Einmal den Altai sehen und alle Reiseträume sind erfüllt. Ein Gespräch mit Eylem Inanici in Ulaanbaatar in der Mongolei

Einmal den Altai sehen und alle Reiseträume sind erfüllt. Ein Gespräch mit Eylem Inanici in Ulaanbaatar in der Mongolei

1 Stunde 11 Minuten

Beschreibung

vor 1 Jahr

Eylem Inanici ist weltläufig und eine neugierige Reisende. Sie
hat Arabisch studiert, reist viel, lehrte drei Jahre Deutsch an
der German-Jordanian University in Jordanien und ist seit 2018
DAAD-Lektorin an der National University of Mongolia in
Ulaanbaatar. Vorher nie in der Mongolei gewesen, hatte sie doch
die ein oder andere Vorstellung, mit der sie ihr Lektorat antrat.
Das, was sie in der Hauptstadt vorfand, war weit von dem
Mongolei-Bild entfernt, welches sie hatte. Das Grasland vor den
Stadtgrenzen der immer weiter wuchernden Stadt ist gefühlte
Lichtjahre entfernt, der Verkehr vor allem zur Hauptverkehrszeit
so stark, dass die Ampeln aufgeben und Verkehr durch die Polizei
geregelt wird. Der Winter so bitterkalt, dass man auch in den
kurzen Sommern sorgenvoll auf den Kalender Richtung Winter schaut
und der Smog so stark, dass der Geruch selbst durch
Intensivwaschgänge in der Waschmaschine nicht aus den Kleidern
verschwindet. Aber trotzdem findet sie in Ulaanbaatar auch
Annehmlichkeiten, die Hauptstädte oft bieten können: Eine
Restaurantauswahl von mexikanischen Tacos bis hin zu koreanischer
Fusionsküche, eine lebendige Musikszene in Clubs, Bars und eine
spannende Jazz-Szene.


Darüber hinaus gibt es eine kleine aktive Deutsch-Community,
interessierte Studierende, jede Menge K-Pop, K-Drama und wie
viele andere asiatische Städte auch, ist die Hauptstadt der
Mongolei im steten Wandel. Was aber immer gleich ist, ist der
blaue Himmel. 


Aber auch Eylem war von der Pandemie betroffen: Sie ahnte vor
einer Urlaubsreise nach Vietnam noch nicht, dass sie knapp 2
Jahre lang nicht würde in die Mongolei zurückkehren können.
Stattdessen unterrichtete sie von einer kleinen Wohnung in
Düsseldorf aus ihre Studierenden in der Mongolei, die mit
schlechter Internetverbindung und Unterricht an kleinen
Handybildschirmen kämpften. 


Eylem beschreibt das Leben in Ulaanbaatar als großstädtisch und
anstrengend, sie beschreibt die Schwierigkeiten, die das Essen
mit sich bringt, und die großen Unterschiede in der Mongolei
zwischen Stadt und Land. Diese sind so groß wie zwischen veganer
Küche und in Salzwasser gekochtem Hammel. Eylem jedoch nimmt die
Abstriche in urbaner Ästhetik und Lebensqualität in Kauf. Denn
spannende Entwicklungen, lebendige Communities und eine
befriedigende Tätigkeit als DAAD-Lektorin machen alle
Unwägbarkeiten wett. 





Eylems Autorentipp ist der mongolische Autor Galsan Tschinag, der
vor allem auf Deutsch schreibt. 
http://www.unionsverlag.com/info/person.asp?pers_id=188




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