[Rezensiert] Ökonomie der Ungleichheit: Eine Einführung (Thomas Piketty) Zusammengefasst.
Ökonomie der Ungleichheit: Eine Einführung (Thomas Piketty) -
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Beschreibung
vor 1 Monat
Ökonomie der Ungleichheit: Eine Einführung (Thomas Piketty)
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- Weiterlesen: https://germanz.top/read/340683874X/
#Ungleichheit #Vermögensverteilung #ProgressiveBesteuerung
#Kapitalrendite #SozialeMobilität #konomiederUngleichheit
Dies sind die Erkenntnisse aus diesem Buch.
Erstens, Historische Linien der Ungleichheit und ihre Brüche, Ein
zentrales Anliegen des Buches ist die historische Einordnung der
Ungleichheit. Piketty zeigt, dass sich Verteilungsverhältnisse
nicht linear, sondern in Wellen bewegen. In der vorindustriellen
und frühindustriellen Zeit dominierte eine stark hierarchische
Vermögensordnung, geprägt von Grundbesitz, Erbprivilegien und
geringer sozialer Mobilität. Kapital war überwiegend Land- und
Immobilienvermögen, verknüpft mit politischer Macht und rechtlicher
Absicherung. Mit der Industrialisierung verschob sich das Gewicht
hin zu Unternehmensanteilen und Finanzvermögen, doch die
Grundstruktur blieb zunächst patrimonial: Vermögen konzentrierte
sich in wenigen Händen, während breite Bevölkerungsschichten mit
niedrigen Löhnen auskommen mussten. Einen tiefen Einschnitt
brachten die politischen und wirtschaftlichen Erschütterungen des
20. Jahrhunderts. Weltkriege, Inflationen und Krisen verwerteten
große Vermögen, progressiv ausgestaltete Steuersysteme begrenzten
Spitzenvermögen und Einkommen, und der Ausbau des Wohlfahrtsstaates
stärkte die unteren und mittleren Schichten. Die
Nachkriegsjahrzehnte waren in vielen Ländern gekennzeichnet durch
inklusives Wachstum, steigende Reallöhne, Bildungsexpansion und
einen im internationalen Vergleich geringeren Grad an Ungleichheit.
Institutionen wie Tarifverhandlungen, Mitbestimmung und soziale
Sicherungssysteme stabilisierten diese Phase. Ab den späten 1970er
und 1980er Jahren setzte ein neuer Trend ein. Deregulierung,
Finanzialisierung, sinkende Gewerkschaftsmacht und die Senkung der
Spitzensteuern begünstigten erneut eine Konzentration von Einkommen
und Vermögen. Globalisierung und technologischer Wandel brachten
Effizienzgewinne, verteilten sie jedoch ungleich. Spitzengehälter
stiegen, Kapitalerträge profitierten, während mittlere und untere
Einkommen in vielen Ländern nur langsam wuchsen. Parallel dazu
gewann Erbschaft wieder an Bedeutung, und vermögensgetriebene
Ungleichheit nahm zu. Piketty macht deutlich, dass diese Phasen
kein Zufall sind. Sie spiegeln politische Entscheidungen und
Regelwerke wider, etwa Steuerpolitik, Bildungssysteme,
Eigentumsrechte, Arbeitsmarktregeln und internationale
Koordination. Historische Brüche entstehen, wenn Krisen oder
soziale Bewegungen neue Koalitionen und Ideen hervorbringen. Die
Lektion lautet, dass Verteilung nicht nur ein Ergebnis der Märkte
ist, sondern Ergebnis demokratisch gestaltbarer Institutionen.
Damit liefert die historische Perspektive einen nüchternen
Realismus: Ungleichheit ist veränderbar, aber nur, wenn
Gesellschaften bereit sind, Regeln zu überprüfen, Daten ernst zu
nehmen und die langfristigen Wirkungen von Reformen
abzuwägen.
Zweitens, Kapital, Einkommen und die Dynamik von Rendite und
Wachstum, Im Kern der Analyse steht die Beziehung zwischen
Kapitalrenditen und wirtschaftlichem Wachstum. Piketty
argumentiert, dass in vielen historischen Konstellationen die
durchschnittliche Rendite auf Kapital über der langfristigen
Wachstumsrate der Wirtschaft lag. Dies begünstigt die Akkumulation
von Vermögen schneller als die Zunahme von Einkommen aus Arbeit.
