#64 Schöne Bescherung: Geständnisse beim Familienessen

#64 Schöne Bescherung: Geständnisse beim Familienessen

55 Minuten
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Dieser Laber-Podcast mit Bildungsauftrag versorgt Euch mit Klugscheißerwissen, mit dem Ihr ordentlich flexen könnt. Die Hosts Steffi Banowski und Anne Raddatz suchen für Euch nach Antworten auf Fragen, die Ihr Euch unbedingt mal stellen solltet: Wie lü...

Beschreibung

vor 4 Monaten
„Ich bin schwul“, „Ich will keine Kinder“, „Ich hab mein Studium
abgebrochen“, „Ich bleib nur ne Stunde“ - Es sind nur ein paar
Wörter, die die heile besinnlich aufgeladene Weihnachtsstimmung
anzünden, lichterloh lodern und zu Staub zerfallen lassen können.
Ja, natürlich ist Weihnachten nicht der ideale Zeitpunkt für eine
klärende Aussprache, aber da ist die Lunte kurz, die Dichte an
liebender Verwandtschaft hoch - und nicht selten packt einen ja
beim zweiten Glögg der Mut, jetzt endlich alle Karten auf den Tisch
zu legen. (Und auch nicht selten setzt 30 Sekunden später die
Blitzernüchterung ein, wenn man merkt, dass dieser Tsunami der
Ehrlichkeit nicht auf die Toleranz gestoßen ist, die man sich im
Glöggrausch ausgemalt hatte). Also wie packt man die Sache richtig
an? Eine strategisch kluge Vorbereitung ist das A und O. Nicht nur
die Worte sollten mit Bedacht gewählt werden, auch unerwartet
unangenehme Reaktionen kann man schon mal durchspielen, und ein
sozial stabiles Netz, das einen gegebenenfalls auffängt, ist auch
nicht schlecht. Und es hilft natürlich enorm, sich mal umzuhören,
wie andere Leute ihr Geheimnis gelüftet haben. Unser Flexperte
Raphael Schneider hatte sein öffentliches Coming Out erst diesen
Sommer mit 53 (!).Der Schauspieler hat miterlebt, wie Kolleg*innen
beruflich unter Druck gesetzt wurden, wenn sie sich als „queer“
geoutet haben.Für sein offenes Posting hat Raphael fast nur
positives Feedback bekommen. Sein Coming Out im Familienkreis ist
allerdings erstmal verhalten zur Kenntnis genommen worden Auf
seinen ersten Brief mit den Worten „Mama, ich liebe Männer“, hat
seine Mutter damals gar nicht erst geantwortet.Was hinter so einer
Reaktion steckt, und wie man damit umgeht, erzählt Raphael in
dieser Folge. Außerdem greift uns der Paar- und Familientherapeut
Sven Liefold unter die Arme. Er empfiehlt dringend, alles schon mal
durchzuspielen und der Familie nicht direkt mit einem
Worst-Case-Szenario Wasser auf ihre Mühlen der Übellaunigkeit zu
schütten. Wichtig ist für ihn bei solchen Gesprächen die Fähigkeit,
sich selbst zu beruhigen. Für Meditations-Legasthenikerinnen wie
Anne und Steffi, tut es zur Not auch der gute alte Gang um den
Block.Und letztendlich hilft vielleicht auch die Gewissheit: Wir
sind alle nicht zu 100 Prozent die Kinder geworden, die sich unsere
Eltern gewünscht haben. Weihnachtspost und mahnende Worte immer
hierher: flexikon@ndr.de Hier geht's zum neuen N-JOY-Podcast "Pony
& Bart" mit Martina & Greg:
https://www.n-joy.de/podcast/Neuer-N-JOY-Podcast-Pony-Bart-Sagt-uns-eure-Meinung,umfrage1386.html
Hörspiel-Tipp "Nur eine Ohrfeige":
https://www.ardaudiothek.de/sendung/nur-eine-ohrfeige-hoerspiel-serie-nach-christos-tsiolkas/12813625/

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