Können wir uns so hohe Staatsschulden überhaupt leisten?
Die Ökonomin Veronika Grimm kritisiert das von Union und SPD
geplante Sondervermögen. Sie sagt, das kann zu einer neuen
Eurokrise führen.
55 Minuten
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Beschreibung
vor 8 Monaten
Die wohl künftige Regierung will mit einem neuen Sondervermögen die
Schuldenbremse umgehen und daraus Investitionen in Infrastruktur
finanzieren. Für die Verteidigung wollen Union und SPD sogar
unbegrenzt Kredite aufnehmen können. Aber kann Deutschland sich das
überhaupt leisten? Die Ökonomin und Wirtschaftsweise Veronika Grimm
ist eine der ärgsten Kritikerinnen der Pläne. Im
ZEIT-Wirtschaftspodcast "Ist das eine Blase?" warnt sie: "Wir
manövrieren uns, wenn wir so weitermachen, in den Vorabend einer
Eurokrise." Und: Wenn man da nahe genug dran ist, ist es sehr, sehr
schwer, sie aufzuhalten." Das Problem sei dabei gar nicht mal so
sehr, dass Deutschland seine Kreditvergabe massiv ausweitet –
sondern dass andere Länder ihre Verschuldung auch drastisch erhöhen
könnten. "Die drei großen europäischen Volkswirtschaften Spanien,
Italien und Frankreich haben aktuell schon Schuldenstände über
100 Prozent", gibt Grimm im Podcast zu bedenken. Schon in der
Coronakrise hätten manche Länder die höhere Schuldenaufnahme nicht
aus eigener Kraft stemmen können, weil zu hohe Zinsen fällig
geworden wären. "Wir mussten uns dafür gemeinsam in der Eurozone
verschulden. Und der Stabilitätsanker war Deutschland", sagt Grimm.
"Wenn wir jetzt unseren eigenen Schuldenstand erhöhen, dann
verlieren wir möglicherweise unsere Rolle als Stabilitätsanker."
Warum Grimm die Mehrausgaben für Verteidigung schon eher für
gerechtfertigt hält und an welcher Stelle sie sparen würde, hört
ihr in der neuen Folge. Im Wirtschaftspodcast "Ist das eine Blase?"
sprechen Carla Neuhaus, Jens Tönnesmann und Zacharias Zacharakis
immer montags über das, was die Welt im Innersten zusammenhält:
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Schuldenbremse umgehen und daraus Investitionen in Infrastruktur
finanzieren. Für die Verteidigung wollen Union und SPD sogar
unbegrenzt Kredite aufnehmen können. Aber kann Deutschland sich das
überhaupt leisten? Die Ökonomin und Wirtschaftsweise Veronika Grimm
ist eine der ärgsten Kritikerinnen der Pläne. Im
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manövrieren uns, wenn wir so weitermachen, in den Vorabend einer
Eurokrise." Und: Wenn man da nahe genug dran ist, ist es sehr, sehr
schwer, sie aufzuhalten." Das Problem sei dabei gar nicht mal so
sehr, dass Deutschland seine Kreditvergabe massiv ausweitet –
sondern dass andere Länder ihre Verschuldung auch drastisch erhöhen
könnten. "Die drei großen europäischen Volkswirtschaften Spanien,
Italien und Frankreich haben aktuell schon Schuldenstände über
100 Prozent", gibt Grimm im Podcast zu bedenken. Schon in der
Coronakrise hätten manche Länder die höhere Schuldenaufnahme nicht
aus eigener Kraft stemmen können, weil zu hohe Zinsen fällig
geworden wären. "Wir mussten uns dafür gemeinsam in der Eurozone
verschulden. Und der Stabilitätsanker war Deutschland", sagt Grimm.
"Wenn wir jetzt unseren eigenen Schuldenstand erhöhen, dann
verlieren wir möglicherweise unsere Rolle als Stabilitätsanker."
Warum Grimm die Mehrausgaben für Verteidigung schon eher für
gerechtfertigt hält und an welcher Stelle sie sparen würde, hört
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