Folge 23: Rettet die Digitalisierung die Innenstadt?

Folge 23: Rettet die Digitalisierung die Innenstadt?

Laut Statistiken ist die Frequenz im stationären …
23 Minuten
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Beschreibung

vor 3 Jahren
Laut Statistiken ist die Frequenz im stationären Handel in 2020
deutlich unter Vorjahresniveau geblieben. Die Befürchtung: das
bleibt auch nach dem Lockdown so, weil Shopper Menschenmassen
künftig lieber meiden wollen. Ist die Digitalisierung der
Rettungsanker der Innenstädte? Genau das diskutieren Lars Roisch,
Peter Dräger und Marco Ziegler in dieser Episode von Früh-Shoppen.
Dazu meint Lars Roisch: „Die Innenstadt kann sich vom E-Commerce
viele Dinge abschauen. Die Digitalisierung muss als Chance gesehen
werden, weniger als Gefahr. Sie muss als Erweiterung der
Urpersönlichkeit vom Handel gesehen werden – das bloße Kopieren des
E-Commerce wird nicht helfen! Ich muss mir klar machen, was mich
als stationärer Händler ausmacht.“ Marco Ziegler stimmt dem zu:
„Genau, die Digitalisierung ist eine Ergänzung. Laut dem
Zukunftsreport von Sales Force gehen alle Zielgruppen nach wie vor
gern in den stationären Handel. Er wird präferiert, auch wenn die
Pandemie das aktuell verschiebt. Händler müssen Services anbieten,
die einen Mehrwert bieten und den buy local Gedanken
transportieren. Es müssen die Touchpoints der Customer Journey
sowohl online, wie auch stationär bedient werden. Die Grenzen
verschwimmen bereits. Die Digitalisierung ist nicht das
Allheilmittel für den Handel, man muss das ganzheitlich
betrachten.“ Für Peter Dräger gilt, es müssen zuerst die
Bedürfnisse des Shoppers analysiert werden. Was wird online positiv
wahrgenommen? Gezielte Einkäufe haben zugenommen aber wie bereiten
sich Shopper darauf vor? Die Warenverfügbarkeit muss unbedingt
sichtbar gemacht werden. Hat ein Shopper sich umsonst auf den Weg
in die Innenstadt gemacht, wäre das der Killer. Man sollte die
Shopper Journey um die digitalen Touchpoints ergänzen, wie eben
z.B. durch die Anbindung des Warenwirtschaftssystems. Weitere
clevere Verbindungen beider Welten wie Click & Collect sind
absolut notwendig. Konkurrenz und Preiskampf mit dem E-Commerce
sind allerdings groß. So wird man stationär kaum Rabatte wie bei
der Online-Cyberweek anbieten können. Shopper sind aber bereit, für
Service, Beratung und das Einkaufserlebnis vor Ort mehr zu
bezahlen. Emotionen und Spaß, die zum Beispiel ein Weinkauf beim
Fachhändler auslösen kann, kann kein Onlinekauf ersetzen. Peter
Dräger meint: „Wir schätzen die Möglichkeiten der Digitalisierung
aber auch den persönlichen Kontakt. Eine sympathische Beratung,
Überraschungsmomente und Inspiration sind notwendig. Wir brauchen
einfach beide Seiten!“ Letztlich sei die Digitalisierung an den
richtigen Touchpoints zur richtigen Zeit ein Muss. Ohne wird der
Handel langfristig nicht erfolgreich sein können.

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