Podcaster
Episoden
04.12.2025
39 Minuten
Die Autoindustrie atmet auf: Die Bundesregierung möchte den
E-Auto-Kauf in Zukunft wieder fördern, allerdings auch die
Anschaffung von überraschend schmutzigen Plug-in-Hybriden. Die EU
deutet eine Aufweichung des Verbrenner-Aus' an. Kapitulieren
Politik und Autobauer vor den Emissionszielen und der
chinesischen Elektromacht? "Es ist ein Mythos, dass die
Autoindustrie gegen die E-Mobilität arbeitet", sagt Achim Kampker
von der RWTH Aachen.
Der Ingenieur ist Verfechter der neuen Antriebstechnologie, hält
die Vorhaben dennoch für einen klugen Schachzug: "Die Politik
sollte sich aus der Feinsteuerung von Technologien heraushalten",
sagt er im Podcast. Es gebe auch beim Verbrenner und im
Wasserstoffbereich nach wie vor "interessante
Weiterentwicklungen", mit denen Autobauer Geld verdienen können.
Das ist wichtig, denn: "Die Unternehmen kämpfen ums Überleben.
Und mit E-Autos verdient bisher niemand das große Geld."
Gast: Prof. Dr.-Ing. Achim Kampker leitet den Lehrstuhl für
Production Engineering of E-Mobility Components (PEM) an der RWTH
Aachen. 2010 entwickelte er einen vollelektrischen
Kleintransporter. Vier Jahre später wurde die Streetscooter GmbH
von der Deutschen Post DHL gekauft. Kampker ist Autor des 2024
erschienenen Buches "Zukunftslust".
Moderation: Clara Pfeffer und Christian Herrmann
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27.11.2025
40 Minuten
Die Ansage der Union ist eindeutig: Das Heizungsgesetz wird
abgeschafft. So steht es im Koalitionsvertrag. Nach sechs Monaten
Schwarz-Rot verdichten sich jedoch die Anzeichen, dass der große
Zankapfel der Ampel funktioniert. "Die Heizungsbauer sind gegen
die Abschaffung. Die Handwerker auch", sagt Martin Sabel vom
Bundesverband Wärmepumpe im Podcast.
Seine Erklärung ist einleuchtend: Die Menschen kaufen
Wärmepumpen. Die Absatzzahlen steigen. Der Verband hat die
Prognose für 2026 gerade erst angehoben. Hersteller und
Installateure haben die Talsohle der Branche durchschritten. Mit
der Wärmepumpe schafft "deutsche Ingenieurskunst" Wertschöpfung
und Arbeitsplätze.
"Es gibt keinen Grund, das Gesetz abzuschaffen", sagt der
BWP-Chef. "Man muss sich wirklich fragen, wem die Politik damit
einen Gefallen tun will."
Sein Tipp im Podcast? "Man kann Gesetze immer verbessern,
entschlacken und optimieren und das GEG praktikabler gestalten."
Das gilt auch für die angeblich viel zu hohe Förderung. Für die
hat Sabel aber noch eine andere Lösung parat: Gas ist zu günstig,
Strom zu teuer. Hätte die Politik ihre Hausaufgaben erledigt,
wäre die Förderung überflüssig.
Gast: Martin Sabel, Geschäftsführer Bundesverband Wärmepumpe
(BWP)
Moderation: Clara Pfeffer und Christian Herrmann
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23.11.2025
1 Stunde 29 Minuten
1993 und 1995 gründen Sabine Werth und Bernd Siggelkow unabhängig
voneinander zwei deutsche Institutionen: Die Berlinerin Werth
rettet mit der Tafel Lebensmittel, um sie an ärmere Haushalte zu
verteilen. Der Hamburger Pastor Siggelkow kümmert sich in der
Arche um vernachlässigte Kinder. Ein Ende ihrer Arbeit? Ist nicht
in Sicht.
Im "ntv Salon" teilen beide den Eindruck: Deutschland versagt im
Kampf gegen Armut, speziell bei Kindern. "Ein Drittel unserer
Gäste sind Kinder und Jugendliche. Bundesweit. Manchmal in der
dritten oder vierten Generation", sagt Werth im Live-Podcast.
Auch Siggelkow stellt keine Verbesserung fest. Die Arche betreut
ihm zufolge täglich etwa 11.000 Kinder. "Das ist ein
Armutszeugnis", sagt der Pastor. "Der Erfolg der Arche ist der
Misserfolg der Gesellschaft."
Das fehlende politische Interesse erklären sich die
Sozialpädagogin und der Sozialarbeiter mit dem fehlenden
politischen Mehrwert. "Kinder haben keine Wählerstimmen", sagt
Siggelkow. Ihm zufolge schafft sich die Politik durch ihre
Untätigkeit selbst ab: "Staat und Politik versagen und überlassen
den extremen Parteien das Feld."
