
#6 NS-Spurensuche in Köln
35 Minuten
Podcast
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Ein Podcast zu nationalsozialistischen Kontinuitäten im Recht und in der juristischen Ausbildung
Beschreibung
vor 1 Jahr
Wusstet ihr, dass es Hakenkreuze am Kölner Dom gibt? Seid ihr
euch bewusst, dass ihr bei einem Besuch in der Messe Deutz auf
Boden eines ehemaligen Konzentrationsaußenlagers steht?
In der sechsten Folge von „Mal nach den Rechten schauen“ nehmen
euch Klara und Livia mit auf einen Stadtspaziergang durch Köln.
Wenn es um die Geschichte der eigenen Familie geht, wissen viele,
nach dem Motto „Opa war kein Nazi“ (Welzer u.a., 2002), nicht,
wie sich einzelne Familienmitglieder während der NS-Zeit
verhielten. Aber wissen wir um die Vergangenheit der Städte, in
denen wir leben? In dieser Folge gucken wir uns Teile der
NS-Geschichte von Köln an, der Stadt, in der die meisten unseres
Autor:innenkollektivs wohnen.
Auf NS-Spurensuche sind wir insgesamt nicht mehr als zwei
Kilometer durch die Kölner Innenstadt spaziert. Dabei sind wir
einer Spur von Künstler Gunther Demnig, dem Erfinder der
Stolpersteine, gefolgt, haben Hakenkreuze am Kölner Dom entdeckt
und das ehemalige Konzentrationsaußenlager Messe-Deutz besucht.
Außerdem waren wir beim ersten verlegten Stolperstein am Kölner
Rathaus.
Am Beispiel dieser Orte werfen wir juristische Fragen auf, die
sich im Kontext ‚Erinnern an die NS-Zeit‘ stellen. Wie sollte das
Denkmalschutzrecht mit Relikten aus der NS Zeit umgehen? Ist eine
Informationspflicht hierüber sinnvoll? Können antisemitische
Darstellungen eine Beleidigung nach dem StGB darstellen? Die
strafrechtliche Aufarbeitung der NS-Zeit spielte in unserer
Ausbildung keine Rolle. Die strafrechtliche Aufarbeitung und
Entschädigung von Opfern von Orten wie der Kölner Messe ist
jedoch noch immer unvollständig und somit aktuell relevant.
Wir sprechen unter anderem dazu hoch oben auf den Türmen (Fialen)
der Kölner Doms mit Matthias Deml, Kunsthistoriker und
Pressesprecher der Kölner Dombauhütte und mit Dr. Karola Fings.
Dr. Fings ist ehemalige stellvertretende Leiterin des
NS-Dokumentationszentrums in Köln (ein Besuch lohnt sich!) und
forscht an der Forschungsstelle Antiziganismus an der Uni
Heidelberg. Sie war Teil der Projektgruppe Messelager, die dessen
Geschichte in die Öffentlichkeit brachte, und nahm die Recherchen
vor, welche zur Verlegung der von uns gefolgten „Spur“ führten.
Das LVR-Amt für Denkmalpflege beantwortete uns einige rechtliche
Fragen schriftlich. Vielen Dank an alle Beteiligten.
Was habt ihr auf euren Spaziergängen herausgefunden? Was
denkt ihr zu den aufgeworfenen Fragen des Denkmalschutzrechts?
Verlinkt uns & wir diskutieren gerne mit euch darüber.
#MalnachdenRechtenSchauen
Redaktion & Moderation
Livia Giuliani
Klara Miran Ipek
Shownotes
Shownotes und weitere Lesetipps findet ihr auf unserer
Homepage
(https://www.malnachdenrechtenschauen.de/podcast/6-ns-spurensuche-in-koeln/).
Mit freundlicher Unterstützung der Rosa Luxemburg Stiftung.
"Hohenzollernbrücke, Cologne", by glasseyes view, CC-BY-SA 2.0
(https://flic.kr/p/aDZJaZ)
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