Russische Energie: "Wir haben uns vollgesaugt wie Drogenabhängige mit billigem Stoff"
Seit Russland die Ukraine angegriffen hat, streitet Deutschland
über die Folgen des Kriegs für seine Energieversorgung. Jahrelang
hat man sich auf die russische Energie verlassen. Nun ist diese
Abhängigkeit auf einmal eine Bedrohung für die Wirtschaft. Di
53 Minuten
Podcast
Podcaster
Beschreibung
vor 3 Jahren
Seit Russland die Ukraine angegriffen hat, streitet Deutschland
über die Folgen des Kriegs für seine Energieversorgung. Jahrelang
hat man sich auf die russische Energie verlassen. Nun ist diese
Abhängigkeit auf einmal eine Bedrohung für die Wirtschaft. Die
Preise für Heizöl, Benzin und Gas steigen immens – schon überlegt
die Politik, Ölkonzerne mit einer Extrasteuer auf ihre Gewinne zu
belegen. Derweil schwelt die Frage: Könnte man sich nicht ganz
unabhängig machen von russischem Öl und Gas? Was würde das kosten?
Und könnte es Russland wirtschaftlich in die Knie zwingen? In einer
Livefolge des Wirtschaftspodcasts "Ist das eine Blase?",
aufgenommen auf dem Podcastfestival von ZEIT ONLINE, haben die
Moderatorinnen Lisa Nienhaus und Lisa Hegemann den Ökonomen Moritz
Schularick zu Gast. Er gehört zu einer Gruppe von Ökonomen, die
eine der ersten Studien dazu präsentiert haben, was ein
Energieembargo gegen Russland für die deutsche Wirtschaft bedeuten
würde. Ihr Ergebnis machte Schlagzeilen, denn es besagte in
Schularicks Worten: "Es ist keine Größenordnung, bei der man sagen
muss, Putin hat uns völlig in der Tasche und wir können gar nicht
mehr agieren und liegen wie ein Maikäfer auf dem Fußboden und
können nur noch mit den Füßen strampeln." Im Podcast plädiert
Schularick für ein rasches Gasembargo und mahnt: "Nichtstun hat
auch Kosten. Das ist Politikern immer so sehr schwer beizubringen."
Er kritisiert, dass die Politik der Industrie zu viel Gewicht
beimesse: "Ein Fünftel der deutschen Arbeitsplätze sind in der
Industrie, ein Fünftel der deutschen Wirtschaftsleistung kommt aus
der Industrie. Aber wenn sie zusammen mit den Gewerkschaften
unisono mit einer Stimme sprechen, tut die Industrie so, als würde
sie für 80 Prozent des Landes sprechen." Die Chemieindustrie
verglich er mit den Banken in Zeiten der Finanzkrise. "Die Deutsche
Bank von heute ist die BASF. Die BASF ist mit ihrer Gasabhängigkeit
von Russland Risiken eingegangen, für die wir jetzt als
Steuerzahler die Zeche zahlen, auch übrigens außenpolitisch die
Zeche zahlen." Im Wirtschaftspodcast "Ist das eine Blase?" sprechen
Lisa Nienhaus, Jens Tönnesmann und Lisa Hegemann immer montags über
das, was die Welt im Innersten zusammenhält: Geld, Macht,
Gerechtigkeit. Immer mit einem Gast – und einem Tier. [ANZEIGE]
Mehr über die Angebote unserer Werbepartnerinnen und -partner
finden Sie HIER. [ANZEIGE] Mehr hören? Dann testen Sie unser
Podcast-Abo mit Zugriff auf alle Dokupodcasts und unser
Podcast-Archiv. Jetzt 4 Wochen kostenlos testen. Und falls Sie uns
nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4
Wochen kostenlos DIE ZEIT. Hier geht's zum Angebot.
über die Folgen des Kriegs für seine Energieversorgung. Jahrelang
hat man sich auf die russische Energie verlassen. Nun ist diese
Abhängigkeit auf einmal eine Bedrohung für die Wirtschaft. Die
Preise für Heizöl, Benzin und Gas steigen immens – schon überlegt
die Politik, Ölkonzerne mit einer Extrasteuer auf ihre Gewinne zu
belegen. Derweil schwelt die Frage: Könnte man sich nicht ganz
unabhängig machen von russischem Öl und Gas? Was würde das kosten?
Und könnte es Russland wirtschaftlich in die Knie zwingen? In einer
Livefolge des Wirtschaftspodcasts "Ist das eine Blase?",
aufgenommen auf dem Podcastfestival von ZEIT ONLINE, haben die
Moderatorinnen Lisa Nienhaus und Lisa Hegemann den Ökonomen Moritz
Schularick zu Gast. Er gehört zu einer Gruppe von Ökonomen, die
eine der ersten Studien dazu präsentiert haben, was ein
Energieembargo gegen Russland für die deutsche Wirtschaft bedeuten
würde. Ihr Ergebnis machte Schlagzeilen, denn es besagte in
Schularicks Worten: "Es ist keine Größenordnung, bei der man sagen
muss, Putin hat uns völlig in der Tasche und wir können gar nicht
mehr agieren und liegen wie ein Maikäfer auf dem Fußboden und
können nur noch mit den Füßen strampeln." Im Podcast plädiert
Schularick für ein rasches Gasembargo und mahnt: "Nichtstun hat
auch Kosten. Das ist Politikern immer so sehr schwer beizubringen."
Er kritisiert, dass die Politik der Industrie zu viel Gewicht
beimesse: "Ein Fünftel der deutschen Arbeitsplätze sind in der
Industrie, ein Fünftel der deutschen Wirtschaftsleistung kommt aus
der Industrie. Aber wenn sie zusammen mit den Gewerkschaften
unisono mit einer Stimme sprechen, tut die Industrie so, als würde
sie für 80 Prozent des Landes sprechen." Die Chemieindustrie
verglich er mit den Banken in Zeiten der Finanzkrise. "Die Deutsche
Bank von heute ist die BASF. Die BASF ist mit ihrer Gasabhängigkeit
von Russland Risiken eingegangen, für die wir jetzt als
Steuerzahler die Zeche zahlen, auch übrigens außenpolitisch die
Zeche zahlen." Im Wirtschaftspodcast "Ist das eine Blase?" sprechen
Lisa Nienhaus, Jens Tönnesmann und Lisa Hegemann immer montags über
das, was die Welt im Innersten zusammenhält: Geld, Macht,
Gerechtigkeit. Immer mit einem Gast – und einem Tier. [ANZEIGE]
Mehr über die Angebote unserer Werbepartnerinnen und -partner
finden Sie HIER. [ANZEIGE] Mehr hören? Dann testen Sie unser
Podcast-Abo mit Zugriff auf alle Dokupodcasts und unser
Podcast-Archiv. Jetzt 4 Wochen kostenlos testen. Und falls Sie uns
nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4
Wochen kostenlos DIE ZEIT. Hier geht's zum Angebot.
Weitere Episoden
56 Minuten
vor 6 Tagen
1 Stunde 7 Minuten
vor 1 Woche
27 Minuten
vor 2 Wochen
56 Minuten
vor 3 Wochen
43 Minuten
vor 1 Monat
In Podcasts werben
Kommentare (0)