Mobilitäts-Experte: E-Auto bleibt global alternativlos
Im Gespräch mit Stefan Heimlich, Mobilitäts-Experte
23 Minuten
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Aktuelle Entwicklungen, Diskussionen, Interviews und mehr
Beschreibung
vor 2 Monaten
Im aktuellen Podcast hatte ich die Gelegenheit, erneut mit Stefan
Heimlich zu sprechen, einem Experten für nachhaltige Mobilität, der
die Entwicklungen der Branche seit Jahren kritisch und konstruktiv
begleitet. Wir haben uns über die derzeitige Rückkehrdebatte rund
um den Verbrenner ausgetauscht, die nach der IAA und vor dem
kommenden Autogipfel im Oktober für viel Aufmerksamkeit sorgt.
Stefan machte dabei deutlich, wie gefährlich er diesen Schritt
einschätzt: „Ich möchte nicht in einem Museumsland Deutschland
leben, sondern in einem Deutschland, das der Zukunft zugewandt
ist.“ Ein Schwerpunkt unseres Gesprächs lag auf der Unsicherheit,
die derzeit am Automarkt herrscht. Viele Menschen wissen schlicht
nicht, ob ein Verbrenner, ein Plug-in-Hybrid oder ein Elektroauto
die richtige Wahl ist. Diese Zögerlichkeit hat bereits Folgen:
Werke stehen teilweise still und es gibt Überkapazitäten in der
Produktion. Stefan sieht darin das Ergebnis einer von Lobbyarbeit
geprägten Debatte, die Verbraucher:innen verunsichert. „Wenn
ständig behauptet wird, E-Autos seien nicht alltagstauglich, dann
überlegen sich die Leute zweimal, ob sie kaufen. Das schadet der
Branche schon heute.“ Sehr eindrücklich war Stefans Blick über die
deutschen Grenzen hinaus. In China, dem größten Automarkt der Welt,
sind fast 50 Prozent aller Neuzulassungen sogenannte „New Energy
Vehicles“, wovon über 60 Prozent rein batterieelektrisch sind.
Plug-in-Hybride spielen zwar noch eine Rolle, Range Extender oder
Wasserstoff hingegen fast keine. Auch in Afrika, Lateinamerika und
den USA zeichnet sich ein klarer Trend zum Elektroauto ab –
getrieben von ökonomischen Gründen wie der Einsparung teurer
Ölimporte oder gezielten Industrieprogrammen. „Der weltweite Markt
spricht eine klare Sprache – und die heißt batterieelektrisch. Wer
in Zukunft Autos verkaufen will, kommt daran nicht vorbei.“ Wir
sind auch auf die Rolle der Zulieferer eingegangen. Bosch etwa baut
derzeit zehntausende Stellen ab, weil man den Einstieg in die
Batterietechnologie verpasst hat. Für Stefan ist das ein Beispiel
dafür, wie Fehlentscheidungen auf dem Rücken der Beschäftigten
ausgetragen werden. Mittelständische Familienunternehmen, die stark
vom Verbrenner abhängen, benötigen nach seiner Einschätzung
gezielte Unterstützung, um neue Geschäftsfelder zu entwickeln. Hier
sei auch die Politik gefragt, damit der Wandel sozialverträglich
gelingt. Trotz aller Herausforderungen sieht Stefan die deutsche
Autoindustrie aber auf einem guten Weg. Die IAA habe gezeigt, dass
die großen Hersteller ernsthaft im Elektrozeitalter angekommen
sind. BMW präsentierte die „Neue Klasse“ mit 800-Volt-Technik,
Mercedes stellte den GLC und eine neue Plattform vor, und VW
kündigte eine Urban Car Family im Volumensegment an. „Ich habe
überhaupt keine Sorge, dass die deutsche Autoindustrie das Ziel
2035 locker einhalten wird.“ Für Stefan ist klar: Der Blick nach
vorne ist entscheidend. Wer sich an alte Geschäftsmodelle klammert,
riskiert den Anschluss. Doch wer die Chancen der Elektromobilität
nutzt und zugleich Zulieferer wie Beschäftigte in den Wandel
mitnimmt, hat alle Möglichkeiten, auch künftig international
erfolgreich zu sein. Damit genug der Vorrede – jetzt direkt hinein
in das Gespräch mit Stefan Heimlich.
