Literaturclub: Zwei mit Buch

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Episoden

«Ich fahr Pakete aus in Peking» von Hu Anyan
26.12.2025
33 Minuten
«Ich fahr Pakete aus in Peking» ist Hu Anyans Bericht über 20 Jahre prekäre Arbeit in Niedriglohnjobs in chinesischen Riesenstädten – immer so lang, bis Frust, Erschöpfung oder Langeweile zu gross wurden. Für Simon Leuthold eine eindrückliche Stimme von Ausgebeuteten, die selten zu Wort kommen. Während seiner Zeit als Paketbote in Peking kämpft Hu Anyan mit riesigem Zeitdruck. Jede Minute, in der er kein Paket zustellt, kostet ihn einen Teil seines sowieso schon winzigen Lohns. Fehler werden mit Strafgebühren geahndet. Trotzdem begehrt er kaum auf – dafür liest er in seiner knappen Freizeit James Joyce oder Robert Musil. Wie passt das zusammen? Wie deckt sich Hu Anyans Bericht mit der Realität in China? Was macht ein so nüchtern geschriebenes Buch lesenswert? Und was hat Hu Anyans Geschichte mit uns zu tun? Diesen Fragen gehen Simon Leuthold und Felix Münger im Gespräch ausgehend von Hu Anyans Memoir nach. ____________________________________ Dieses Buch steht im Zentrum der Folge: - Hu Anyan. «Ich fahr Pakete aus in Peking». Aus dem Chinesischen von Monika Li. 295 Seiten. Suhrkamp Nova, 2025. ____________________________________ Im Podcast zu hören sind: - Monika Li, Übersetzerin - Samuel Emch, SRF-Korrespondent China - Kai-Uwe Hellmann, Soziologe und Konsumforscher ____________________________________ Bei Fragen oder Anregungen schreibt uns: literatur@srf.ch ____________________________________ Hosts: Simon Leuthold und Felix Münger ____________________________________ Das ist «Literaturclub: Zwei mit Buch»: Ein Podcast über Bücher und die Welten, die sie uns eröffnen. Alle zwei Wochen tauchen wir im Duo in eine Neuerscheinung ein, spüren Themen, Figuren und Sprache nach und folgen den Gedanken, welche die Lektüre auslöst. Dazu sprechen wir mit der Autorin oder dem Autor und holen zusätzliche Stimmen zu den Fragen ein, die uns beim Lesen umgetrieben haben. Lesen heisst entdecken. Weitere Informationen und den wöchentlichen Literaturnewsletter gibt es unter srf.ch/literatur.
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«Und Federn überall» von Nava Ebrahimi
12.12.2025
26 Minuten
Wie bleiben wir menschlich, wenn der Alltag immer härter wird? Mit dieser Frage setzt sich Nava Ebrahimi in ihrem neuen Roman auseinander. «Und Federn überall» spielt auf einem Geflügelschlachthof und verknüpft das Leben von sechs Figuren. Berührend, hochaktuell und meisterhaft konstruiert! Die iranisch-deutsche Schriftstellerin Nava Ebrahimi erhielt 2021 den renommierten Ingeborg-Bachmann-Preis. Seither spielt sie in der obersten Liga der deutschsprachigen Literatur. Dass ihr diese Anerkennung vollkommen zu Recht gebührt, beweist sie auch mit ihrem neuen Roman. «Und Federn überall» spielt auf einem Geflügelschlachthof. 650.000 tote Hühner täglich. Der Roman ist eine Kritik an der Massentierhaltung und an kaltem, unmenschlichem Effizienzstreben. Er handelt aber auch von der Suche nach Heimat, von Flucht und Vertreibung sowie von dem Wunsch, geliebt zu werden. All diese Themen stecken in diesen 350 Seiten, ohne überladen zu wirken. «Ein grossartiges Buch», sagt SRF-Literaturredaktorin Katja Schönherr, die «Und Federn überall» ihrer Kollegin Franziska Hirsbrunner im Podcast vorstellt. __________________ Dieses Buch steht im Zentrum der Folge: Nava Ebrahimi: «Und Federn überall». 352 Seiten. Luchterhand, 2025. ____________________ Bei Fragen oder Anregungen schreibt uns: literatur@srf.ch ____________________ In dieser Episode zu hören: Nava Ebrahimi, Schriftstellerin ____________________ Hosts: Katja Schönherr und Franziska Hirsbrunner ____________________ Das ist «Literaturclub: Zwei mit Buch»: Ein Podcast über Bücher und die Welten, die sie uns eröffnen. Alle zwei Wochen tauchen wir im Duo in eine Neuerscheinung ein, spüren Themen, Figuren und Sprache nach und folgen den Gedanken, welche die Lektüre auslöst. Dazu sprechen wir mit der Autorin oder dem Autor und holen zusätzliche Stimmen zu den Fragen ein, die uns beim Lesen umgetrieben haben. Lesen heisst entdecken. Weitere Informationen und den wöchentlichen Literaturnewsletter gibt es unter srf.ch/literatur.
