Teamcheck: Ägypten

Teamcheck: Ägypten

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Beschreibung

vor 7 Jahren
Die Elfenbeinküste und Ghana fahren nicht zur WM, dafür gab es aber
mit Ägypten eine kleine Überraschung vom afrikanischen Kontinent.
Christian Wolter stellt uns die Nordafrikaner im Portrait vor, die
allerdings noch zittern müssen, ob ihr großer Star Mohamed Salah
nach seiner Verletzung im Champions League-Finale auch tatsächlich
im Vollbesitz seiner Kräfte mit zur WM kann.

Text: Christian Wolter (Macromedia Hochschule Hamburg)

Der Weg zur WM:
Eine Besonderheit auf dem afrikanischen Kontinent: Es gibt zu viele
Nationen und in Relation dazu zu wenige WM-Startplätze. Daher
wurden vom afrikanischen Fußballverband zwei Qualifikationsrunden
der eigentlichen Gruppenphase der WM-Qualifikation vorgeschaltet.
Da Ägypten einen vergleichsweise hohen Platz in der
FIFA-Weltrangliste innehatte, stiegen das Team erst in der zweiten
Runde ein. Hier konnten sie sich mit 4:1 nach Hin- und Rückspiel
souverän gegen den Außenseiter Tschad durchsetzen. In der
anschließenden Gruppenphase konnte sich der siebenmalige
Afrikameister gegen Uganda, Ghana und die Republik Kongo behaupten
und als Gruppenerster qualifizieren. Im vorletzten Gruppenspiel
gegen Kongo lösten die „Pharaonen“ dann mit einem Sieg das
WM-Ticket vorzeitig. Ägyptens Verfolger Ghana hatte seine letzte
WM-Chance durch ein torloses Remis gegen Uganda verspielt. Die
Einsprüche der Ghanaer gegen ihr aberkanntes, aber eigentlich
reguläres Tor in der Nachspielzeit, wurde abgewiesen. Damit stand
die dritte WM-Teilnahme der Ägypter nach 1934 und 1990. Beide
dieser Weltmeisterschaften fanden in Italien statt und die
Italiener sind ja dieses Jahr bekanntlich nicht in Russland dabei.
Ob das ein gutes Zeichen für die Ägypter ist, wird man sehen.

Der Star:
Er ist derzeit der Überflieger im europäischen Fußball und damit
auch der absolute Star der ägyptischen Nationalmannschaft. Mohamed
(Mo) Salah hat in der bisherigen Spielzeit wettbewerbsübergreifend
44 Tore für den FC Liverpool erzielt. Der ehemalige Spieler der AS
Roma wurde im vergangenen Sommer für Schlappe 42 Millionen Euro von
Jürgen Klopp an die Anfield Road geholt und spielt seitdem auf
absoluten Weltklasse-Niveau. Torschützenkönig der Premier League,
Afrikas Fußballer des Jahres und Finalteilnehmer der Champions
League-Sieger.  Dort verletzte er sich allerdings nach einem
bösen Foul von Sergio Ramos schwer, sodass sein Einsatz in Russland
noch in der Schwebe ist. Mo Salah in Topverfassung allerdings
könnte Ägypten weit bringen, denn auch in der Nationalelf trifft
der 25-jährige Rechtsaußen im Durchschnitt jedes zweite
Spiel.

Der mögliche Shooting-Star:
Der vorläufige WM-Kader Ägyptens ist mit einem Durchschnittsalter
von über 28 Jahren einer der ältesten im gesamten Turnier. Ägypten
verfügt nur über wenige aufstrebende Youngstars mit dem Potential,
den internationalen Durchbruch zu schaffen. Einer von ihnen ist
jedoch Ramadan Sobhi vom Premier League Klub Stoke City – die
womöglich größte Zukunfts-Hoffnung der Ägypter. Der dynamische und
technisch versierte Linksaußen ist zwar nicht so abschlussstark wie
sein Gegenpart Mo Salah auf Rechts, aber was nicht ist, kann ja
noch werden. Die Anlagen für eine große Karriere scheint der
21-jährige definitiv zu haben.

Der Trainer:
Héctor Cúper ist eine echte Wundertüte. Der Argentinier begann
seine Trainerkarriere in der heimischen Liga und traute sich um die
Jahrtausendwende über den Atlantik, um sein Glück in Europa zu
finden. Nach längeren und vor allem erfolgreichen Engagements mit
großen Klubs wie Valencia und Inter Mailand blieben die ganz großen
Erfolge jedoch aus. Vor seinem Amtsantritt in Ägypten war Cúper bei
kleineren Mannschaften im arabischen Raum unter Vertrag, nachdem er
von 2008 bis 2009 Georgiens Nationalteam betreute. Doch in Ägypten
konnte sich der 62-Jährige wieder beweisen. Er formte die
Nordafrikaner zu einem starken Nationalteam, das im Durchschnitt
zwei Punkte pro Spiel einfährt und zu Ägyptens erster WM-Teilnahme
seit fast drei Jahrzehnten.

Stärken und Schwächen:
Im Kader der Ägypter fehlen neben Mohamed Salah zwar die ganz
großen Namen. Trotzdem kann das WM-Aufgebot von Héctor Cúper mit
einer ganzen Menge Erfahrung aufwarten. Abgesehen von der
Sturmspitze in Cúpers favorisiertem 4-2-3-1-System sind alle
Schlüsselpositionen mit Legionären besetzt, die Erfahrung in Europa
gesammelt haben.

Aus dem Kader herauszuheben ist zudem Ägyptens 45-jähriger Torwart
Essam El Hadary heraus. El Hadary hatte zwar lediglich mal ein
kurzes Intermezzo in der Schweiz, kann aber mit 156 Länderspielen
überzeugen.
Die größte Baustelle der Ägypter ist der fehlende Knipser zwischen
den beiden Flügelspielern. Ein Spieler, der Salah entlastet und für
Sobhi das Toreschießen übernimmt.  Aber auch ohne einen
herausragenden Mittelstürmer hat Ägypten das Potential zumindest
die Gruppenphase zu überstehen - wenn Salah fit wird.

 

 


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