Wenn Ersparnisse und Erbschaften sich mit...
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#Ungleichheit #Vermögensverteilung #ProgressiveBesteuerung
#Kapitalrendite #SozialeMobilität #konomiederUngleichheit
Dies sind die Erkenntnisse aus diesem Buch.
Erstens, Historische Linien der Ungleichheit und ihre Brüche, Ein
zentrales Anliegen des Buches ist die historische Einordnung der
Ungleichheit. Piketty zeigt, dass sich Verteilungsverhältnisse
nicht linear, sondern in Wellen bewegen. In der vorindustriellen
und frühindustriellen Zeit dominierte eine stark hierarchische
Vermögensordnung, geprägt von Grundbesitz, Erbprivilegien und
geringer sozialer Mobilität. Kapital war überwiegend Land- und
Immobilienvermögen, verknüpft mit politischer Macht und rechtlicher
Absicherung. Mit der Industrialisierung verschob sich das Gewicht
hin zu Unternehmensanteilen und Finanzvermögen, doch die
Grundstruktur blieb zunächst patrimonial: Vermögen konzentrierte
sich in wenigen Händen, während breite Bevölkerungsschichten mit
niedrigen Löhnen auskommen mussten. Einen tiefen Einschnitt
brachten die politischen und wirtschaftlichen Erschütterungen des
20. Jahrhunderts. Weltkriege, Inflationen und Krisen verwerteten
große Vermögen, progressiv ausgestaltete Steuersysteme begrenzten
Spitzenvermögen und Einkommen, und der Ausbau des Wohlfahrtsstaates
stärkte die unteren und mittleren Schichten. Die
Nachkriegsjahrzehnte waren in vielen Ländern gekennzeichnet durch
inklusives Wachstum, steigende Reallöhne, Bildungsexpansion und
einen im internationalen Vergleich geringeren Grad an Ungleichheit.
Institutionen wie Tarifverhandlungen, Mitbestimmung und soziale
Sicherungssysteme stabilisierten diese Phase. Ab den späten 1970er
und 1980er Jahren setzte ein neuer Trend ein. Deregulierung,
Finanzialisierung, sinkende Gewerkschaftsmacht und die Senkung der
Spitzensteuern begünstigten erneut eine Konzentration von Einkommen
und Vermögen. Globalisierung und technologischer Wandel brachten
Effizienzgewinne, verteilten sie jedoch ungleich. Spitzengehälter
stiegen, Kapitalerträge profitierten, während mittlere und untere
Einkommen in vielen Ländern nur langsam wuchsen. Parallel dazu
gewann Erbschaft wieder an Bedeutung, und vermögensgetriebene
Ungleichheit nahm zu. Piketty macht deutlich, dass diese Phasen
kein Zufall sind. Sie spiegeln politische Entscheidungen und
Regelwerke wider, etwa Steuerpolitik, Bildungssysteme,
Eigentumsrechte, Arbeitsmarktregeln und internationale
Koordination. Historische Brüche entstehen, wenn Krisen oder
soziale Bewegungen neue Koalitionen und Ideen hervorbringen. Die
Lektion lautet, dass Verteilung nicht nur ein Ergebnis der Märkte
ist, sondern Ergebnis demokratisch gestaltbarer Institutionen.
Damit liefert die historische Perspektive einen nüchternen
Realismus: Ungleichheit ist veränderbar, aber nur, wenn
Gesellschaften bereit sind, Regeln zu überprüfen, Daten ernst zu
nehmen und die langfristigen Wirkungen von Reformen
abzuwägen.
Zweitens, Kapital, Einkommen und die Dynamik von Rendite und
Wachstum, Im Kern der Analyse steht die Beziehung zwischen
Kapitalrenditen und wirtschaftlichem Wachstum. Piketty
argumentiert, dass in vielen historischen Konstellationen die
durchschnittliche Rendite auf Kapital über der langfristigen
Wachstumsrate der Wirtschaft lag. Dies begünstigt die Akkumulation
von Vermögen schneller als die Zunahme von Einkommen aus Arbeit.
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