Humor hilft – auch an den Solothurner Filmtagen

Humor hilft – auch an den Solothurner Filmtagen

Wieso ernst, wenn es auch heiter geht? Zumal beherztes Lachen gerade in der dunklen Jahreszeit oft die beste Medizin ist. Keiner weiss das besser als Regisseur Thomas Haemmerli, der mit seinen gewitzten Dokumentationen Tod und Chaos die Stirn bietet.
27 Minuten

Beschreibung

vor 1 Monat
Wieso ernst, wenn es auch heiter geht? Zumal beherztes Lachen
gerade in der dunklen Jahreszeit oft die beste Medizin ist. Keiner
weiss das besser als Regisseur Thomas Haemmerli, der mit seinen
gewitzten Dokumentationen Tod und Chaos die Stirn bietet. Wie
lustig ist unser Land? Nicht besonders, würde man auf Anhieb wohl
sagen. «Why so serious?» fragen darum führende Köpfe der
Solothurner Filmtage und beleuchten den subtilen Humor, der aktuell
in auffallend vielen Dokus zu finden ist. Im Gute-Laune-Hoch
befindet sich – «Tschugger» und «Bon Schuur Ticino» sei Dank – die
Schweiz seit geraumer Zeit auch an der Komödienfront. Mehr noch:
Betrachtet man die gesamte Filmgeschichte, merkt man, wie
omnipräsent das Lachen in Schweizer Kinos ist. Unter den zehn
erfolgreichsten einheimischen Filmen befinden sich nicht weniger
als sieben Komödien. Warum ist das so? Und was macht eine gute
Schweizer Komödie aus? Regisseur Peter Luisi, der Schöpfer von
Publikumshits wie «Flitzer» und «Bon Schuur Ticino» produziert nur
das, was er selber lustig findet. Er ist überzeugt: Schweizerinnen
und Schweizer lachen am liebsten über sich selbst. Weniger positiv
bewertet Kabarettistin Lisa Stoll die Schweizer Kinokomödie: Diese
biete oft bloss Kinderhumor für Erwachsene – ohne jeglichen Biss.
Eröffnet wird die 60. Werkschau des Schweizer Films allerdings
nicht mit einer kindgerechten Komödie, sondern einer historischen
Dokumentation von Thomas Haemmerli. Deren Titel «Die
Hinterlassenschaft des Bruno Stefanini» verspricht auf den ersten
Blick eher Belehrung als Unterhaltung. Nur wer Haemmerlis
bisheriges Kino-Oeuvre, beginnend mit seiner verstorbenen
Messie-Mutter in «Sieben Mulden und eine Leiche» kennt, ahnt: Dank
heiterer Tonalität und feiner ironischen Spitzen dürfte auch
diesmal kein Auge trocken bleiben. Ein milliardenschwerer Messie im
Eröffnungsfilm, ein schizophrener Vater in «Bilder im Kopf», der
erbitterte Kampf zwischen Velos und Autos in «Automania»: Diverse
Dokus der Solothurner Filmtage behandeln schwere Themen, servieren
sie aber als leichte Kost. Das Kunststück gelingt dank einer
wohldosierten Prise Heiterkeit. «Kulturplatz» zeigt, wie Humor
hilft, Schweres leichter zu verdauen.

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