Aktuelle Bücherempfehlungen: Frauen und ihr direkter Blick aufs Leben

Aktuelle Bücherempfehlungen: Frauen und ihr direkter Blick aufs Leben

Die russische Schriftstellerin Ljudmila Ulitzkaja schreibt in ihrem neuem Buch über die drängenden Fragen unserer Zeit genauso wie über ihre persönlichen Erfahrungen. Die niederländische Schriftstellerin Simone Atangana Bekono thematisiert strukturell ...
28 Minuten

Beschreibung

vor 3 Monaten
Die russische Schriftstellerin Ljudmila Ulitzkaja schreibt in ihrem
neuem Buch über die drängenden Fragen unserer Zeit genauso wie über
ihre persönlichen Erfahrungen. Die niederländische Schriftstellerin
Simone Atangana Bekono thematisiert strukturellen Rassismus. Mit
«Die Erinnerung nicht vergessen» veröffentlicht die russische
Schriftstellerin Ljudmila Ulitzkaja den zweiten Band
autobiografischer Prosa. Persönliche Notizen über ihre Familie,
über Herkunft und Glauben, über den eigenen Körper und seine Narben
stehen neben den drängenden Fragen zur aktuellen politischen und
ökologischen Situation. Für Michael Luisier sind diese Texte jetzt
schon ein Vermächtnis der im Berliner Exil lebenden
Schriftstellerin. «Salomés Zorn» - so heisst das Debüt der
niederländischen Schriftstellerin Simone Atangana Bekono. Sie
erzählt darin von der sechzehnjährigen Salomé, die früh gelernt
hat, einzustecken. Doch als sie eines Tages wieder wegen ihrer
Hautfarbe gemobbt und schikaniert wird, schlägt sie auf einen ihrer
Widersacher ein, bis dieser ein Auge verliert. Salomé verbringt
sechs Monate in der Jugendstrafanstalt. «Ein Debüt, das mit
ungeheurer Wut von strukturellem Rassismus und Fremdsein erzählt
und vor Nichts die Augen verschliesst», sagt Annette König, die das
Buch an den Literaturstammtisch mitbringt. Im heutigen Kurztipp
stellt Britta Spichiger einen wiederentdeckten Klassiker vor: «Wo
wenig Regen fällt» der US-amerikanischen Autorin Mary
Hunter-Austin. Sie schreibt über den Südwesten der USA und
beobachtet das Zusammenleben von Menschen, Tieren und Pflanzen in
einer in vielerlei Hinsicht ganz besonderen Landschaft. Ihr Blick
ist nicht analytisch, sondern empathisch. In ihren Augen ist die
Gegend nicht in erster Linie geprägt vom Überlebenskampf, sondern
von einer mystischen Macht. Frei von Kitsch oder Pathos, haben ihre
literarischen Skizzen auch über 100 Jahre nach ihrer
Erstveröffentlichung nichts von ihrer Leuchtkraft verloren.
Buchhinweise: * Ljudmila Ulitzkaja. Die Erinnerung nicht
vergessen.192 Seiten. Carl Hanser, 2023. * Simone Atangana Bekono.
Salomés Zorn. 246 Seiten. C.H.Beck, 2023. * Mary Austin-Hunter. Wo
wenig Regen fällt. 224 Seiten. Jung und Jung, 2023.

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