Dr. Yves Nordmann über Vision, Daten und Vertrauen: Wie ein digital denkender Arzt unser Gesundheitssystem verändern will
Wer ist Yves Nordmann? Dr. Yves Nordmann ist nicht nur
praktizierender Kinderarzt mit eigener Praxis in Zürich, sondern
auch einer der visionärsten digitalen Gesundheitsunternehmer
Europas. Mit einem schweizerisch-israelischen Hintergrund und einer
tie...
44 Minuten
Podcast
Podcaster
Beschreibung
vor 7 Monaten
Wer ist Yves Nordmann?
Dr. Yves Nordmann ist nicht nur praktizierender Kinderarzt mit
eigener Praxis in Zürich, sondern auch einer der visionärsten
digitalen Gesundheitsunternehmer Europas. Mit einem
schweizerisch-israelischen Hintergrund und einer tiefen
Verwurzelung in Medizin und Technik hat er Unternehmen wie
Welldoc, Oviva,
e-Medicus, docdok.health und docjo.health
mitgegründet. Seine Mission: medizinisches Fachpersonal
entlasten, Patient:innen empowern und eine menschlichere,
datengetriebene Versorgung ermöglichen.
Vom Praxisalltag zur digitalen Revolution
Nordmanns Weg in die Welt der digitalen Gesundheitslösungen
begann mit einem Aha-Erlebnis: Während eines
Forschungsaufenthalts am renommierten Joslin Diabeter Center in
den USA fiel ihm auf, dass Patient:innen zwar monatelang auf
einen Termin warteten, aber dann ihre wichtigsten Daten – etwa
Blutzuckerwerte – nicht zur Hand hatten. Die Lösung:
Welldoc, die erste von der FDA zugelassene
medizinische App in den USA, die Blutzuckerdaten via Bluetooth
vom Messgerät auf ein Nokia-Handy übertrug. So einfach, so
revolutionär.
Daten als Schlüssel zu personalisierter Medizin
Für Nordmann sind Daten mehr als Zahlen – sie sind der Schlüssel
zur Zukunft der Medizin. Während früher nur klinische Daten
berücksichtigt wurden, erkennt man heute die Relevanz von
patientengenerierten Daten: Bewegungsverhalten,
Ernährung, Symptome, Stimmungen. Diese Daten liegen jedoch oft in
Silos – verteilt auf Arztpraxen, Kliniken und Patient:innen
selbst. Erst durch die Vernetzung entsteht ein ganzheitliches
Bild, das echte personalisierte Medizin
ermöglicht. Nordmann plädiert daher klar gegen ein
„One-size-fits-all“-Modell im Gesundheitssystem.
Oviva: Digitale Ernährungstherapie für alle
Ein weiteres Beispiel aus Nordmanns Innovationswerkstatt ist
Oviva – eine App, die digitale
Ernährungsberatung ermöglicht, besonders für übergewichtige
Jugendliche. Die Idee entstand aus der Erkenntnis, dass es zu
wenige spezialisierte Fachkräfte gibt, aber viele Patient:innen,
die Unterstützung brauchen. Oviva setzt auf einen hybriden
Ansatz: digitale Inhalte kombiniert mit menschlicher Begleitung.
Trotz regulatorischer Hürden, etwa in Deutschland bei den DiGAs,
zeigt die internationale Evidenz, dass gerade diese
Kombination aus Technologie und menschlichem
Kontakt am wirksamsten ist.
Epacura: Die EPA neu gedacht
Ein zentrales Thema ist für Nordmann die elektronische
Patientenakte (EPA). Während sie in Deutschland und der
Schweiz oft als „PDF-Friedhof“ wahrgenommen wird, entwickelt er
mit dem Unternehmen Epacura eine neue Lösung:
strukturierte Daten, frühzeitige Anamnese, smarte Vorbereitung
auf Arztgespräche. Das Ziel: Ärzt:innen mehr Zeit für echte
Gespräche geben, indem die Vorbereitung digital und intelligent
erfolgt. So soll aus Datensammlung echte
Versorgungsqualität entstehen – sowohl für
Patient:innen als auch für das medizinische Fachpersonal.
Velaria: KI-gestützte Therapie bei Atemwegserkrankungen
Mit Velaria bringt Nordmann eine Lösung für
Asthma und COPD auf den Markt. Hier werden Symptome
kontinuierlich dokumentiert und mit ärztlichen Vorgaben
abgeglichen – ganz im Sinne der internationalen Leitlinien. Ziel
ist es, Patient:innen datenbasiert zu begleiten und gleichzeitig
Ärzt:innen eine fundierte Entscheidungsgrundlage zu liefern.