Die beiden Gäste im "ntv Salon"
Sabine Werth, Sozialpädagogin, Mitbegründerin und
ehrenamtliche Vorsitzende der ersten Tafel Deutschlands, der
Berliner Tafel (1993).
Bernd Siggelkow, Sozialarbeiter und Pastor, Gründer und
Vorsitzender der Kinderstiftung "Die Arche" (1995)
Moderation: Sabine Oelmann und Tilman Aretz
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20.11.2025
40 Minuten
Bei der COP30 in Belém geht es längst nicht nur um
Temperaturziele, sondern um Macht, Einfluss und Allianzen.
Wissenschaftler und regionale Politiker besuchen die
Klimakonferenz. Tausende Delegierte und Lobbyisten auch. Aus
allen Ländern und Industrien. Selbst Russland ist mit einem
offiziellen Tross vertreten. Ohne ernste Absichten. "Die
versuchen gar nicht erst, seriös zu wirken", sagt COP-Veteran
Niklas Höhne vor Ort im Gespräch mit Clara. "Die Ziele sind
lächerlich."
Deutlich ambitionierter treten ihm zufolge die Saudis in
Brasilien auf. Der neue Taktgeber ist nach dem Abschied der USA
jedoch das Powerhouse der Energiewende: "China lehnt sich zurück
und schaut, wer sich anschließen möchte", sagt Höhne. "Das
profitiert von seinen grünen Produkten."
Und Europa? Streitet sich auch in Belém über mehr oder weniger
Klimaschutz. Und wird deshalb beim Abschied von fossilen
Technologien inzwischen von Schwellenländern wie Äthiopien
abgehängt.
Gast? Niklas Höhne ist Mitgründer des New Climate
Institutes, hat eine Professur für die Minderung von
Treibhausgasemissionen an der Universität Wageningen in den
Niederlanden und ist Mitautor mehrerer Weltklimaberichte.
Moderation? Clara Pfeffer
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13.11.2025
37 Minuten
Sabine Mauderer wird manchmal gesagt, sie solle sich nicht mit
Honigbienen beschäftigen. Die Vizepräsidentin der Bundesbank
macht es trotzdem, denn Hitzewellen, sintflutartige Regenfälle
und schwere Stürme zerstören immer häufiger Stromnetze, Gebäude
und Ernten. Ein Preisschild an eine Biene zu kleben, gibt
Aufschluss über die steigenden Kosten durch Klimaschäden.
"Die Zahlen sind alarmierend", sagt die Zentralbankerin im
Podcast. Der Klimawandel ist nicht länger die "Tragödie am
Horizont", sondern schon jetzt eine unmittelbare ökonomische
Gefahr. Für private Haushalte, für die Wirtschaft und für
Staaten.
Denn immer häufiger bleibt der Katastrophen-Deckel nicht bei
Versicherungen, sondern Regierungen liegen. "Untersuchungen
zeigen, dass viele Menschen davon ausgehen, dass der Staat im
Notfall einspringt", sagt Mauderer. "Das geben die Mittel in
Einzelfällen her, auf Dauer kann der Staat diese Last nicht
tragen."
Die Warnung gilt ausdrücklich auch für Industriestaaten: "Wir
sehen global einen gewaltigen Anstieg der Staatsschulden. Das
setzt allen Ländern Grenzen. Darüber müssen wir ehrlich
reden."
Gast? Sabine Mauderer, Vizepräsidentin der Deutschen Bundesbank
und Vorsitzende der internationalen Organisation Central Banks
and Supervisors Network for Greening the Financial System (NGFS)
Moderation? Clara Pfeffer und Christian Herrmann
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Über diesen Podcast
Was hilft wirklich gegen den Klimawandel? Funktioniert
Klimaschutz auch ohne Job-Abbau und wütende Bevölkerung? Das
"Klima-Labor" ist der ntv-Podcast, in dem Clara
Pfeffer und Christian Herrmann Ideen, Lösungen und
Behauptungen der unterschiedlichsten Akteure auf Herz und Nieren
prüfen.
Ist Deutschland ein Strombettler? Rechnen wir uns die
Energiewende schön? Vernichten erneuerbare
Energien Arbeitsplätze oder schaffen sie welche? Warum
wählen Städte wie Gartz die AfD - und gleichzeitig einen
jungen Windkraft-Bürgermeister?
Das Klima-Labor von ntv: Jeden Donnerstag eine halbe Stunde, die
informiert, Spaß macht und aufräumt - ohne Streit, in
ausführlichen Gesprächen mit führenden Köpfen aus Politik,
Wirtschaft, Gesellschaft und Wissenschaft.
Bei ntv und überall, wo es Podcasts gibt: RTL+, Amazon
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