Laufzeitfonds oder doch lieber das Sparschwein?

Laufzeitfonds oder doch lieber das Sparschwein?

4 Minuten

Beschreibung

vor 1 Monat

Kaum ein Tag, wo ich in mein elektronisches Postkastl nicht eine
Aussendung zu einem neuen Laufzeitfonds mit einem bunten Strauß
festverzinslichenrAnleihen bekomme. Mit Laufzeitfonds sind
gemanagte Investmentfonds mit vornherein begrenzter Laufzeit
gemeint, oftmals fünf Jahre. Kaufen kann man solche Fondsanteile
nicht immer, sondern nur während der Zeichnungsfrist. In dieser
Zeit kauft der Fondsmanager mit dem eingesammelten Geld die
Anleihen erst ein. Er schließt dann den Fonds, weil er sonst bei
sinkenden Zinsen die Rendite nicht halten könnte. Das macht die
Renditen etwas planbarer, aber auch nicht risikolos, sollten
Anleihen im Laufzeitfonds ausfallen. Das eingesammelte
Investorengeld bleibt anschließend bis zum Laufzeitende im Fonds.
Da die Laufzeitfonds an der Börse gehandelt werden, kann man die
Anteile natürlich auch schon vor Laufzeitende täglich verkaufen,
allerdings nur mit unattraktiven Abschlägen. Zum Ende der
Laufzeit wird der Fonds dann aufgelöst und das Kapital plus
erzielter Erträge an die Investoren ausbezahlt, wobei die
erzielten Erträge beziehungsweise Zinsen oft schon regelmäßig
jährlich an die Fondsanteilbesitzer ausgeschüttet werden. Was ich
von Laufzeitfonds halte? Grundsätzlich kann ich mir so etwas nur
mit Anleihen mit fixer Verzinsung vorstellen, nicht mit Aktien,
wo ich keine Ahnung haben kann, wo der Kurs in fünf Jahren steht.
Momentan kann ein Laufzeitfonds mit Anleihen als defensive
Beimischung Sinn machen, weil ich da zumindest sicher sein kann,
dass ich keine alten, noch schlechter verzinsten Bonds im
Anleihefonds habe, weil sie ja der Fondsmanager frisch einkauft.
Trotz allem wird es mit Anleihefonds schwer werden die Inflation
zu schlagen - egal ob mit oder ohne Laufzeit, wo man heuer mit
sechs Prozent rechnet und die Inflation nich wieder auf die
niedrigen Niveau zurückkommen wird.  Nichts desto trotz
bieten Laufzeitfonds mehr Rendite als das Sparbuch. Sie machen
aber natürlich keinen Sinn, wenn ich das Geld mit Sicherheit
früher als zum Laufzeitende benötige oder andererseits weiß, dass
ich das Geld viel länger als deren Laufzeit anlegen möchte. Der
Vorteil generell von Anleihefonds ist, ich kann auch als
Kleinanleger in Anleihen investieren, wo Bond-Einzelinvestments
oftmals ein Anlagesumme von 50.000 Euro und erfordern. Vorsicht,
Laufzeitfonds werden oft mit stolzen Ausgabeaufschlägen verkauft,
die die Rendite bei einer Laufzeit von gerade einmal fünf Jahre
schon spürbar schmälern. Sie sind auch  nicht so risikoarm
wie sie im ersten Blick erscheinen, weil sie für eine halbwegs
attraktive Rendite aktuell schon auch riskantere Hochzins- oder
Schwellenländeranleihen mit höherem Ausfallsrisiko ins Portfolio
packen müssen. Es bleibt einem also auch bei Laufzeit-Fonds
nichts übrig, als das Fondsprospekt gründlich zu durchstöbern und
auch nach Alternativen Ausschau zu halten. Etwa nach soliden
Dividenden-Aktien, die fünf Prozent aus der Portokasse
ausschütten können...


Wenn Euch diese Folge der Börsenminute gefällt würde ich mich
freuen, wenn ihr ihn weiterempfiehlt, bewertet und vielleicht
sogar für die Börsenminute beim Ö3 Podcast-Award voten würdet:


https://oe3.orf.at/podcastaward/stories/3030108/


Rechtlicher Hinweis: Für Verluste, die aufgrund von
getroffenen Aussagen entstehen, übernimmt die Autorin, Julia
Kistner keine Haftung. Denn handelt sich weder um eine
Steuer-, Rechts- noch Finanzberatung, sondern nur um die
persönliche Meinung der Autorin.


Vielen lieben Dank für Eure Unterstützung sagt Podcasthost Julia
Kistner


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Foto: Unsplash/andre taissin



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