Statt „Gefühlsmedizin“ wird hier präzise digitale
Begleitung Realität.
Wie entsteht bei Yves Nordmann Innovation?
Für Nordmann beginnt Innovation immer mit einem echten
Versorgungsproblem – erlebt in der Praxis. Dann stellt er sich
die Frage: Wie kann eine Lösung in den bestehenden
Arbeitsablauf von Ärzt:innen integriert werden, ohne sie
zu überfordern? Wichtig ist ihm, dass neue Tools nicht als
Bedrohung, sondern als Erleichterung
wahrgenommen werden. Deshalb setzt er auf einfache Integration,
direkte Einbindung des medizinischen Personals und spürbare
Entlastung – etwa durch Chatfunktionen, Video-Sprechstunden oder
automatisierte Vorab-Anamnese.
Vertrauen als Fundament: Die Kraft der ersten Begegnung
Ein zentrales Motiv der Folge ist das Vertrauen zwischen
Ärzt:innen und Patient:innen. Nordmann beschreibt
eindrucksvoll, wie ein gut vorbereiteter Erstkontakt die gesamte
Behandlungsbeziehung prägen kann – oft über Jahre hinweg. Wenn
Patient:innen sich gesehen fühlen, wenn Ärzt:innen bereits
Informationen haben, entsteht eine Verbindung, die wirkt.
Nordmann nennt konkrete Beispiele – etwa die Heilung einer
Jugendlichen mit Anorexie nach gezielter, datengestützter
Vorbereitung.
Was treibt Yves Nordmann an?
Er selbst sieht seinen Antrieb als „genetisches Geschenk“,
verwurzelt in einer orthodox-jüdischen Familie, in der das
Studium alter Texte wie Tora und Talmud früh eine Lern-
und Innovationskultur vermittelte. Gleichzeitig lebt er
diese Offenheit für Wandel jeden Tag als praktizierender Arzt.
Sein Rat an Kolleg:innen: keine Angst vor digitalen Tools – wenn
sie gut gemacht sind, unterstützen sie uns und
machen unsere Arbeit wirksamer und menschlicher.
Yves Nordmann verändert nicht nur Systeme – er verändert
Perspektiven
Diese Podcastfolge ist ein echtes Plädoyer für ein neues Denken
im Gesundheitswesen: patientenzentriert, datenbasiert, empathisch
und mutig. Yves Nordmann zeigt mit beeindruckender Klarheit, wie
wir aus der Praxis heraus Lösungen entwickeln können, die
digital und menschlich zugleich sind.
Unbedingt reinhören – es lohnt sich!
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Oviva Therapie, Technologie und Prävention vereint
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verändert – Ein Blick hinter die Kulissen mit Prof. Dr.
Martin Hirsch
Der Beitrag Dr. Yves Nordmann über Vision, Daten und Vertrauen:
Wie ein digital denkender Arzt unser Gesundheitssystem verändern
will erschien zuerst auf Visionäre der Gesundheit.
Dr. Yves Nordmann ist nicht nur praktizierender Kinderarzt mit
eigener Praxis in Zürich, sondern auch einer der visionärsten
digitalen Gesundheitsunternehmer Europas. Mit einem
schweizerisch-israelischen Hintergrund und einer tiefen
Verwurzelung in Medizin und Technik hat er Unternehmen wie
Welldoc, Oviva,
e-Medicus, docdok.health und docjo.health
mitgegründet. Seine Mission: medizinisches Fachpersonal
entlasten, Patient:innen empowern und eine menschlichere,
datengetriebene Versorgung ermöglichen.
Vom Praxisalltag zur digitalen Revolution
Nordmanns Weg in die Welt der digitalen Gesundheitslösungen
begann mit einem Aha-Erlebnis: Während eines
Forschungsaufenthalts am renommierten Joslin Diabeter Center in
den USA fiel ihm auf, dass Patient:innen zwar monatelang auf
einen Termin warteten, aber dann ihre wichtigsten Daten – etwa
Blutzuckerwerte – nicht zur Hand hatten. Die Lösung:
Welldoc, die erste von der FDA zugelassene
medizinische App in den USA, die Blutzuckerdaten via Bluetooth
vom Messgerät auf ein Nokia-Handy übertrug. So einfach, so
revolutionär.
Daten als Schlüssel zu personalisierter Medizin
Für Nordmann sind Daten mehr als Zahlen – sie sind der Schlüssel
zur Zukunft der Medizin. Während früher nur klinische Daten
berücksichtigt wurden, erkennt man heute die Relevanz von
patientengenerierten Daten: Bewegungsverhalten,
Ernährung, Symptome, Stimmungen. Diese Daten liegen jedoch oft in
Silos – verteilt auf Arztpraxen, Kliniken und Patient:innen
selbst. Erst durch die Vernetzung entsteht ein ganzheitliches
Bild, das echte personalisierte Medizin
ermöglicht. Nordmann plädiert daher klar gegen ein
„One-size-fits-all“-Modell im Gesundheitssystem.
