vor 13 Stunden

Schnitzler: Der Reigen
1 Stunde 42 Minuten
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Der Podcast zum Wegträumen und Wachwerden: Krimis und Klassiker, Literatur und Pop als Download. Alles in einer Box.
Beschreibung
vor 3 Jahren
Hörspiel nach dem gleichnamigen Theaterstück von Arthur Schnitzler.
In zehn frech-frivolen, melancholischen Dialogen zwischen Personen
aus den verschiedensten Gesellschaftsschichten lässt Schnitzler
seine Figuren aussprechen, was sie vor und nach der intimen
Umarmung bewegt. Dennoch ist der Reigen ganz gewiss keine
Liebesgeschichte. Was die Figuren umtreibt, sind geheuchelte und
echt Gefühle, Banalitäten, Sentimentalitäten und Brutalitäten. In
den erotischen Begegnungen dreht sich alles um das Spiel mit der
Macht, ohne Rücksicht auf den sozialen Rang. Die Dirne vergnügt
sich mit dem Soldaten, der danach zu dem Stubenmädchen geht. Sie
unterhält ihrerseits heimliche Schäferstündchen mit dem jungen
Herrn, dessen Verhältnis eine junge Dame ist. Deren Ehegatte trifft
sich heimlich mit dem süßen Mädel, welches wiederum ein Verhältnis
mit einem Dichter hat, der sich gerne einmal einer Schauspielerin
widmet. Sie verführt wiederum einen Grafen, der sich schließlich
zur Dirne begibt. Als Schnitzler im Winter 1896/97 den "Reigen"
schrieb, hielt er die Zeit für eine Aufführung des gewagten Stückes
noch nicht für gekommen. Einen Privatdruck versah er mit dem
Vermerk: "Ein Erscheinen der nachfolgenden Szenen ist vorläufig
ausgeschlossen." Rund zwanzig Jahre später erst gelang es Max
Reinhardt, vom Dichter die Erlaubnis für eine Aufführung des
Stückes zu erhalten, und im Dezember 1920 wurde es im Berliner
Kleinen Schauspielhaus uraufgeführt. Kurz darauf wurde der amouröse
"Reigen" mit ebenso großem Erfolg wie in Berlin von einer ganzen
Reihe anderer Bühnen nachgespielt. Die Folge der Berliner
Aufführung war ein berühmter Skandalprozess, in dessen
Argumentation schon manche der "kulturpolitischen" Argumente des
Dritten Reichs anklangen und der deshalb Schnitzler und seinen
Erben die Aufführung des "Reigen" begreiflicherweise für lange Zeit
verleidete. Nach dem zweiten Weltkrieg wurde nur durch den
bedeutenden "Reigen"-Film von Max Ophüls nachdrücklich an das Stück
erinnert. Mit: Helli Servi, Lotte Led, Peter Weck, Christiane
Hörbiger, Fred Liewehr, Elfriede Ott, Wolf Albach-Retty, Wolfgang
Gasser, Helmut Lohner, Susi Nicoletti. Regie: John Olden.
Redaktion: Michael Becker. Produktion: NDR 1963.
In zehn frech-frivolen, melancholischen Dialogen zwischen Personen
aus den verschiedensten Gesellschaftsschichten lässt Schnitzler
seine Figuren aussprechen, was sie vor und nach der intimen
Umarmung bewegt. Dennoch ist der Reigen ganz gewiss keine
Liebesgeschichte. Was die Figuren umtreibt, sind geheuchelte und
echt Gefühle, Banalitäten, Sentimentalitäten und Brutalitäten. In
den erotischen Begegnungen dreht sich alles um das Spiel mit der
Macht, ohne Rücksicht auf den sozialen Rang. Die Dirne vergnügt
sich mit dem Soldaten, der danach zu dem Stubenmädchen geht. Sie
unterhält ihrerseits heimliche Schäferstündchen mit dem jungen
Herrn, dessen Verhältnis eine junge Dame ist. Deren Ehegatte trifft
sich heimlich mit dem süßen Mädel, welches wiederum ein Verhältnis
mit einem Dichter hat, der sich gerne einmal einer Schauspielerin
widmet. Sie verführt wiederum einen Grafen, der sich schließlich
zur Dirne begibt. Als Schnitzler im Winter 1896/97 den "Reigen"
schrieb, hielt er die Zeit für eine Aufführung des gewagten Stückes
noch nicht für gekommen. Einen Privatdruck versah er mit dem
Vermerk: "Ein Erscheinen der nachfolgenden Szenen ist vorläufig
ausgeschlossen." Rund zwanzig Jahre später erst gelang es Max
Reinhardt, vom Dichter die Erlaubnis für eine Aufführung des
Stückes zu erhalten, und im Dezember 1920 wurde es im Berliner
Kleinen Schauspielhaus uraufgeführt. Kurz darauf wurde der amouröse
"Reigen" mit ebenso großem Erfolg wie in Berlin von einer ganzen
Reihe anderer Bühnen nachgespielt. Die Folge der Berliner
Aufführung war ein berühmter Skandalprozess, in dessen
Argumentation schon manche der "kulturpolitischen" Argumente des
Dritten Reichs anklangen und der deshalb Schnitzler und seinen
Erben die Aufführung des "Reigen" begreiflicherweise für lange Zeit
verleidete. Nach dem zweiten Weltkrieg wurde nur durch den
bedeutenden "Reigen"-Film von Max Ophüls nachdrücklich an das Stück
erinnert. Mit: Helli Servi, Lotte Led, Peter Weck, Christiane
Hörbiger, Fred Liewehr, Elfriede Ott, Wolf Albach-Retty, Wolfgang
Gasser, Helmut Lohner, Susi Nicoletti. Regie: John Olden.
Redaktion: Michael Becker. Produktion: NDR 1963.
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