Sonographische Trächtigkeitsdiagnostik bei der Vielzitzenmaus (Mastomys coucha)

Sonographische Trächtigkeitsdiagnostik bei der Vielzitzenmaus (Mastomys coucha)

Beschreibung

vor 9 Jahren
In den letzten Jahren hat die sonographische Untersuchung der
Trächtigkeit bei der Farbmaus (Mus musculus f. domestica) mit dem
Einsatz hochfrequenter und hochauflösender Ultraschallsysteme große
Fortschritte gemacht. Ein routinemäßiger Einsatz blieb jedoch
angesichts fehlender Standardisierung aus. Diese Methode der
sonographischen Trächtigkeitsdiagnostik wurde bei der
Vielzitzenmaus (Mastomys coucha), seit ihrer Einführung in die
Versuchstierkunde, noch nicht untersucht und konnte von der
Farbmaus aufgrund biologischer Unterschiede nicht übertragen
werden. Ziel dieser Arbeit war es, die transkutane sonographische
Trächtigkeitsuntersuchung bei sechs unsedierten Vielzitzenmäusen im
Alter von 18 Monaten mit einem durchschnittlichen Körpergewicht von
74,29 (± 8,1) g durchzuführen und einen umfassenden Überblick über
den derzeitigen Stand der Technik der sonographischen
Trächtigkeitsdiagnostik bei Farbmäusen darzustellen. Die tägliche
Untersuchung wurde mit dem mobilen MyLabOneVET und einem 22 MHz
Linearschallkopf (SL3116) der Firma ESAOTE Biomedica Deutschland
GmbH im B-Mode, sowie im farbkodierten und gepulsten
Dopplerverfahren (PW) durchgeführt. Insgesamt wurden im Verlauf
579-mal Ampullen und 304-mal Feten, bei einer Gesamtwurfgröße von
55 Jungen, ausgewertet. Mit dem verwendeten Ultraschallsystem
konnte die Trächtigkeit bei der Vielzitzenmaus, genauso wie bei den
Farbmäusen, an Tag (E) 4,5 detektiert werden. Bei den Feten der
Vielzitzenmaus hat sich die Bestimmung der Scheitel-Steiß-Länge
(SSL), des Biparietalen (Kopf-) Durchmessers (BPD) und des
Thorakoabdominalen Durchmessers (TAD) von Tag (E) 10,5 als
praktikabel erwiesen und konnte zur Vorhersage des
Trächtigkeitstages mit der Genauigkeit von ± 1 Tag herangezogen
werden. PW- und Farb-Doppler wurden erfolgreich zur Darstellung des
Umbilicalblutflusses und Bestimmung der fetalen Herzfrequenz
eingesetzt. Zusammenfassend erwies sich die transkutane und
nicht-invasive sonographische Trächtigkeitsdiagnostik als eine
zuverlässige, tierschonende und evaluierbare Methode zur Bestimmung
der Trächtigkeit und Untersuchung der Feten bei der Vielzitzen- und
Farbmaus. Auf Basis der aufgezeigten Ergebnisse kann diese Methode
zukünftig in der Versuchstierkunde routinemäßig eingesetzt werden.

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