"Lass uns über Morgen reden" mit Filmregisseur Franz Böhm

"Lass uns über Morgen reden" mit Filmregisseur Franz Böhm

Welche Kraft hat Aktivismus, um die Welt zu einem besseren Ort zu machen?
1 Stunde 10 Minuten

Beschreibung

vor 2 Jahren

Hallo zusammen und ein herzliches Willkommen zur ersten
Podcastfolge des Jahres 2022. Ich muss ehrlicherweise zugeben,
dass ich diese Folge bereits im November des letzten Jahres
aufgezeichnet habe. Dennoch freue ich mich riesig, euch jetzt
endlich Franz Böhm vorzustellen. Franz ist selbst erst 22 Jahre
jung, hat aber wenige Tage vor unserem Gespräch bereits die
Premiere seines ersten eigenen Kinofilms feiern dürfen. 


 


Nachdem Franz im Alter von 11 Jahren tragischerweise und völlig
unerwartet seinen Vater verloren hat, wurde das Schauen von
Filmen verständlicherweise zu einer Art Fluchtort für ihn. Die
Welt des Films hat ihm in dieser unglaublich schwierigen Zeit
immer wieder geholfen, mit diesem schweren Verlust umzugehen und
wurde zugleich zu einer großen Faszination. Im Alter von 13
Jahren hat er dann begonnen, sich auf die ersten Filmsets zu
schleichen, um wichtige Erfahrungen in allen Bereichen des Films
zu sammeln. Egal ob als Set-Runner, als Kabelträger  oder
als Support im Kostümbild – er wollte unbedingt alles über die
Entstehung eines Films lernen, auch wenn er dafür mitten in der
Nacht noch vor Schulbeginn aufstehen musste. So kam es dazu, dass
Franz relativ bald schon als Regieassistent arbeiten durfte und
er sich im Alter von 16 Jahren dazu entschlossen hatte, seinen
ersten eigenen Film zu drehen.


 


Als ich das erste Mal von Franz, seiner Lebensgeschichte und
seiner unendlichen Liebe für den Film gelesen hatte, war ich
sofort fasziniert. Aber bei all meiner Bewunderung sind mir in
der Recherche und während unseres Gesprächs vor allem zwei Dinge
an ihm aufgefallen, die ich unfassbar beeindruckend finde. Zum
einen spricht er nie von sich alleine als DER Regisseur und
stellt sich damit in den Vordergrund. Stattdessen spricht er
immer in der WIR-Form und sieht sich einfach nur als einen Teil
eines Filmteams, bei dem alle Mitwirkenden ein unerlässliches
Puzzleteil für den Erfolg eines Films sind. Zum anderen
beschäftigt sich sein erster Kinofilm „Dear Future Children“ mit
der   politischen und sozialen Energie des Aktivismus dreier
junger Frauen, die sich in Chile, Hongkong und Uganda mit
grenzenlosem Einsatz für eine bessere Zukunft in ihrem Land und
auf der Welt einsetzen. Auch in diesem Film nimmt er sich total
zurück und lässt nur die drei Protagonistinnen sprechen. Der Film
erhält dadurch – gemeinsam mit einer beeindruckenden Bildsprache
– eine unbändige Kraft und berührt einen, so ging es zumindest
mir, tief im Herzen. 


 


In der folgenden guten Stunde sprechen wir zunächst etwa 20
Minuten über seinen Werdegang und seine Gedanken zu der
Entwicklung der Filmindustrie. Daran anschließend tauschen wir
uns über die teilweise schockierenden Erlebnisse aus, die Franz
und sein Filmteam während, davor und nach den Dreharbeiten machen
mussten. Zudem diskutieren wir z.B. über die Chancen und Grenzen
des Aktivismus und die Einschränkungen der Pressefreiheit in
vielen Ländern dieser Welt. 


 


Ihr seht also, dass hier eine wirklich spannende Folge entstanden
ist, die nicht grundlos deutlich länger als eine Schulstunde von
45 Minuten geworden ist. Ich hoffe, dass euch das Gespräch mit
Franz genauso fasziniert und zum Nachdenken anregt, wie es auch
mir ergangen ist. Also los geht’s: Lass uns über Morgen reden…!

Kommentare (0)

Lade Inhalte...

Abonnenten

15
15
:
: