Elektroauto News: Podcast über Elektromobilität
Aktuelle Entwicklungen, Diskussionen, Interviews und mehr
Podcaster
Episoden
28.12.2025
29 Minuten
Im aktuellen Podcast spreche ich mit Philipp Raasch, dem Kopf
hinter Der Autopreneur. Philipp beschreibt sich selbst als Analyst
für den Wandel der Automobilindustrie. Seit seinem Schritt aus dem
Konzern – er war zuvor bei Mercedes tätig – arbeitet er
selbstständig und veröffentlicht jede Woche drei Newsletter, einen
Podcast, ein YouTube-Video und täglich Beiträge auf LinkedIn. Sein
Fokus liegt klar auf B2B: Fach- und Führungskräfte in der
Automobilbranche. Er sagt dazu: „Ich mache ausschließlich Business
Dynamics – keine Consumer News.“ Genau dieses Profil macht ihn für
viele Entscheider zur relevanten Stimme im Markt. Im Gespräch wurde
schnell klar, wie sehr sich die Branche verändert und welche Themen
seine Community beschäftigen. Philipp sortiert Entwicklungen im
größeren Zusammenhang: „Ich beschäftige mich eigentlich mit dem,
was mich selber interessiert – und meistens trifft das den
Zeitgeist.“ Die großen Linien fasst er mit seinem Modell der „3
plus 1 Transformationen“ zusammen: Elektrifizierung, Software,
autonomes bzw. KI-gesteuertes Fahren – und als vierte Ebene der
kulturelle Wandel in den Unternehmen. Gerade dieser kulturelle
Shift sei aktuell entscheidend, weil die Technologie allein nicht
die größte Hürde darstellt. Wir tauschen uns darüber aus, wie stark
sich europäische Hersteller schwer tun, ihre Position im globalen
Wettbewerb zu halten. Philipp ordnet ein, dass die aktuelle Krise
vor allem in China ausgelöst wurde. Dort haben lokale Marken
inzwischen knapp 70 Prozent Marktanteil gewonnen – auf Kosten
internationaler Hersteller. „Das ist der Grund, warum wir hier über
Werkschließungen und Stellenabbau sprechen. Der Ground Zero ist
China.“ Nach seiner Einschätzung sind die verlorenen Marktanteile
in China kaum zurückzuholen. Stattdessen gehe es dort nun darum,
eine Nische zu finden und über Partnerschaften – insbesondere im
Bereich Software, ADAS und Elektromobilität – technologisch wieder
anzuschließen. In Europa sieht Philipp die Lage ebenfalls
angespannt. Die zentrale Frage: Wie reagiert man auf den
zunehmenden Wettbewerb aus Asien? Er hält protektionistische
Maßnahmen für wahrscheinlich, auch wenn diese schmerzhaft wären.
Denn offene Märkte führten zwangsläufig zu ähnlichen Verschiebungen
wie in China. Der europäische Wettbewerb müsse sich darauf
einstellen, dass chinesische Hersteller „gute Technologie zu einem
unschlagbaren Preis“ anbieten. Wir sprechen außerdem über die
Frage, ob es sinnvoll ist, weiter auf zwei technologische
Plattformen – Verbrenner und Elektromobilität – zu setzen. Philipp
beschreibt die Situation als echtes Management-Dilemma. Beide Wege
sind riskant, beide kosten Geld. Unternehmen müssten gleichzeitig
globale Märkte bedienen, die sich unterschiedlich schnell
entwickeln. In seinen Worten: „Es gibt keine gute Entscheidung.
Alles ist eine Wette auf die Zukunft.“ Eine wichtige Rolle schreibt
Philipp der Politik zu. Er widerspricht klar der oft geforderten
Technologieoffenheit: „Wenn du mich fragst, ist das kompletter
Bullshit.“ Länder wie China oder die USA agieren mit einer klaren
industriepolitischen Agenda – und Europa fehle genau diese
strategische Perspektive. Statt langfristiger Ziele sehe er in
Deutschland vor allem kurzfristige Maßnahmen. Notwendig sei jedoch
eine europäische Lösung, kein nationaler Alleingang: „Nur im
Verbund können wir global überhaupt auf Augenhöhe auftreten.“ Nun
aber genug der Vorrede – lass uns direkt ins Gespräch einsteigen.
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21.12.2025
25 Minuten
Im Gespräch mit Stefan Hahn, Direktor Produktmanagement bei ELMI
Power, ging es um einen Bereich, der Ladeinfrastruktur derzeit
spürbar verändert: batteriegepuffertes Schnellladen. Stefan und
sein Team entwickeln Schnellladestationen, die einen integrierten
Batteriespeicher mitbringen und damit klassische Hürden im Ausbau
von HPC-Standorten umgehen. Die Idee entsteht aus dem Gedanken,
Ladeprojekte wirtschaftlicher, schneller und flexibler zu
realisieren. Wie Stefan es zusammenfasst: „Wir haben uns
angeschaut, wie man ein Produkt machen kann, das in allen Belangen
besser ist als das, was gerade am Markt ist.“ Ein zentraler Vorteil
wird schnell klar: Viele Standorte scheitern bislang daran, dass
für HPC-Laden ein teurer und oft jahrelang verzögerter
Mittelspannungsanschluss nötig ist. LMI Power setzt stattdessen auf
Niederspannung – meist innerhalb von drei Monaten verfügbar. Die
Batterie gleicht die Leistungsanforderungen aus, sodass trotzdem
bis zu 400 kW Ladeleistung erreichbar sind. Für Betreiber bedeutet
das nicht nur geringere Anfangsinvestitionen, sondern auch deutlich
schneller realisierbare Projekte. Während klassische HPC-Lader an
Autobahnen weiterhin sinnvoll sind, öffnet ELMI Power mit dem
Speicheransatz neue Einsatzfelder: Supermärkte, Autohäuser,
Gewerbeflächen oder komplett netzferne Standorte. Stefan beschreibt
sogar Off-Grid-Szenarien, bei denen große PV-Anlagen,
Batteriespeicher und Ladesäulen zusammenarbeiten, um Lkw
gleichzeitig mit hoher Leistung zu laden – selbst ohne
Netzanschluss. „Wir können ohne Probleme auch batteriegestützte
Lkw-Ladestandorte mit 30, 40, 50 Ladepunkten realisieren.“ Auch
technisch hebt sich ELMI Power ab. Das Unternehmen setzt
ausschließlich auf LFP-Zellen mit hoher Sicherheits- und
Leistungsreserve. Die verbauten 1,4C-Zellen stammen vom
Weltmarktführer und erlauben hohe Entladeströme ohne riesige
Speicherkapazitäten. Laut Stefan erreichen die Module rund 8000
Zyklen bis zu 70 Prozent State of Health – ein Wert, der gerade im
Dauerbetrieb entscheidend ist. Wie Batteriespeicher die
Wirtschaftlichkeit von Ladeinfrastruktur deutlich verbessern
Wirtschaftlich eröffnet das Konzept zusätzliche Vorteile. Neben
reduzierten Netzkosten können Betreiber den Speicher nutzen, um
Strom günstig am Markt einzukaufen oder eigene PV-Anlagen
einzubinden. Für viele Fälle sinken damit die Bezugskosten
deutlich. Gleichzeitig erwirtschaftet die Batterie Erlöse im
Energiehandel, selbst wenn gerade kein Auto lädt. Dazu kommen
Werbeeinnahmen über die integrierten Displays, die sich remote
bespielen oder vollständig vermarkten lassen. „Wir können das
Display wie einen Quadratmeter Werbefläche in die Vermarktung geben
– und der Investor bekommt eine Umsatzbeteiligung.“ Dass alle
Systeme SIM-vernetzt sind, erleichtert zudem Betrieb und Wartung.
Von Echtzeit-Fehleranalysen bis zum Monitoring von State of Charge
und State of Health lassen sich die meisten Themen remote lösen.
Austausch einzelner Batteriemodule ist ebenfalls möglich. Besonders
deutlich wurde im Gespräch, wie sehr batteriegestützte Lösungen
Flotten und Logistikbetriebe unterstützen. Große Energiebedarfe,
begrenzte Netzanschlüsse und das Ziel, die TCO stabil zu halten,
treffen hier unmittelbar aufeinander. Durch Speicher, PV-Einbindung
und intelligente Beschaffung sinken die Kosten pro Kilowattstunde
oft unter die üblichen Energieversorgerpreise – ein zentraler Punkt
im Nutzfahrzeugbereich. „Für Logistiker geht es um die Kosten pro
100 Kilometer. Und genau dort spielen wir unseren Vorteil aus.“
Jetzt aber genug der Einordnung – lass uns direkt ins Gespräch
einsteigen.
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14.12.2025
26 Minuten
In der dritten und letzten Podcast-Folge mit Michael Jost, dem
ehemaligen Chefstrategen des Volkswagen-Konzerns und Gründer von
eD-TEC, ging es um die Zukunft der Mobilität – auf der Straße und
auf dem Wasser. Wir sprachen darüber, wie sich Besitz, Nutzung und
Emotion im Wandel der Branche neu sortieren und warum
Markenidentität dabei weiterhin eine zentrale Rolle spielt. Michael
betonte, dass das Auto auch in Zukunft mehr bleiben wird als ein
reines Fortbewegungsmittel. „Autos sind Antworten auf die
Sehnsüchte der Menschen – sie stehen für Identität und Emotion,
nicht nur für Funktionalität.“ Der Wandel hin zu flexiblen
Nutzungsmodellen wie Pay-per-Use oder Abo-Tarifen sei zwar
unausweichlich, doch dürfe dabei die emotionale Bindung zur Marke
nicht verloren gehen. Die Zukunft liege für ihn in intelligenten
Kombinationen aus Eigentum und Nutzung – mit modularen,
tarifbasierten Angeboten, ähnlich wie wir sie bereits vom
Smartphone kennen. Ein weiterer Schwerpunkt war die Rolle der
Software. Hier zeigte sich Jost realistisch, aber optimistisch: Die
europäische Autoindustrie habe Nachholbedarf, müsse aber ihre
Architekturen konsolidieren, um langfristig wettbewerbsfähig zu
bleiben. „Software ist einfach gesagt und schwer gemacht“, fasste
er treffend zusammen. Der Weg hin zu einheitlichen, skalierbaren
Systemen sei zwar schmerzhaft, aber notwendig, um die
Digitalisierung des Autos wirklich zu meistern. Besonders spannend
war Michaels Blick auf den nächsten Transformationsschritt – weg
von der Straße, hin aufs Wasser. Mit eD-TEC arbeitet er an der
Elektrifizierung des maritimen Bereichs. Sein Ziel: „Electrify the
ocean.“ Gemeinsam mit einem internationalen Team hat er ein eigenes
Antriebssystem für Hochleistungsboote entwickelt, das durch
Effizienz und technologische Raffinesse überzeugt. Der eigens
patentierte „Surface Piercing Drive“ ermöglicht hohe
Geschwindigkeiten bei vergleichsweise geringem Energieverbrauch.
Das erste Boot, ein rund acht Meter langes Performance-RIB mit zwei
200-kW-Motoren, soll bei 30 Knoten lediglich 100 kW Leistung
benötigen – genug, um mit einer 100-kWh-Batterie rund eine Stunde
vollelektrisch zu fahren. Doch eD-TEC steht für mehr als Technik.
Michael verbindet seine maritime Vision mit einem ganzheitlichen
Ansatz. In Kroatien entsteht aktuell die erste grid-free Villa –
energieautark durch Solaranlage und Batteriespeicher. „Wenn ich ein
Haus CO₂-neutral betreiben kann, warum sollte das auf dem Wasser
nicht auch funktionieren?“ fragte er rhetorisch. Sein Ziel ist es,
eine kleine, aber inspirierende Bewegung anzustoßen, die zeigt,
dass nachhaltige Mobilität auch im Luxussegment funktionieren kann.
Dabei sieht er die Parallelen zwischen Auto- und Bootsbranche klar:
Während Autos in Zyklen von wenigen Jahren gewechselt werden,
behalten viele ihr Boot jahrzehntelang. Transformation brauche hier
also mehr Geduld – und Pioniergeist. Jost positioniert sich mit
eD-TEC bewusst in einer Nische oberhalb von Porsche, um Innovation
und Exklusivität zu vereinen. „Wir wollen kein Bootsbauer sein,
sondern ein Technologielieferant für die maritime Industrie,“
erklärt er. Am Ende unseres Gesprächs spürte man, dass Michael Jost
nicht nur Visionär, sondern auch Realist ist. Seine Projekte
zeigen, wie tiefgreifend Mobilität gedacht werden kann – jenseits
von Antrieben, hin zu Erlebnissen und Systemen, die Energie,
Technik und Emotion verbinden. Nun aber genug der Vorrede – tauchen
wir ein in die dritte und letzte Folge mit Michael Jost, in der es
um nichts Geringeres geht als die Zukunft der Mobilität auf Straße
und Meer.
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07.12.2025
20 Minuten
In dieser Podcast-Folge spreche ich mit Stephan Voigt,
Geschäftsführer von Easee Deutschland. Stephan ist seit vielen
Jahren in der E-Mobilitätsbranche unterwegs – unter anderem bei
Shell Recharge, GreenFlux und Ford. Seit 2025 verantwortet er die
Geschäfte von Easee in Deutschland, einem der bekanntesten Anbieter
für AC-Ladelösungen. Easee verfolgt den Ansatz, das Laden zu Hause
wirklich einfach zu machen. Stephan beschreibt es so: „Unsere
Ladestation ist extrem einfach zu installieren und die Integration
in sämtliche Systeme macht sie so smart.“ Besonders spannend ist
der Blick nach vorn. Easee will 2026 erstmals einen
eichrechtskonformen Charger auf den Markt bringen – ein wichtiger
Schritt, der die Produktpalette nach oben abrundet und preislich
dennoch marktkonform bleiben soll. Im Gespräch wird deutlich, wie
stark Easee das Thema Smart Charging denkt. Für Stephan besteht der
Kern nicht in reiner Konnektivität, sondern in intelligenter
Software. Durch diese lassen sich „99,2 Prozent der Supportfälle
aus der Ferne lösen“, was Installationsbetriebe deutlich entlastet.
Gleichzeitig ermöglicht die Software dynamische Ladepläne,
Kostenoptimierung über flexible Tarife und perspektivisch die
Entlastung der Stromnetze. Ein zentrales Thema ist das
bidirektionale Laden. Vehicle-to-Home ist aus Sicht von Easee
bereits greifbar, Vehicle-to-Building folgt, und der große Schritt
Vehicle-to-Grid hängt vor allem an der Politik. Stephan bringt es
klar auf den Punkt: „Wir warten eigentlich nur noch auf das Signal
aus Berlin beziehungsweise Brüssel.“ Die Hardware von Easee – etwa
Charge Max und Charge Pro – ist bereits V2G-ready. Was fehlt, ist
ein regulatorischer Rahmen, der Energiemengen, Vergütung und
Messbarkeit eindeutig klärt. Easee denkt das Thema aber deutlich
weiter. Ein Netz aus mehr als einer Million installierter
Easee-Charger könnte zu einem intelligenten Energie-Baustein werden
– ein virtuelles Netzasset, das Verbrauch, Einspeisung und
Stabilisierung miteinander verbindet. Erste Schritte dahin sieht
Stephan im PV-Überschussladen, das bereits mit älteren
Easee-Generationen möglich ist. Auch die Idee, perspektivisch über
Abo-Modelle bestimmte Funktionen abzurechnen, sieht er als
notwendigen Schritt, um Entwicklungsaufwand des eigenen
Unternehmens abzubilden. Spannend fand ich auch, wie Stephan die
Frage beantwortet, ob Nutzer künftig mit ihrem E-Auto Geld
verdienen können. Heute sei das noch Wunschdenken, langfristig aber
ein realistisches Szenario. Entscheidend sei, dass der Markt die
Komplexität gut erklärt und die Politik passende Regeln
schafft. Im Zusammenspiel mit erneuerbaren Energien sieht er
große Chancen: Das Auto wird Teil eines intelligenten
Energieökosystems, Lastspitzen lassen sich glätten, Kosten sinken,
Netzstabilität steigt. Die Entwicklung sei „fundamental und rasant
fortschreitend“. Zum Schluss sprechen wir über die Diskussion rund
um den möglichen Rücktritt vom Verbrenner-Aus. Stephan bleibt
positiv: Für ihn kann die Debatte sogar Rückenwind erzeugen, wenn
sie dazu führt, regulatorische Fragen endlich konsequent zu klären
und die Branche verlässlich auszurichten. Nun aber genug der
Vorrede – lass uns direkt in das Gespräch einsteigen.
