Berichtssaison: Zahlen lügen nicht

Berichtssaison: Zahlen lügen nicht

3 Minuten

Beschreibung

vor 2 Monaten

Mit den Großbanken Bank of America, JP Morgan, Wells Fargo und
Citigroup startet am Freitag in den USA die Berichtssaison. In
der letzten Berichtssaison haben dreimal so viele Unternehmen die
durchschnittlichen Erwartungen der Analysten übertroffen als sie
enttäuscht haben. Ich persönlich sehe solche Analystenschätzungen
immer skeptischer. Mir kommt vor, die Analysten wollen vom
Ausblick der Firmen nicht allzu weit abweichen, um weiterhin auf
Road Shows eingeladen zu werden und die Unternehmen stapeln tief,
da bessere Ergebnisse als erwartet an der Börse immer gut
ankommen. Umso genauer sollte man sich dann die tatsächlichen
vierten Quartalszahlen 2022 anschauen, inwieweit mit den Vorgaben
etwa das Kreditgeschäft der Banken beziehungsweise die Konjunktur
im Jahr 2023 einknicken. Hier sollte man bei den Banken auf die
Risikovorsorge achten. Sie sind zwar die Profiteure steigender
Zinsen, befürchten aber gleichzeitig, dass zu aggressive
Zinserhöhungen die Konjunktur abwürgen und zu Firmenpleiten und
massiveren Kreditausfällen führen könnten. Wie stark die
US-Notenbank Fed Anfang Februar die Zinsen anhebt hängt wiederum
von der Inflationsentwicklung ab. Die Preisanstiege im Dezember
werden in den USA übrigens am Donnerstag veröffentlicht und geben
einen Hinweis ob die FED die Zinsen moderater anheben kann.
Analysten gehen davon aus, dass die Dezember-Rate unter sieben
Prozent liegt. Mal sehen.


Spannend wird es dann nächste Woche, wenn die
US-Industrieunternehmen ihre Zahlen veröffentlichen. Einen
Vorgeschmack bot am Dienstag in Europa Airbus. Auch wenn China
und Co Airbus-Aufträge teilweise wieder stornierten und Russland
die Produktion seiner alten  Tupolev Tu-214 wieder aufnimmt
verbucht der französisch-deutsche Flugzeugbauer doch nach Abzug
der Stornierungen 820 Bestellungen und hat somit noch gut zu tun.
 Wie auch immer:  Bei produzierenden Unternehmen ist
jetzt vor allem die „Book-to-Bill“-Ratio
wichtig. Das Verhältnis von abgearbeiteten zu neuen Aufträgen.
Daran sieht man wie tief ein Unternehmen oder eine Branche noch
in die Rezession rutscht, ob die Konzerne eigentlich nur noch von
seinen alten, sich langsam leerenden Auftragsbüchern leben.
 Lassen wir uns nächste Woche überraschen …


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Rechtlicher Hinweis: Für Verluste, die aufgrund von
getroffenen Aussagen entstehen, übernimmt die Autorin, Julia
Kistner keine Haftung. Denn handelt sich weder um eine
Steuer-, Rechts- noch Finanzberatung, sondern nur um die
persönliche Meinung der Autorin.


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Foto: Unsplash/jametiene

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