Michael Conrad: Eine Werbelegende spricht über legendäre Slogans, Altersbilder und Neuanfänge
Was Werbekampagnen von heute oft fehlt und warum die
Einwortstrategie zeitlos ist.
46 Minuten
Podcast
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Der Interview-Podcast für anspruchsvolle Menschen über 50
Beschreibung
vor 9 Monaten
Was Werbekampagnen von heute oft fehlt und warum die
Einwortstrategie zeitlos ist.
Ein Mann, der die Werbung revolutionierte, ein kreativer Kopf,
der immer noch voller Ideen steckt, und ein Musiker mit Herz und
Humor: Michael Conrad erzählt in unserem LIVVING Podcast von
seinem außergewöhnlichen Lebensweg. Warum ihn die Werbung nie
ganz loslassen kann, welche Rolle ältere Generationen in der
Kreativbranche spielen und warum er in Memphis einen Song schrieb
– all das erfahren Sie in dieser besonderen Episode.
Warum wir Michael Conrad eingeladen haben?
Weil er das ist, was viele wohl als
„Werbelegende“ bezeichnen würden.
Michael Conrad, Jahrgang 1944, hat als international agierender
Werbemann die Markenwahrnehmung der
Boomer-Generation nachhaltig geprägt. Von ihm
stammen ikonische Werbeslogans wie „An meine Haut lasse ich nur
Wasser und CD“ aus dem Jahr 1971. Durch seine kreativen
Ideen wurde der Fiat Panda zur „tollen Kiste“, und er hat über
zwei Jahrzehnte dazu beigetragen, dass der Marlboro-Mann fest im
Sattel blieb.
Anfang 2003 verabschiedete er sich offiziell in den Ruhestand –
aber ein Visionär wie er bleibt nicht lange untätig. 2004
gründete er mit dem ADC Deutschland die „Berlin School of
Creative Leadership“, eine Institution, die sich der
Ausbildung kreativer Führungskräfte widmet. Heute lebt Michael
Conrad in Zürich, berät weiterhin Unternehmen und bleibt eine
kreative Inspirationsquelle für die Branche und darüber
hinaus.
Darstellung älterer Menschen in der Werbung?
Die Werbung hat oft ein Problem mit dem Alter – das ist zumindest
ein weit verbreiteter Vorwurf. Doch Michael sieht das
differenzierter:
„Ich bemerke keine Altersdiskriminierung, aber ich
bemerke sehr viel unstrategische, klischeehafte
Werbung.“
Für ihn geht es weniger um das Alter an sich, sondern darum,
psychografische Zielgruppen zu erkennen – also
Menschen mit gemeinsamen Verhaltensweisen und Bedürfnissen,
unabhängig vom Geburtsjahr. Besonders hebt er Marken hervor, die
dies bereits umsetzen, wie die Dove-Kampagnen,
die sich auf authentische Schönheit konzentrieren.
Doch in vielen Fällen wird laut Michael Conrad zu schnell
und zu oberflächlich gearbeitet. Gute Werbung brauche
einen starken strategischen Ansatz – und das sieht er in vielen
modernen Kampagnen nicht mehr.
Warum sind ältere Generationen in der Kreativbranche so
wertvoll?
Viele Werbeschaffende über 50 haben das Gefühl, dass sie in der
Branche keine Rolle mehr spielen. Ein Fehler, sagt Michael.
Gerade in der Kombination aus Erfahrung und frischen Ideen liegt
großes Potenzial.
„McDonald's hat 'I'm loving it' nicht von jungen
Kreativen bekommen, sondern von zwei erfahrenen Werbern über 60.
Und der Slogan läuft seit über 20 Jahren erfolgreich.“
Sein Vorschlag: Unternehmen sollten gezielt ältere
Mitarbeiter einbinden – als Berater, als Mentoren oder als
kreative Köpfe. Denn in der Werbung geht es nicht darum,
jung zu sein, sondern darum, Menschen zu verstehen.
Wie ein Wochenende ohne Gitarre zu einem Song wurde –
Michael Conrads Bonustrack
Ein ganz besonderes Highlight erwartet die Hörer am Ende dieser
Podcast-Episode: Michael Conrad ist leidenschaftlicher
Songwriter, Sänger und Gitarrist. Aus kleinen Alltagsgeschichten
werden so großartige Songs. Und das Beste:
Michael klingt dabei wie Johnny Cash! Seine
tiefe, warme Stimme und der typische Country-Vibe machen den Song
zu einem echten Highlight.
Also, unbedingt bis zum Ende dranbleiben – es lohnt
sich!
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