#33 Wie bleibt das Alltägliche spannend? Fotograf Jörg Koopmann zu Gast beim „K“

#33 Wie bleibt das Alltägliche spannend? Fotograf Jörg Koopmann zu Gast beim „K“

34 Minuten

Beschreibung

vor 3 Monaten
örg Koopmann ist seit Jahrzehnten mit seiner Kamera in Tirol und
der ganzen Welt unterwegs. Sein Blick richtet sich dabei auf das
Alltägliche, auf die Kleinigkeiten, die viele von uns gerne mal
übersehen. So entstehen liebevoll-kritische Portraits, die das Land
ungeschönt zeigen und ehrlicher nicht sein könnten. Seine Kamera
hat der Fotograf fast immer bei sich, denn für Jörg Koopmann kann
schon der kleinste Spaziergang zum Abenteuer werden - zum Beispiel
wenn er im Alpbachtal an einer Garage vorbeigeht und sich die Frage
aufdrängt, wie es sein muss, mit Hängen und Bergen zu leben. Aus
der Frage wird schließlich die Bilderserie „Ganz schön schräg“, in
der sich Koopmann mit dem Tiroler Talent auseinandersetzt, schräge
Flächen immer wieder ins Lot zu bringen. Als Sohn einer
Fotolaborantin und Enkel eines – wie er sagt – „fantastischen“
Hobbyfotografen kommt Koopmann schon in jungen Jahren mit dem
Medium Bild in Kontakt und ist früh von dessen Möglichkeiten
begeistert. „Ich habe als Schüler gemerkt: Fotografie ist dieses
herrlich überschaubare Medium, wo du nicht viel brauchst und dich
ausdrücken kannst. Von dieser Einfachheit und Reduktion, die die
Fotografie bietet, bin ich immer noch überzeugt.“ Diese Überzeugung
brachte er zusammen mit seinem Talent und dem geschulten Blick ein,
um die Bildsprache im Tourismus weiterzudenken. Statt geschönten
Hochglanzbildern wollte er Lebenswelten und Authentizität zeigen:
„Wenn ich einem Nordeuropäer ein Bild von einem Berg und blauem
Himmel zeige, wird dieser nicht wissen, ob das Nepal oder Tirol
ist.“ So war er maßgeblich am Projekt „Sight-Seeing“ beteiligt, das
unter der Leitung des Kulturwissenschafters Wolfgang Scheppe
umgesetzt wurde. Für Sight-Seeing reisten neben Koopmann sechs
weitere renommierte Fotografinnen und Fotografen durch Tirol, um
das Land durch ihren ganz persönlichen Blick zu dokumentieren. Aus
diesen mitunter eigenwilligen Perspektiven entstanden zwei
Bildbände, die auch den Alltag hinter den Kulissen und die
Verschmelzung von Tradition und Moderne zeigen: „Das, was uns
umgibt, hat eine gewisse Normalität und das muss nichts Negatives
sein. Es gab lange die Angst in der Werbung, dass alles, was normal
ist und nicht überhöht oder geschönt, missverstanden werden kann“,
erklärt Koopmann die Kraft der entstandenen Aufnahmen. Im Podcast
erzählt er uns, warum es so wichtig ist, den eigenen Blick für
vermeintlich Unbedeutendes zu schärfen und einfach mal kurz im
Moment zu verweilen, um innezuhalten. Wir erfahren außerdem, warum
es für kreative Menschen so schwer ist, mit Kritik umzugehen (und
wie es trotzdem gelingen kann), was er meint, wenn er davon
spricht, dass die Schule uns als „Bildlegastheniker“ hinterlässt
und wie es sein kann, dass er sich als Münchner in Tirol manchmal
so fremd fühlt wie in Japan. || Weiterführende Links || offizielle
Website: https://nu-j.org | www.instagram.com/koopmannjoerg |
www.tirol.at/blog/autoren/joerg-koopmann |
www.tirol.at/blog/magazin |
de.wikipedia.org/wiki/J%C3%B6rg_Koopmann |
en.wikipedia.org/wiki/Wolfgang_Scheppe |
www.wolfgangscheppe.com/articles/1/sight-seeing |
www.hatjecantz.de/sight-_seeingbildwuerdigkeit-und-sehenswuerdigkeit-2846-0.html
| www.tirol.at/reiseservice/broschueren |
www.tirol.at/regionen/a-alpbachtal

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