Oviva: Digitale Ernährungstherapie für alle
Ein weiteres Beispiel aus Nordmanns Innovationswerkstatt ist
Oviva – eine App, die digitale
Ernährungsberatung ermöglicht, besonders für übergewichtige
Jugendliche. Die Idee entstand aus der Erkenntnis, dass es zu
wenige spezialisierte Fachkräfte gibt, aber viele Patient:innen,
die Unterstützung brauchen. Oviva setzt auf einen hybriden
Ansatz: digitale Inhalte kombiniert mit menschlicher Begleitung.
Trotz regulatorischer Hürden, etwa in Deutschland bei den DiGAs,
zeigt die internationale Evidenz, dass gerade diese
Kombination aus Technologie und menschlichem
Kontakt am wirksamsten ist.
Epacura: Die EPA neu gedacht
Ein zentrales Thema ist für Nordmann die elektronische
Patientenakte (EPA). Während sie in Deutschland und der
Schweiz oft als „PDF-Friedhof“ wahrgenommen wird, entwickelt er
mit dem Unternehmen Epacura eine neue Lösung:
strukturierte Daten, frühzeitige Anamnese, smarte Vorbereitung
auf Arztgespräche. Das Ziel: Ärzt:innen mehr Zeit für echte
Gespräche geben, indem die Vorbereitung digital und intelligent
erfolgt. So soll aus Datensammlung echte
Versorgungsqualität entstehen – sowohl für
Patient:innen als auch für das medizinische Fachpersonal.
Velaria: KI-gestützte Therapie bei Atemwegserkrankungen
Mit Velaria bringt Nordmann eine Lösung für
Asthma und COPD auf den Markt. Hier werden Symptome
kontinuierlich dokumentiert und mit ärztlichen Vorgaben
abgeglichen – ganz im Sinne der internationalen Leitlinien. Ziel
ist es, Patient:innen datenbasiert zu begleiten und gleichzeitig
Ärzt:innen eine fundierte Entscheidungsgrundlage zu liefern.
Statt „Gefühlsmedizin“ wird hier präzise digitale
Begleitung Realität.
Wie entsteht bei Yves Nordmann Innovation?
Für Nordmann beginnt Innovation immer mit einem echten
Versorgungsproblem – erlebt in der Praxis. Dann stellt er sich
die Frage: Wie kann eine Lösung in den bestehenden
Arbeitsablauf von Ärzt:innen integriert werden, ohne sie
zu überfordern? Wichtig ist ihm, dass neue Tools nicht als
Bedrohung, sondern als Erleichterung
wahrgenommen werden. Deshalb setzt er auf einfache Integration,
direkte Einbindung des medizinischen Personals und spürbare
Entlastung – etwa durch Chatfunktionen, Video-Sprechstunden oder
automatisierte Vorab-Anamnese.
Vertrauen als Fundament: Die Kraft der ersten Begegnung
Ein zentrales Motiv der Folge ist das Vertrauen zwischen
Ärzt:innen und Patient:innen. Nordmann beschreibt
eindrucksvoll, wie ein gut vorbereiteter Erstkontakt die gesamte
Behandlungsbeziehung prägen kann – oft über Jahre hinweg. Wenn
Patient:innen sich gesehen fühlen, wenn Ärzt:innen bereits
Informationen haben, entsteht eine Verbindung, die wirkt.
Nordmann nennt konkrete Beispiele – etwa die Heilung einer
Jugendlichen mit Anorexie nach gezielter, datengestützter
Vorbereitung.
Was treibt Yves Nordmann an?
Er selbst sieht seinen Antrieb als „genetisches Geschenk“,
verwurzelt in einer orthodox-jüdischen Familie, in der das
Studium alter Texte wie Tora und Talmud früh eine Lern-
und Innovationskultur vermittelte. Gleichzeitig lebt er
diese Offenheit für Wandel jeden Tag als praktizierender Arzt.
Sein Rat an Kolleg:innen: keine Angst vor digitalen Tools – wenn
sie gut gemacht sind, unterstützen sie uns und
machen unsere Arbeit wirksamer und menschlicher.
Yves Nordmann verändert nicht nur Systeme – er verändert
Perspektiven
Diese Podcastfolge ist ein echtes Plädoyer für ein neues Denken
im Gesundheitswesen: patientenzentriert, datenbasiert, empathisch
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will erschien zuerst auf Visionäre der Gesundheit.
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