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«Smart City» von Daniel Wisser
28.11.2025
28 Minuten
In «Smart City» beschreibt der österreichische Schriftsteller Daniel Wisser eine künstliche Stadt, die nach Vorstellungen und Sehnsüchten heutiger Gesellschaften errichtet wird. Dabei müssen grosse Entscheidungen getroffen werden wie Freiheit oder Sicherheit, Demokratie oder Überwachung. Die Journalistin Monag Oliphant zieht in die künstlich geschaffene Stadt NEUDA, die neben Nachhaltigkeit und Lebensqualität auch Sicherheit und Ruhe verspricht. Sie hat auch allen Grund, denn ihr Mann und ihre Tochter sind ermordet worden. In NEUDA angekommen kriegt sie eine Stelle als Kolumnistin, findet aber schnell heraus, dass der Mord an ihrer Familie etwas mit dieser Stadt und ihrer Betreiberfirma zu tun hat. Neugierig geworden macht sich die Journalistin ans Werk, die tatsächlichen Absichten hinter der Smart City zu ergründen. ____________________ Dieses Buch steht im Zentrum der Folge: - Daniel Wisser. Smart City. 416 Seiten. Luchterhand Literaturverlag, 2025. ____________________ Bei Fragen und Anregungen schreibt uns: literatur@srf.ch ____________________ In dieser Episode zu hören: - Daniel Wisser, Buchautor ____________________ - Hosts: Michael Luisier und Jennifer Khakshouri ____________________ Das ist «Literaturclub: Zwei mit Buch»: Ein Podcast über Bücher und die Welten, die sie uns eröffnen. Alle zwei Wochen tauchen wir im Duo in eine Neuerscheinung ein, spüren Themen, Figuren und Sprache nach und folgen den Gedanken, welche die Lektüre auslöst. Dazu sprechen wir mit der Autorin oder dem Autor und holen zusätzliche Stimmen zu den Fragen ein, die uns beim Lesen umgetrieben haben. Lesen heisst entdecken. Weitere Informationen und den wöchentlichen Literaturnewsletter gibt es unter https://www.srf.ch/literatur
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«Gym» von Verena Kessler: Horrortrip an der Trainingsmaschine
14.11.2025
31 Minuten
Im Roman «Gym» schildert die deutsche Autorin Verena Kessler eine junge Frau, die im Fitnessstudio ihren Körper bis zum Exzess optimiert – und in der Katastrophe endet. Host Felix Münger hat das rasant erzählte Buch amüsiert – und beunruhigt: Es zeichne ein verstörendes Bild unserer Gesellschaft. Die namenlose Protagonistin des Romans, eine etwa 30-jährige Frau, heuert in einem Gym an, um an der Bar Powerdrinks zu mixen. Da im Gym das Aussehen alles bedeutet, beginnt sie zu trainieren. Sie verliert jedoch bald alles Mass, spritzt sich Steroide – und fällt am Ende tief. Sie untersuche an der Figur, wie sich jemand radikalisiere, sagt Verena Kessler. Die Realitäten in der modernen Leistungsgesellschaft habe sie beim Schreiben weniger im Auge gehabt. Der Schweizer Sporthistoriker Michael Jucker zieht indessen starke Parallelen: Im Unterschied zu früheren Epochen gelte heute als gesellschaftlich gescheitert, wer nicht fit sei. ____________________ Dieses Buch steht im Zentrum der Folge: Verena Kessler. «Gym». 