Gedanken zur Zeit: Wirklich "kein Platz für Antiziganismus"?

Gedanken zur Zeit: Wirklich "kein Platz für Antiziganismus"?

11 Minuten
Podcast
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Essays namhafter Autoren zu grundlegenden gesellschaftlichen Fragen u.a. aus den Bereichen Staat, Natur, Kultur, Lebensstile.

Beschreibung

vor 1 Jahr
Vor zehn Jahren wurde der Literaturwissenschaftler Klaus-Michael
Bogdal mit dem „Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung“
ausgezeichnet. Mit seinem Buch „Europa erfindet die Zigeuner“, das
eine in Untiefen europäischen Lebens und Denkens verankerte
Geschichte von Faszination und Verachtung erzählt, hatte er einen
Nerv getroffen. Seitdem ist viel geschehen. Diskriminierung von
Minderheiten wird breit diskutiert, für viele Sinti- und
Roma-Gemeinschaften ist der Internationale Roma-Tag, der 8. April,
ein Anlass geworden, ihre Kultur zu feiern, 2022 hat die
Bundesregierung erstmals einen Beauftragten gegen Antiziganismus
berufen. Hat Bundeskanzler Scholz also recht, wenn er sagt: „Für
Antiziganismus ist in unserer Gesellschaft kein Platz“?
Klaus-Michael Bogdal bezweifelt das. Sein Befund: Parallel zu den
Maßnahmen gegen Diskriminierung wachsen Antiziganismus, Rassismus,
Antisemitismus „beinahe proportional“ – ein historisch bekanntes
Phänomen und ein Indiz für die hartnäckige Resistenz gegen Ideen
von Gleichheit und Menschenwürde.

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