Beschreibung

vor 2 Jahren
Im Herbst 1982 zerbrach die sozialliberale Koalition unter
Bundeskanzler Helmut Schmidt. Das Ereignis überschattete die
anlaufende Debatte über den im Frühjahr anstehenden Zensus. Doch
aufgeschoben war nicht aufgehoben. Mit Wucht entbrannte in den
ersten Monaten des Jahres 1983 eine heftige Debatte um das „Gesetz
über eine Volks-, Berufs-, Wohnungs- und Arbeitsstättenzählung“,
ehe das Bundesverfassungsgericht selbiges für verfassungswidrig
erklärte – sehr zum Ärger der radikaleren Zensusgegner, die auf
eine Konfrontation mit dem System aus waren. Das Gerichtsurteil
begründete den modernen Datenschutz in der Bundesrepublik. Doch als
ein stark überarbeitetes Gesetz verabschiedet wurde und der Zensus
1987 mit vier Jahren Verspätung anlief, hatten sich die Wogen
keineswegs gelegt… Unsere Literaturtipps zur Folge: Erwin
Scheuch/Lorenz Gräf/Steffen Kühnel, Volkszählung,
Volkszählungsprotest und Bürgerverhalten. Ergebnisse der
Begleituntersuchung zur Volkszählung 1987. Stuttgart 1989. Matthew
G. Hannah, Dark Territory in the Information Age. Learning from the
West German Census Controversies of the 1980s. Farnham 2010.

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