189 Seiten. Hanser Berlin, 2025. (Das Hörbuch, gelesen von Lisa Hrdina, ist im Audio Verlag erschienen.) ____________________ Bei Fragen oder Anregungen schreibt uns: literatur@srf.ch ____________________ In dieser Episode zu hören - Verena Kessler, Autorin - Michael Jucker, Sporthistoriker (Portal Schweizer Sportgeschichte) ____________________ Weiterführende Informationen - Song zum Thema: Shirin David: «Bauch Beine Po» ____________________ - Hosts: Felix Münger und Simon Leuthold ____________________ Das ist «Literaturclub: Zwei mit Buch»: Ein Podcast über Bücher und die Welten, die sie uns eröffnen. Alle zwei Wochen tauchen wir im Duo in eine Neuerscheinung ein, spüren Themen, Figuren und Sprache nach und folgen den Gedanken, welche die Lektüre auslöst. Dazu sprechen wir mit der Autorin oder dem Autor und holen zusätzliche Stimmen zu den Fragen ein, die uns beim Lesen umgetrieben haben. Lesen heisst entdecken. Weitere Informationen und den wöchentlichen Literaturnewsletter gibt es unter https://www.srf.ch/literatur
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«Goldstrand» von Katerina Poladjan
31.10.2025
29 Minuten
In ihrem Roman «Goldstrand» erzählt die deutsch-russische Schriftstellerin Katerina Poladjan von einem alternden italienischen Filmemacher. Eli lebt in Rom, in der verlotterten Villa seiner verstorbenen Grosseltern mütterlicherseits, die glühende Mussolini-Anhänger waren. Väterlicherseits ist die Herkunft unklar. Waren es Menschen, die 1922 vor den Bolschewiken aus dem damals russischen Odessa flüchten mussten und die es an den Goldstrand in Bulgarien verschlug? Eli ist ein grosser Fabulierer. Schwer zu sagen, was man ihm glauben kann. Aber seine Geschichten sind ein Vergnügen, weil sich in ihnen Persönliches und Weltgeschehen gleichermassen spiegeln. Eli ist nicht mehr so erfolgreich, wie er es einmal war, Frau und Tochter haben ihn schon lange verlassen, er kennt seinen Vater nicht und seine Mutter liess ihn bei ihren Eltern aufwachsen. Will er etwas über seine Wurzeln wissen, meint sie nur: «Es gibt keine Geschichte.» Dass das nicht stimmen kann, erzählt Katerina Poladjan in einem berührenden und verspielten surrealen Märchen. ____________________ Katerina Poladjan. Goldstrand. 157 Seiten. S. Fischer Verlag, 2025. ____________________ Bei Fragen oder Anregungen schreibt uns: literatur@srf.ch ____________________ In dieser Episode zu hören - Katerina Poladjan, Schriftstellerin ____________________ Hosts: Franziska Hirsbrunner und Katja Schönherr ____________________ Das ist «Literaturclub: Zwei mit Buch»: Ein Podcast über Bücher und die Welten, die sie uns eröffnen. Alle zwei Wochen tauchen wir im Duo in eine Neuerscheinung ein, spüren Themen, Figuren und Sprache nach und folgen den Gedanken, welche die Lektüre auslöst. Dazu sprechen wir mit der Autorin oder dem Autor und holen zusätzliche Stimmen zu den Fragen ein, die uns beim Lesen umgetrieben haben. Lesen heisst entdecken. Weitere Informationen und den wöchentlichen Literaturnewsletter gibt es unter https://www.srf.ch/literatur
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Über diesen Podcast

Ein Podcast über Bücher und die Welten, die sie uns eröffnen. Alle zwei Wochen tauchen wir im Duo in eine Neuerscheinung ein, spüren Themen, Figuren und Sprache nach und folgen den Gedanken, welche die Lektüre auslöst. Dazu sprechen wir mit der Autorin oder dem Autor und holen zusätzliche Stimmen zu den Fragen ein, die uns beim Lesen umgetrieben haben. Lesen heisst entdecken. Mit den Hosts Franziska Hirsbrunner/Katja Schönherr, Jennifer Khakshouri/Michael Luisier und Felix Münger/Simon Leuthold. Mehr Infos: www.srf.ch/literatur Kontakt: literatur@srf.ch

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