Beschreibung

vor 19 Jahren
Die vorliegende Studie untersuchte die grundlegende Fragestellung,
ob es auf Grundlage einer für den bundesdeutschen Raum
bevölkerungsrepräsentativen Stichprobe des 16 PF-R (Schneewind
& Graf, 1998) und unter Heranziehung modernster
clusteranalytischer Prozeduren (Wishart, 2003) möglich ist,
replizierbar Persönlichkeitstypen zu bilden und diese mittels ihres
differentiellen Erlebens und Verhaltens im Bereich Gesundheit &
Stress (GUS; Schneewind & Weiß, 1996) als Kriterium zu
validieren. Der Theorieteil stellte zunächst den
persönlichkeitspsychologischen Hintergrund dieser Fragestellung
dar. Dabei wurde schwerpunktmäßig auf das Eigenschaftsparadigma
eingegangen. Neben einer skizzierenden Darstellung der
umfangreichen Forschungen Raymond B. Cattells wurde das Fünf –
Faktoren – Modell der Persönlichkeitsbeschreibung (FFM) als
Grundlage einer empirischen Persönlichkeitstypologie einschließlich
seiner historischen Ursprünge, seiner prominenten Messinstrumente
und deren Validität sowie Ansätze zu seiner theoretischen
Fundierung dargestellt. Sodann wurden der Typenbegriff und
historische Typologien neben ausgewählten aktuellen, empirischen
Typologiekonzepten dargestellt und methodische Aspekte zur
empirischen Herleitung von Persönlichkeitstypen geschildert. Es
konnte gezeigt werden, dass für die gemischtgeschlechtliche
Perspektive (N=2110) bis zu sieben, für die weibliche
Teilstichprobe (n=1189) bis zu fünf und für die männliche
Teilstichprobe (n=921) wiederum bis zu sieben Typen psychometrisch
belegbar sind. Auf eine Benennung der Typen wurde dabei bewusst
verzichtet. Darüber hinaus konnten im Rahmen der
Kriteriumsvalidierung der Typen zumeist signifikante Unterschiede
zwischen diesen Typen in Ihren stressbezogenen Erlebensweisen
nachgewiesen werden. Des Weiteren konnte anhand eines geschlechts-
und altersgruppenspezifischen Vergleichs der jeweiligen
4-Cluster-Lösungen gezeigt werden, dass es zwischen den
Geschlechtern weniger typologische Gemeinsamkeiten als innerhalb
der Geschlechter über die drei Altersgruppen, die die gesamte
Lebensspanne umfassen, gibt. Insgesamt wurden die Zusammenhänge zur
bisherigen typologischen Forschung im Vorfeld dieser Arbeit als
zumeist moderat eingestuft. Abschließend wurden diese Befunde
diskutiert, Überlegungen zur Utilität der Typen vor dem Hintergrund
des bandwidth – fidelity – dilemmas (Cronbach, 1990) angestellt und
weitere Forschung zum Themenkomplex vorliegender Arbeit angeregt.

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