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30.11.2025
33 Minuten
In der zweiten von drei Podcast-Folgen mit Michael Jost, dem
ehemaligen Chefstrategen von Volkswagen und Gründer von eD-TEC,
ging es um die Frage, wie viel Technologieoffenheit die
Mobilitätswende wirklich braucht – und wann sie zur Ausrede wird.
Im Gespräch wurde schnell klar: Jost sieht die Diskussion um
E-Fuels, Wasserstoff und Co. kritisch. „Technologieoffenheit ist
strategiefrei“, sagte er. Denn wer alle Wege offenhält, laufe
Gefahr, keinen konsequent zu gehen. Jost plädiert stattdessen für
Klarheit: Wenn das Ziel Klimaneutralität sei, führe langfristig
kein Weg am Elektroauto vorbei. Schon 2018 habe man im VW-Konzern
detailliert analysiert, wie effizient verschiedene Antriebsarten
sind – mit klarem Ergebnis: Reine E-Autos verbrauchen im Schnitt
nur rund 400 Wattstunden pro Kilometer, während alle anderen
Technologien deutlich darüber liegen. Er betonte, dass synthetische
Kraftstoffe oder Wasserstoff im Individualverkehr keine Rolle
spielen werden. „Wasserstoff gehört in die Stahlindustrie, nicht
ins Auto“, so Jost. Gleiches gelte für E-Fuels, die zwar Nischen in
Luftfahrt oder Schifffahrt bedienen könnten, für den Massenmarkt
aber weder volkswirtschaftlich noch ökologisch sinnvoll seien.
Besonders eindringlich sprach Jost über die Rolle von Politik und
Industrie. Trotz aller Erkenntnisse werde die Transformation zu
langsam umgesetzt – auch aus Angst vor Veränderung. „Die Menschen
halten mehr Schmerz als Angst aus. Aber es fehlt der Mut, klar zu
entscheiden“, meinte er. Statt ständig neue Übergangsoptionen zu
diskutieren, brauche es einen europäischen Masterplan, der
wirtschaftlich, gesellschaftlich und kommunikativ abgestimmt ist.
Ein weiterer Punkt war die Energieautarkie. Jost verwies auf eigene
Projekte im Münchner Raum, bei denen Unternehmen durch Photovoltaik
und Batteriespeicher nach sechs Jahren unabhängig von Stromkosten
seien. Für ihn liegt darin der Kern künftiger wirtschaftlicher
Stärke: lokale Energieerzeugung, Speicherung und Nutzung. „Warum
baut man heute überhaupt noch Industriegebäude ohne Solardach?“,
fragte er rhetorisch. Auch über Bildung und Aufklärung wurde
gesprochen. Beide von uns waren sich einig, dass Wissen über
Energieflüsse und Zusammenhänge viel früher vermittelt werden
sollte – nicht erst, wenn politische Entscheidungen bereits
getroffen sind. „Wir müssen die Sendung mit der Maus wieder
einschalten“, sagte Jost, um den Gedanken zu verdeutlichen:
Komplexe Themen einfach und regelmäßig erklären, statt sie
technokratisch zu überhöhen. Zum Abschluss sprach Jost über
Verantwortung und gesellschaftliche Kraft. Er wünscht sich eine
neue Generation junger Menschen, die Veränderung nicht nur fordert,
sondern aktiv gestaltet – mit Energie, Haltung und digitaler
Reichweite. „Energie ist das Lebenselixier dieser Gesellschaft.
Wenn wir das verstehen, verstehen wir auch, warum wir handeln
müssen.“ Nun aber genug der Vorworte – lasst uns direkt in das
Gespräch mit Michael Jost einsteigen.
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Über diesen Podcast
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Fokus. Dabei ist es gänzlich egal, ob es sich um Volumenmodelle
großer Hersteller handelt oder durchdachte E-Fahrzeuge neu
aufkommender Start-Ups. Mit unserem Podcast möchten wir einen
möglichst umfangreichen Überblick über die Welt der
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