
Löhne stagnieren, Renten unter Druck: Was tun die Gewerkschaften?
Mehr Lohn, mehr Freizeit und mehr Rente: Dafür kämpfen die
Gewerkschaften. Doch die Kaufkraft sinkt und die Pläne für
AHV-Milliarden aus der Nationalbank lösen sich in Luft auf.
Hilflose Gewerkschaften? Daniel Lampart, Chefökonom des
Gewerkschafsbunds ...
30 Minuten
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Beschreibung
vor 2 Monaten
Mehr Lohn, mehr Freizeit und mehr Rente: Dafür kämpfen die
Gewerkschaften. Doch die Kaufkraft sinkt und die Pläne für
AHV-Milliarden aus der Nationalbank lösen sich in Luft auf.
Hilflose Gewerkschaften? Daniel Lampart, Chefökonom des
Gewerkschafsbunds, nimmt Stellung. Der Gewerkschaftsbund redet
zurzeit nicht darüber: Aber eigentlich sammelt er Unterschriften
für eine Volksinitiative. Diese will hohe Nationalbank-Gewinne in
die AHV umleiten. Das Problem: Die Nationalbank schreibt einen
rekordhohen Verlust, nicht einmal die vereinbarten Gelder für Bund
und Kantone fliessen – zusätzliche Milliarden für die AHV sind in
weite Ferne gerückt. Ergibt die Gewerkschafts-Initiative so
überhaupt noch Sinn? Daniel Lampart, Chefökonom des
Gewerkschaftsbunds, kämpft vehement für einen Ausbau der AHV,
konkret für eine 13. Monatsrente. Wenn nicht aus der Nationalbank,
dann soll das Geld dafür aus Lohnabzügen kommen. Doch ist es fair,
jüngere Menschen und die Firmen weiter zu belasten – um
flächendeckend allen Rentnerinnen und Rentnern die AHV zu erhöhen?
Und während die Gewerkschaften vom AHV-Ausbau träumen, schmieden
die bürgerlichen Parteien im Bundeshaus an einem Kompromiss für
eine Reform bei den Pensionskassen: Mit Abstrichen für manche
Rentnergruppen. Die Bürgerlichen übernehmen das Diktat. Im Herbst
bereits hatten sie sich an der Urne durchgesetzt mit dem höheren
Frauenrentenalter: Entgleitet den Gewerkschaften gerade die
Kontrolle über die Rentendebatte? Und dann: Mehr Lohn und weniger
Arbeitszeit. Das wollen die Gewerkschaften. Doch ausgerechnet
jetzt, wo die Inflation galoppiert, haben sie keinen vollen
Teuerungsausgleich für alle erkämpfen können. Daniel Lampart muss
sich kritische Fragen gefallen lassen: Wenn die Gewerkschaften
nicht einmal den Erhalt der Kaufkraft erstreiten können, welche
Chancen haben sie dann mit ihren noch deutlich weiter gehenden
Forderungen? Einen Mindestlohn von 5000 Franken für alle Menschen
mit Berufsabschluss und kürzere Arbeitszeiten bei gleichem Lohn
verlangt der Gewerkschaftsbund etwa. Realistisch scheint das im
Moment eher nicht. Daniel Lampart, Chefökonom des
Gewerkschaftsbunds, ist Gast in der «Samstagsrundschau» bei Dominik
Meier.
Gewerkschaften. Doch die Kaufkraft sinkt und die Pläne für
AHV-Milliarden aus der Nationalbank lösen sich in Luft auf.
Hilflose Gewerkschaften? Daniel Lampart, Chefökonom des
Gewerkschafsbunds, nimmt Stellung. Der Gewerkschaftsbund redet
zurzeit nicht darüber: Aber eigentlich sammelt er Unterschriften
für eine Volksinitiative. Diese will hohe Nationalbank-Gewinne in
die AHV umleiten. Das Problem: Die Nationalbank schreibt einen
rekordhohen Verlust, nicht einmal die vereinbarten Gelder für Bund
und Kantone fliessen – zusätzliche Milliarden für die AHV sind in
weite Ferne gerückt. Ergibt die Gewerkschafts-Initiative so
überhaupt noch Sinn? Daniel Lampart, Chefökonom des
Gewerkschaftsbunds, kämpft vehement für einen Ausbau der AHV,
konkret für eine 13. Monatsrente. Wenn nicht aus der Nationalbank,
dann soll das Geld dafür aus Lohnabzügen kommen. Doch ist es fair,
jüngere Menschen und die Firmen weiter zu belasten – um
flächendeckend allen Rentnerinnen und Rentnern die AHV zu erhöhen?
Und während die Gewerkschaften vom AHV-Ausbau träumen, schmieden
die bürgerlichen Parteien im Bundeshaus an einem Kompromiss für
eine Reform bei den Pensionskassen: Mit Abstrichen für manche
Rentnergruppen. Die Bürgerlichen übernehmen das Diktat. Im Herbst
bereits hatten sie sich an der Urne durchgesetzt mit dem höheren
Frauenrentenalter: Entgleitet den Gewerkschaften gerade die
Kontrolle über die Rentendebatte? Und dann: Mehr Lohn und weniger
Arbeitszeit. Das wollen die Gewerkschaften. Doch ausgerechnet
jetzt, wo die Inflation galoppiert, haben sie keinen vollen
Teuerungsausgleich für alle erkämpfen können. Daniel Lampart muss
sich kritische Fragen gefallen lassen: Wenn die Gewerkschaften
nicht einmal den Erhalt der Kaufkraft erstreiten können, welche
Chancen haben sie dann mit ihren noch deutlich weiter gehenden
Forderungen? Einen Mindestlohn von 5000 Franken für alle Menschen
mit Berufsabschluss und kürzere Arbeitszeiten bei gleichem Lohn
verlangt der Gewerkschaftsbund etwa. Realistisch scheint das im
Moment eher nicht. Daniel Lampart, Chefökonom des
Gewerkschaftsbunds, ist Gast in der «Samstagsrundschau» bei Dominik
Meier.
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