus, den späteren
Göttervater und höchsten aller griechischen Götter und
Göttinnen.

Etablierung der griechischen Götter und
Göttinnen
Wie zuvor sein Vater Kronos kann auch Zeus nun durch eine
Verschwörung mit seiner Mutter Rhea seinen eigenen Vater stürzen.
Er überfällt ihn und bringt ihn dazu, Zeus’ Geschwister
auszuspeien, die alle im Magen des Kronos überlebt hatten. Es
folgt ein epischer jahrelanger Kampf zwischen Gött*innen und
Titan*innen, die sogenannte Titanomachie. Am Ende gewinnen die
Gött*innen und nehmen ihre herrschende Position auf dem Olymp
ein, um dort sozusagen die erste Generation der kanonischen 12
höchsten olympischen Götter zu werden. Hestia und Hades
allerdings gehören nicht lange dazu, da Hades die Unterwelt
beherrschen wird und Hestia ihren Platz im Olymp abgibt, um näher
bei den Menschen auf der Erde zu sein. Neben Aphrodite, Zeus,
Poseidon, Hera und Demeter gehören später noch dazu: Apollon
(Gott der Künste), seine Schwester Artemis (Göttin der Jagd),
Ares (Gott des Krieges), Dionysos (Gott des Weines), Athena
(Göttin der Weisheit) und Hephaistos (Gott des Handwerks).

All diese Gött*innen werden in zahlreichen weiteren Folgen
unseres Mythologie Podcasts eine zentrale Rolle spielen. Wir
freuen uns drauf - und hoffen, ihr auch.

Literaturempfehlung: G. Schwab, Sagen des Klassischen Altertums,
egal welche Auflage. Allerdings kommt der Schöpfungsmythos nicht
vor. Hier auch noch eine Podcastfolge zum selben Thema, bisschen
ernsthafter, vom Bayrischen Rundfunk:
https://www.br.de/mediathek/podcast/mythen-michael-koehlmeier-erzaehlt-sagen-des-klassischen-altertums/folge-2-gaia-uranos-kronos/41518.
Unterhaltsam zum Thema ist auch dieser Blog:
https://easymyth.de/griechische-mythologie/vatermord-zum-fruehstueck/

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