Wirtschaftslage fühlt sich besser an als vermutet

Wirtschaftslage fühlt sich besser an als vermutet

6 Minuten

Beschreibung

vor 1 Monat

Wenn es schon einmal etwas Erfreuliches zu berichten gibt, dann
tue ich das doch gerne. Am Montag wurde der neue
Sentix-Konjunkturindex veröffentlicht und fast überall schaut es
positiver als angenommen aus. Der Index misst allerdings nicht
die tatsächlichen Konjunkturindikatoren, sondern spiegelt die
Wirtschaftslage wieder, wie sie von den rund 4000 befragten
Investoren aus 20 Ländern wahrgenommen wird.  Ob in den USA,
Japan, Euro-Land, Deutschland, Lateinamerika oder global –
gefühlt befindet man sich „nur“ in einer Stagnation und nicht wie
ursprünglich für dieses Quartal befürchtet in einer Rezession.
Zur guten Stimmung tragen im Euro-Land vor allem das Ausbleiben
der Energiekrise und die guten Unternehmensdaten bei. Nur in
Österreich und Osteuropa fühlt sich die Wirtschaftslage laut
Barometer noch wie eine Rezession an. Vielleicht drückt ja auch
die Inflation auf die Stimmung der Investoren, die im Jänner in
Österreich mit 11,1 Prozent doch deutlich höher ausfiel als im
Euroland mit 8,5 Prozent laut Eurostat. Schlechter ist die
Stimmung nur in Schweiz, wo man sich im Konjunkturabschwung
sieht. Der Wirtschaftsdachverband Economiesuisse argumentiert
ähnlich wie Österreichs befragte skeptische Investoren:
Ukraine-Krieg, hohe Inflation, Folgen der Corona-Pandemie und vor
allem der Fachkräftemangel drücken die Anlegerlaune.


Im Aufschwung mit dem positivsten Sentiment seit einem Jahr sieht
man sich in Asien ex Japan. Hier beflügelt die Abkehr der
chinesischen Zentralregierung von der Null Covid-Politik die
Phantasie der Anleger.  Und oftmals ist nun einmal die
Wahrnehmung kapitalmarktrelevanter als die nackten Zahlen, Daten
Fakten. Das schlägt dann aber leider auch schnell in die
Gegenrichtung. Die Bank of America warnt, dass die geringere
Inflation nur temporär ist, sie dann zurückkommt und wir an den
Kapitalmärkten in den nächsten zwei Wochen den Höhepunkt sehen
werden. Man solle beim S&P 500 bei über 4200 Punkten langsam
die Reißleine ziehen. Am Montag  gegen Handelsschluss lag
der S&P 500 bei 4111 Punkten. Ich persönlich meine: solche
Meldungen sollten man nicht wegschieben, sondern einfach mal
durchrechnen, was so ein Szenario, das nicht eintreffen muss, für
die eigene, langfristige Investmentstrategie bedeuten würde, ob
dann tatsächlich kurzfristig Handlungsbedarf bestünde.
Wahrscheinlich nicht…


Rechtlicher Hinweis: Für Verluste, die aufgrund von
getroffenen Aussagen entstehen, übernimmt die Autorin, Julia
Kistner keine Haftung.


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Foto: unsplash/mark Adriane

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