Simone Schwering, Vice President Barmer, zeigt: Kultureller Wandel ist der Schlüssel zur digitalen GKV

Simone Schwering, Vice President Barmer, zeigt: Kultureller Wandel ist der Schlüssel zur digitalen GKV

Simone Schwering ist Vice President bei der Barmer, einer der größten gesetzlichen Krankenkassen Deutschlands. Die studierte Juristin blickt auf eine langjährige Karriere im Gesundheitswesen zurück und ist heute maßgeblich für die Transformation der Ba...
40 Minuten

Beschreibung

vor 5 Monaten

Simone Schwering ist Vice President bei der
Barmer, einer der größten gesetzlichen Krankenkassen
Deutschlands. Die studierte Juristin blickt auf eine langjährige
Karriere im Gesundheitswesen zurück und ist heute maßgeblich für
die Transformation der Barmer verantwortlich – sowohl auf
organisatorischer als auch auf kultureller Ebene. Neben Themen
wie Digitalisierung, AI in healthcare und cultural change liegt
ihr besonders die Stärkung der Patient*innen im Gesundheitssystem
am Herzen – mit einem besonderen Fokus auf women’s health und
Prävention.
Der Startpunkt: Kultureller Wandel als Fundament der digitalen
Transformation

Zu Beginn des Gesprächs schildert Simone
Schwering, dass sich die Barmer aktuell inmitten einer
tiefgreifenden Transformation befindet. Neben demografischen
Veränderungen und wachsendem Digitalisierungsdruck sei besonders
die cultural transformation entscheidend. Mit dem
unternehmensweiten Programm Barmer One wurde dieser Wandel
strukturiert angestoßen. Dabei steht nicht eine rein
technologische Modernisierung im Vordergrund, sondern eine neue
Haltung, mehr Eigenverantwortung und echte Partizipation der
Mitarbeitenden. Statt zentraler Vorgaben entwickelte die
Organisation gemeinsam ein neues Führungsverständnis und eine
moderne, dezentrale Arbeitsweise.
Künstliche Intelligenz als logische Weiterentwicklung

Die digitale Transformation bei der Barmer geht längst über
einfache Digitalisierungsmaßnahmen hinaus: Der nächste Schritt
heißt AI in healthcare. Mit der Gründung von Barmer KI – einer
Innovationseinheit für Künstliche Intelligenz – wird das Thema
strategisch angegangen. Ziel ist es, sowohl interne Prozesse zu
vereinfachen (z. B. durch Chatbots zur
Mitarbeitendenunterstützung) als auch innovative Anwendungen für
die Versicherten zu schaffen – etwa im Bereich Prävention,
Diagnostik oder digitale Therapiebegleitung. Für Simone
Schwering ist klar: AI ist kein „nice to have“, sondern
existenziell.
Zwischen Akzeptanz und Aufbruch: Die Herausforderung des
Wandels

Ein zentrales Thema im Gespräch ist die Balance zwischen
notwendiger Veränderung und menschlicher Sorge vor dem
Unbekannten. Die Integration von AI wird bei der Barmer vor allem
auch durch eine altersbedingt hohe Fluktuation von Mitarbeitenden
vorangetrieben – rund 5.700 Personen werden in den nächsten
Jahren in Rente gehen. Simone Schwering betont,
dass AI nicht als Bedrohung gesehen werden soll, sondern als
Chance, Aufgaben neu zu denken und Arbeit sinnvoll zu
unterstützen – ohne Menschen zu ersetzen.
Women’s Health: Eine neue Rolle für Krankenkassen

Besonders am Herzen liegt Simone Schwering das
Thema women’s health. Die Barmer positioniert sich dabei nicht
als „Kontrollinstanz“, sondern als Unterstützerin für mehr
Selbstverantwortung und Gesundheitskompetenz. Mit Initiativen wie
dem Women’s Health Club, BGM-Konzepten wie „Menopause at Work“
oder einem Hitzeschutz-Leitfaden will die Kasse gezielt Frauen
ansprechen – aber auch Männer miteinbeziehen. Gesundheit wird
hier nicht nur als Reaktion auf Krankheit verstanden, sondern als
gestaltbarer Lebensbereich.
Die GKV im Wandel: Vom Kostenübernehmer zum Gesundheitspartner

Die Rolle der gesetzlichen Krankenkassen verändert sich. Für
Simone Schwering geht es darum, nicht nur
Leistungen zu bezahlen, sondern Patient Empowerment und
gesundheitsrelevante Informationen proaktiv zugänglich zu machen
– unabhängig von Öffnungszeiten, am besten digital unterstützt.
Sie sieht die GKV in einer aktiven Rolle: als Enabler für gute
Entscheidungen, als Wissenspartner und als Brücke zwischen
Sektoren. In einer Zeit, in der Gesundheitskosten durch
ineffiziente oder unnötige Versorgung entstehen, sei Information
entscheidend.
Zusammenarbeit statt Silodenken: Warum Innovation Partnerschaft
braucht

Statt alles selbst zu machen, setzt Simone
Schwering auf Kooperation mit Expertinnen aus der
Wirtschaft, Wissenschaft und dem digitalen Sektor.
Public-Private-Partnerships sieht sie als essenziell – nicht nur,
um mit der rasanten Entwicklung im Bereich AI in healthcare
Schritt zu halten, sondern auch, um neue Versorgungsmodelle
nachhaltig finanzieren zu können. Wichtig ist dabei, dass jede
Organisation in ihrer Core Competence bleibt und die Patientinnen
im Mittelpunkt stehen.
Simone Schwering über neue Rollen, mutige Entscheidungen und
den Wert von Offenheit

Am Ende des Gesprächs wird deutlich: Simone
Schwering verkörpert einen neuen Typ Führungskraft im
Gesundheitswesen. Sie verbindet juristisches Know-how mit
strategischer Weitsicht, menschlichem Gespür und technologischem
Verständnis. Ihr Ansatz ist pragmatisch, partizipativ und
gleichzeitig visionär – ob es um die Umgestaltung interner
Strukturen, den Einsatz von AI oder neue Angebote für Versicherte
geht. Der rote Faden dabei: Menschen in ihrer
Gesundheitskompetenz zu stärken und das System auf die Zukunft
vorzubereiten.
Simone Schwering über die neue Rolle der GKV,
künstliche Intelligenz und den Mut zur Veränderung

Diese Folge ist ein Muss für alle, die sich für die digitale
Zukunft des Gesundheitswesens interessieren. Simone
Schwering zeigt, wie kultureller Wandel, digitale Tools
und menschliche Nähe sich nicht ausschließen, sondern ein starkes
Trio bilden können. Hört rein und erfahrt, wie eine der größten
Krankenkassen Deutschlands mutig neue Wege geht – von Barmer One
über AI in healthcare bis hin zu Women’s Health als strategischem
Thema.


Der Arzt im technischen Zeitalter
Ingas BuchtipP

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Kultureller Wandel ist der Schlüssel zur digitalen GKV erschien
zuerst auf Visionäre der Gesundheit.

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