[Rezensiert] Die Intensiv-Mafia: Von den Hirten der Pandemie und ihren Profiten (Walter van Rossum) Zusammengefasst.

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Die Intensiv-Mafia: Von den Hirten der Pandemie und ihren Profiten (Walter van Rossum) - Amazon Germany Store: https://www.amazon.de/dp/3967890260?tag=9natreegerman-21 - Amazon Worldwide Store: https://global.buys.trade/Die-Intensiv-Mafia%3A-Von-den-Hirte
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Beschreibung

vor 1 Monat
Die Intensiv-Mafia: Von den Hirten der Pandemie und ihren Profiten
(Walter van Rossum)

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#Intensivstationen #Pandemiepolitik #DIVIRegister #Medienkritik
#Gesundheitssystem #DieIntensivMafia

Dies sind die Erkenntnisse aus diesem Buch.

Erstens, Intensivstationen als Schreckensbühne: Bilder, Zahlen,
Prognosen, Ein zentrales Thema des Buches ist die Rolle der
Intensivstationen als symbolischer Ort der Pandemie. Van Rossum
zeigt, wie frühe Bilder schwer kranker Menschen, Berichte über
drohende Triage und Szenarien dauerhafter Überlastung eine enorme
psychologische Wirkung entfalteten. Nach seiner Darstellung wurden
diese Eindrücke mit täglichen Kurven, neuen Ampeln und Warnstufen
verknüpft, die dem Publikum eine ununterbrochene Eskalationslogik
vermittelten. Die Intensivmedizin wurde so zur Schreckensbühne, auf
der sich die Legitimation für weitreichende politische
Entscheidungen abspielte. Der Autor arbeitet heraus, dass der
Begriff Kapazität vielschichtig ist. Er unterscheidet zwischen
technisch verfügbaren Betten, tatsächlich betreibbaren Betten und
der entscheidenden Ressource Pflegepersonal. In dieser Differenz
sieht er eine Quelle ständiger Verwirrung: Ein Bett sei nur dann
real, wenn ausreichend qualifiziertes Personal verfügbar ist.
Gleichzeitig argumentiert van Rossum, dass die Kommunikation nach
außen häufig nicht diese Komplexität spiegelte. Stattdessen hätten
plakativen Spitzenwerte und Warnungen dominiert, während
Hintergrundfaktoren wie saisonale Effekte, regionale Unterschiede
und Verlegungsstrukturen zu wenig erklärt wurden. Ein weiterer
Baustein ist die Diskussion der Prognosen. Van Rossum beschreibt,
wie Modellierungen, die naturgemäß unsicher sind, in der
öffentlichen Debatte oft als harte Wegweiser fungierten. Der Autor
legt nahe, dass Worst-Case-Varianten besondere Beachtung fanden und
die Risikowahrnehmung dauerhaft nach oben verschoben. Er zeigt, wie
Kennzahlen wechselten, Schwellenwerte angepasst und neue
Indikatoren eingeführt wurden, wodurch sich die Aufmerksamkeit
immer wieder auf ein drohendes Kippen der Lage richtete.
Entscheidend ist für ihn, dass diese Dynamik strukturelle Probleme
überlagerte, etwa die seit Jahren bekannte Personalnot in der
Intensivpflege. Das Buch thematisiert zudem die Folgen dieser
Dramaturgie. Sie habe zu Verwerfungen im Krankenhausbetrieb
geführt, etwa zur Verschiebung planbarer Eingriffe, zu
Ausweichbewegungen von Personal und zu Spannungen zwischen
medizinischer Versorgung und pandemischer Logik. Van Rossum
zeichnet hier ein Bild, in dem Intensivstationen sowohl
medizinischer Ernstfall als auch politisches Symbol waren. Seine
Analyse kulminiert in der Frage, ob das inszenierte
Daueralarm-Signal der beste Weg war, um eine resiliente und
verständliche Krisenpolitik zu betreiben. Er plädiert dafür,
Risikokommunikation vom Spektakel zu entkoppeln und Komplexität
transparent zu machen, damit Vertrauen entsteht und Entscheidungen
nachvollziehbar bleiben.

Zweitens, Die Architektur der Daten: Register, Meldewege und
Anreize, Van Rossum widmet ein großes Kapitel der
Dateninfrastruktur, die im Verlauf der Pandemie aufgebaut und
fortlaufend angepasst wurde. Besonders im Fokus steht das
DIVI-Intensivregister, das eine tagesaktuelle Übersicht der
Intensivkapazitäten liefern sollte. Der Autor rekonstruiert, wie
Meldewege funktionierten, welche Angaben verpflichtend waren und...

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