039-Die Seele zittert vor der Leere

Die Seele zittert vor der Leere und wenn sie keine Liebe bekommt
strebt sie nach Bewunderung. Wenn die Bewunderung ausbleibt,
wollen wir gefürchtet werden und wenn auch das nicht
gelingt wählen wir Hass und Missachtung. Wir wollen um
jeden Preis ein Gefühl bei anderen auslösen. Koste es was es
wolle - so sieht das jedenfalls der schwedische Dichter
Söderberg.

Auch wenn das natürlich nicht bei allen Menschen gleich stark
ausgeprägt ist, so kann man doch ohne Weiteres feststellen, dass
sich der zunehmende Zeit- und Leistungsdruck und der damit
verbundene Mangel an gegenseitiger Aufmerksamkeit, nicht gerade
positiv auf unser Seelenleben auswirkt.

Wer diese zunehmende Leere aber verändern möchte, muss bei sich
anfangen. Wenn wir alle geliebt werden wollen, gehört
zwangsläufig auch dazu, dass wir Liebe geben müssen. Mit dem
gewohnten "Du-oder-Ich-Ansatz" in der westlichen Gesellschaft ist
das aber eher schwer vereinbar ...