Ein Feiertag des Buches: 90 Jahre nach der deutschen Bücherverbrennung

Ein Feiertag des Buches: 90 Jahre nach der deutschen Bücherverbrennung

11 Minuten
Podcast
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Essays namhafter Autoren zu grundlegenden gesellschaftlichen Fragen u.a. aus den Bereichen Staat, Natur, Kultur, Lebensstile.

Beschreibung

vor 11 Monaten
1933 brannten in Deutschland Bücher. Wer sich einreden wollte, es
werde schon nicht so schlimm werden mit den Nazis, musste diese
Illusion spätestens jetzt begraben. Was am 10. Mai 1933 auf dem
Berliner Opernplatz kulminierte, war aber weit Schlimmeres als die
wortwörtliche Enttäuschung derer, die sich etwas vorgemacht hatten.
Die Vernichtung humaner Werte, des höchst vitalen
literarisch-geistigen Lebens wurde auch von Studenten johlend
begrüßt. Der Versuch, die Aktion durch in Universitäten plakatierte
„12 Thesen wider den undeutschen Geist“ zu begründen, besiegelte
die vollständigste geistige Bankrotterklärung – mit weit in die
Zukunft ausstrahlenden Folgen. Der Journalist Volker Weidermann hat
in seinem „Buch der verbrannten Bücher“ jenen ein Denkmal gesetzt,
die mit Verbrennung und Verbot ihrer Werke auf Dauer in die
Vergessenheit gedrängt wurden. Zum 90. Jahrestag erinnert er an
dieses dunkelste „Leuchtfeuer der Nacht“ – und denkt darüber nach,
wo und warum hell strahlende Bücher auch heute so gefürchtet
werden.

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