
Aktuelle Buchempfehlungen: Drei Definitionen von Glück
Die drei Bücher auf dem heutigen Literaturstammtisch erzählen unter
anderem von einem glücklichen Geheimnis, der Herausforderung, wenn
zwei Liebende aus ganz unterschiedlichen Welten kommen – und der
Bedeutung von Erinnerungen.
29 Minuten
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Beschreibung
vor 2 Monaten
Die drei Bücher auf dem heutigen Literaturstammtisch erzählen unter
anderem von einem glücklichen Geheimnis, der Herausforderung, wenn
zwei Liebende aus ganz unterschiedlichen Welten kommen – und der
Bedeutung von Erinnerungen. In seinem neuen autobiographischen Buch
«Das glückliche Geheimnis» erzählt der in Wien lebende
österreichische Erfolgsautor Arno Geiger von seinem langen Weg zur
Schriftstellerei, von seinen alternden Eltern und von der grossen
Liebe. Zudem lüftet er das Geheimnis, dass er über Jahrzehnte ein
Doppelleben geführt hat: Er durchstreifte im Geheimen regelmässig
die Stadt und durchwühlte Behältnisse für Altpapier - auf der Suche
nach Briefen und anderen persönlichen Dokumenten wildfremder
Menschen. Felix Münger beeindruckt die Offenheit, mit der Arno
Geiger von seinem mit gesellschaftlicher Scham behafteten Tun
erzählt. Das ihm aber auch den Zugang zu anderen
Lebenswirklichkeiten eröffnete – und ihn als Künstler inspirierte.
Die chinesische Autorin Xiaolu Guo thematisiert in ihrem Roman
«Eine Sprache der Liebe» was geschieht, wenn zwei Liebende
aufeinandertreffen, die aus unterschiedlichen Kulturen stammen:
Eine junge Chinesin kommt nach London. Und verliebt sich in einen
Australier mit britisch-deutschen Wurzeln. Neugier, Fremdheit und
Missverständnisse prägen die Beziehung – aber auch die Chance einer
gegenseitigen, neuen Heimat. Nicola Steiner bringt den Roman an den
Literaturstammtisch. «Was bleibt, ist die Freude» - der spanische
Autor Manuel Vilas erzählt in diesem Buch von den grossen
Abwesenden in seinem Leben: den verstorbenen Eltern und den beiden
erwachsenen Söhnen, die ihr eigenes Leben leben. Vilas blendet
zurück in die Vergangenheit und lässt auch die kleinste Erinnerung
glänzen. Trotzdem ist nichts unbelastet – die Depression des Autors
ist allgegenwärtig. Den Hang zum Melodramatischen im Lauf der
Geschichte verzeiht man ihm, findet Britta Spichiger. Denn die
Lektüre zeigt auch, wie tröstlich Literatur sein kann.
Buchhinweise: * Arno Geiger. Das glückliche Geheimnis. 237 Seiten.
Hanser, 2023. * Xiaolu Guo. Eine Sprache der Liebe. Aus dem
Englischen von Anne Rademacher. 304 Seiten. Penguin, 2022. * Manuel
Vilas. Was bleibt, ist die Freude. Aus dem Spanischen von Astrid
Roth. 400 Seiten. Berlin, 2022.
anderem von einem glücklichen Geheimnis, der Herausforderung, wenn
zwei Liebende aus ganz unterschiedlichen Welten kommen – und der
Bedeutung von Erinnerungen. In seinem neuen autobiographischen Buch
«Das glückliche Geheimnis» erzählt der in Wien lebende
österreichische Erfolgsautor Arno Geiger von seinem langen Weg zur
Schriftstellerei, von seinen alternden Eltern und von der grossen
Liebe. Zudem lüftet er das Geheimnis, dass er über Jahrzehnte ein
Doppelleben geführt hat: Er durchstreifte im Geheimen regelmässig
die Stadt und durchwühlte Behältnisse für Altpapier - auf der Suche
nach Briefen und anderen persönlichen Dokumenten wildfremder
Menschen. Felix Münger beeindruckt die Offenheit, mit der Arno
Geiger von seinem mit gesellschaftlicher Scham behafteten Tun
erzählt. Das ihm aber auch den Zugang zu anderen
Lebenswirklichkeiten eröffnete – und ihn als Künstler inspirierte.
Die chinesische Autorin Xiaolu Guo thematisiert in ihrem Roman
«Eine Sprache der Liebe» was geschieht, wenn zwei Liebende
aufeinandertreffen, die aus unterschiedlichen Kulturen stammen:
Eine junge Chinesin kommt nach London. Und verliebt sich in einen
Australier mit britisch-deutschen Wurzeln. Neugier, Fremdheit und
Missverständnisse prägen die Beziehung – aber auch die Chance einer
gegenseitigen, neuen Heimat. Nicola Steiner bringt den Roman an den
Literaturstammtisch. «Was bleibt, ist die Freude» - der spanische
Autor Manuel Vilas erzählt in diesem Buch von den grossen
Abwesenden in seinem Leben: den verstorbenen Eltern und den beiden
erwachsenen Söhnen, die ihr eigenes Leben leben. Vilas blendet
zurück in die Vergangenheit und lässt auch die kleinste Erinnerung
glänzen. Trotzdem ist nichts unbelastet – die Depression des Autors
ist allgegenwärtig. Den Hang zum Melodramatischen im Lauf der
Geschichte verzeiht man ihm, findet Britta Spichiger. Denn die
Lektüre zeigt auch, wie tröstlich Literatur sein kann.
Buchhinweise: * Arno Geiger. Das glückliche Geheimnis. 237 Seiten.
Hanser, 2023. * Xiaolu Guo. Eine Sprache der Liebe. Aus dem
Englischen von Anne Rademacher. 304 Seiten. Penguin, 2022. * Manuel
Vilas. Was bleibt, ist die Freude. Aus dem Spanischen von Astrid
Roth. 400 Seiten. Berlin, 2022.
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