Heimlich zu sprechen, einem Experten für nachhaltige Mobilität, der
die Entwicklungen der Branche seit Jahren kritisch und konstruktiv
begleitet. Wir haben uns über die derzeitige Rückkehrdebatte rund
um den Verbrenner ausgetauscht, die nach der IAA und vor dem
kommenden Autogipfel im Oktober für viel Aufmerksamkeit sorgt.
Stefan machte dabei deutlich, wie gefährlich er diesen Schritt
einschätzt: „Ich möchte nicht in einem Museumsland Deutschland
leben, sondern in einem Deutschland, das der Zukunft zugewandt
ist.“ Ein Schwerpunkt unseres Gesprächs lag auf der Unsicherheit,
die derzeit am Automarkt herrscht. Viele Menschen wissen schlicht
nicht, ob ein Verbrenner, ein Plug-in-Hybrid oder ein Elektroauto
die richtige Wahl ist. Diese Zögerlichkeit hat bereits Folgen:
Werke stehen teilweise still und es gibt Überkapazitäten in der
Produktion. Stefan sieht darin das Ergebnis einer von Lobbyarbeit
geprägten Debatte, die Verbraucher:innen verunsichert. „Wenn
ständig behauptet wird, E-Autos seien nicht alltagstauglich, dann
überlegen sich die Leute zweimal, ob sie kaufen. Das schadet der
Branche schon heute.“ Sehr eindrücklich war Stefans Blick über die
deutschen Grenzen hinaus. In China, dem größten Automarkt der Welt,
sind fast 50 Prozent aller Neuzulassungen sogenannte „New Energy
Vehicles“, wovon über 60 Prozent rein batterieelektrisch sind.
Plug-in-Hybride spielen zwar noch eine Rolle, Range Extender oder
Wasserstoff hingegen fast keine. Auch in Afrika, Lateinamerika und
den USA zeichnet sich ein klarer Trend zum Elektroauto ab –
getrieben von ökonomischen Gründen wie der Einsparung teurer
Ölimporte oder gezielten Industrieprogrammen. „Der weltweite Markt
spricht eine klare Sprache – und die heißt batterieelektrisch. Wer
in Zukunft Autos verkaufen will, kommt daran nicht vorbei.“ Wir
sind auch auf die Rolle der Zulieferer eingegangen. Bosch etwa baut
derzeit zehntausende Stellen ab, weil man den Einstieg in die
Batterietechnologie verpasst hat. Für Stefan ist das ein Beispiel
dafür, wie Fehlentscheidungen auf dem Rücken der Beschäftigten
ausgetragen werden. Mittelständische Familienunternehmen, die stark
vom Verbrenner abhängen, benötigen nach seiner Einschätzung
gezielte Unterstützung, um neue Geschäftsfelder zu entwickeln. Hier
sei auch die Politik gefragt, damit der Wandel sozialverträglich
gelingt. Trotz aller Herausforderungen sieht Stefan die deutsche
Autoindustrie aber auf einem guten Weg. Die IAA habe gezeigt, dass
die großen Hersteller ernsthaft im Elektrozeitalter angekommen
sind. BMW präsentierte die „Neue Klasse“ mit 800-Volt-Technik,
Mercedes stellte den GLC und eine neue Plattform vor, und VW
kündigte eine Urban Car Family im Volumensegment an. „Ich habe
überhaupt keine Sorge, dass die deutsche Autoindustrie das Ziel
2035 locker einhalten wird.“ Für Stefan ist klar: Der Blick nach
vorne ist entscheidend. Wer sich an alte Geschäftsmodelle klammert,
riskiert den Anschluss. Doch wer die Chancen der Elektromobilität
nutzt und zugleich Zulieferer wie Beschäftigte in den Wandel
mitnimmt, hat alle Möglichkeiten, auch künftig international
erfolgreich zu sein. Damit genug der Vorrede – jetzt direkt hinein
in das Gespräch mit Stefan Heimlich.
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