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Aufreger der Woche: US-Pleitegeier kreist noch
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vor 4 Monaten
Beruhigungspille: Die US-Schuldendecke wurde seit 1917
schon 79 mal angehoben
Was für ein Gegacker um die Anhebung der US-Schuldenobergrenze,
mit dem Nebeneffekt, dass die Volatilität an den Anleihenmärkten
diese Woche sehr stark angestiegen ist. Dies gemessen am
Move-Index von Merrill Lynch, der die implizite Volatilität von
US-Staatsanleihen unterschiedlicher Laufzeiten misst. Auch
US-Ratingagenturen warnen davor, dass der USA eine Herabstufung
der Kreditwürdigkeit und damit höhere Verschuldungskosten drohen
könnte, wenn man sich nicht zeitgerecht auf eine Anhebung der
Schuldendecke einigt. Das letzte Mal, wo man bis zum letzten
Moment damit zögerte war 2011 und das führte auch zu den
stärksten Aktieneinbrüchen seit der Finanzkrise 2008.
Natürlich bin auch ich überzeugt, dass die US-Regierung die
Schuldenobergrenze zumindest ausgesetzt, also dass alles nicht so
heiß gegessen wie gekocht wird. Schließlich wurde die „Debt
Ceiling“, seit ihrer Einführung 1917 schon 79 mal angehoben.
Wäre ich nicht vom guten Ende überzeugt, hätte ich mir nicht
gewagt sehr kurzfristige US-Staatsanleihen mit einer
Jahresrendite von 5,25 Prozent ins persönliche Portfolio zu
legen. Ich möchte die regelmäßig wiederkehrende Insolvenzgefahr
aber auch nicht kleinreden. Dafür sind die Folgen viel zu ernst.
Die Szenarien des Weißen Haus gehen davon aus, dass alleine das
politische Geplänkel um eine mögliche Staatpleite in den USA rund
200.000 Jobs und 0,3 Prozent Wachstum kostet und die
US-Arbeitslosigkeit um 0,1 Prozent erhöht. Ein vorrübergehender
Zahlungsausfall würde da schon 500.000 Arbeitsplätze bzw. 0,6
Prozent BIP -Wachstum kosten und die Arbeitslosenrate um 0,3
Prozent in den USA erhöhen. Beim Supergau, einem länger
anhaltenden Zahlungsausfall im dritten Quartal 2023 wären dann
schon 8,3 Millionen Jobs in Amerika gefährdet. Es würde der
größten Volkswirtschaft der Welt 6,1 Prozent Wachstum kosten. Die
Arbeitslosigkeit würde um fünf Prozent steigen, ganz zu schweigen
von den Folgen für die globale Wirtschaft. Nicht umsonst sind die
Renditen von US-Staatsanleihen, die rund um den Tag X im Juni
2023 auslaufen seit April um 20 Prozent gestiegen.
In good old Europe schaut es wirtschaftlich aber auch nicht rosig
aus. Wie das deutsche statistische Bundesamt am Donnerstag
mitteilte ist die deutsche Wirtschaft im ersten Quartal 2023
gegenüber dem 4. Quartal 2022 nochmals um 0,3 Prozent
geschrumpft. Dabei ist man von einer Stagnation ausgegangen.
Baldrian für die strapazierten Anlegernerven sind da Quality
Growth-Aktien. Genau um die geht es in der am Sonntag
erscheinenden neuen Folge der GELDMEISTERIN mit Podcast-Gast
Peter Seilern von Seilern Investment Management. Ich hoffe wir
hören uns.
Schönes Wochenende wünscht Podcast-Host der GELDMEISTERIN und
BÖRSENMINUTE Julia Kistner. Übrigens: Dies ist die 580.te Folge
der Börsenminute, vielleicht ein schöner Anlass, den Podcast
weiterzuempfehlen oder abonnieren.
Rechtshinweis: Dies ist die Meinunung der
Autorin und keine Anlageempfehlung. Was ihr daraus macht ist Eure
Sache, Julia Kistner übernimmt hierfür keine Haftung.
#Debt #shares #German #rezession #podcast
Foto Unsplash/Marc Grove
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